Tiefkühllachs Bestnote für Zuchtlachs

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Egal, ob als Vorspeise oder Hauptgang - Lachsfilet ist ein Klassiker fürs Weihnachtsmenü oder Silvesterbüfett. Wer etwas auf sich hält, kauft meist Wildlachs - gilt Zuchtlachs doch als „Mastschwein des Meeres“. Doch ist Wildlachs wirklich besser? Stiftung Warentest hat das Gegenteil festgestellt: Zuchtlachs ist der bessere Fisch. Im Test mussten 14 atlantische und 7 pazifische tiefgekühlte Lachse gegeneinander anschwimmen.

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Besser im Zuchthaus

Die getesteten Zuchtlachse stammen aus dem Atlantik - ihre wilden Verwandten sind im Pazifik aufgewachsen. Die einen lebten in Lachsfarmen. Die anderen bewegten sich im offenen Meer. Das Leben auf der Farm hat dem Lachs keine Nachteile gebracht: Die Lachsfilets von Eismann waren „sehr gut“. Elf Produkte hatten eine „gute“ Qualität und nur Penny und Tavola enttäuschten mit einem „ausreichend“. Wildlachs konnte hier im Schnitt nicht mithalten: Normas Fjordkrone und Frost & Fisch lagen mit „gut“ vorne, gefolgt von drei „befriedigenden“ und zwei „ausreichenden“ Wildlachsfilets.

Penny und Tavola schmecken nicht

Keine Frage: Ein Lachsfilet muss erst einmal ordentlich schmecken, riechen und aussehen. Deshalb hat Stiftung Warentest auch die sensorische Fehlerfreiheit getestet. Bei zwei Zuchtlachs-Produkten waren die Tester überhaupt nicht zufrieden: Penny und Tavola. Beide schmeckten tranig. Das gibt ein „Ausreichend“. Fast alle anderen Zuchtlachse überzeugten: Bis auf zwei rochen und schmeckten sie „sehr gut“.

Ocean Queen riecht nach vergärenden Pflanzen

Wildlachs unterscheidet sich zunächst vom Zuchtlachs durch die Konsistenz des Fleisches. Er ist von Natur aus deutlich fettärmer als seine gezüchteten Verwandten. Sein Fleisch ist fester und trockener. Das wurde allerdings nicht als Nachteil ausgelegt. Dennoch schnitten die Wildlachse in Sachen Geschmack und Geruch deutlich schlechter ab: Die drei „Befriedigenden“ rochen und schmeckten fischig, tranig oder bitter. Der Geruch der „Ocean Queen“ erinnerte sogar an den von vergärenden Pflanzen.

Schnell ins Kühlhaus

Traniger Geruch und Geschmack waren noch nicht so stark, dass die Filets verdorben sind. Die Untersuchung der mikrobiologischen Qualität hat gezeigt: Krank machende Keime wie Salmonellen waren in den Produkten nicht nachweisbar. Allerdings fanden die Tester Verderbniskeime. Dennoch war kein Produkt schlechter als „befriedigend“. Ursache für tranigen Geschmack bis hin zu Verderb: Etwa, wenn die Tiere nach dem Fang nicht rasch eingefroren werden oder unterwegs mehrmals auftauen, bevor sie in der Tiefkühltruhe landen.

Gesellschaftliche Verantwortung

Stiftung Warentest hat bei diesem Test zusätzlich die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen untersucht. Bei der Herstellung von Lachsfilets gab es unter anderem zu prüfen: Ob die Anbieter und Hersteller darauf achten, dass die Lachse wenig Schadstoffe aufnehmen, sie bei Aufzucht und Verarbeitung nicht gegen den Tierschutz verstoßen und sie sich auch gegenüber ihren Arbeitnehmern korrekt verhalten.

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