Tiefkühl-Reisge­richte Fernreise in der Mittags­pause

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Tiefkühl-Reisge­richte - Fernreise in der Mittags­pause

Das beste Nasi Goreng im Test kommt von Frosta. Das Gemüse ist knackig, das Fleisch zart, der Reis locker. Die Verlierer sind wenig appetitlich.

Tiefkühl-Reisge­richte Testergebnisse für 12 Tiefkühl-Reispfannen 04/2013

Nasi bedeutet auf Indonesisch gekochter Reis, Goreng heißt gebraten. Nasi Goreng ist die Leibspeise vieler Indonesier: mit knackigem Gemüse, zarten Fleisch­streifen und gekochtem Reis. In dem südost­asiatischen Insel­staat kommt es bereits zum Frühstück auf den Tisch. Auch Europäer lieben die Reispfanne. Sie bevor­zugen sie jedoch in der Mittags­pause oder zum Abend­essen. Das indonesische Traditions­gericht lässt sich auch ohne zeit­aufwendiges Einkaufen, Gemüse­schnippeln und Abschme­cken der vielen Zutaten nach­hause holen. Wir haben zwölf fertig gewürzte, tief­gefrorene Nasi Gorengs getestet. Fünf schneiden gut ab, vier befriedigend, zwei ausreichend, eins mangelhaft.

Alle Gerichte mit Hähn­chen­fleisch

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Verbraucherfreundlich. Auf der Rück­seite der Packung listet Frosta nicht nur die Zutaten auf. Es werden auch Herkunft und Herstellung der einzelnen Bestand­teile erläutert.

Alle zwölf Fertigge­richte im Test enthalten neben Reis und verschiedenem Gemüse laut Packungs­angabe Hähn­chen­fleisch. Ist wirk­lich drin, was drauf­steht? Sorgen, in den Reispfannen womöglich auf Pferde­fleisch zu stoßen – wie in tiefgekühlter Lasagne geschehen –, sind unbe­gründet. Pferde­fleisch wäre schon bei der Verkostung aufgefallen. Es hat eine dunkle Farbe und unterscheidet sich in Konsistenz und Geschmack deutlich von Hähn­chen­fleisch. Auch in den Labor­analysen bestätigten wir gewachsenes Hähn­chen­fleisch.

Über­prüft haben wir auch, ob die Hersteller tatsäch­lich den edlen Basmati-Reis verwenden, wenn sie dies auf der Packung angeben. Dies war der Fall. Und was ist dran am Verzicht auf Aroma­stoffe? Fast alle Gerichte kamen wie ausgelobt ohne Aroma­zusatz aus. Einzige Ausnahme: Das Nasi Goreng von Kauf­land ist aromatisiert.

Frosta über­zeugt im Geschmack

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Aromatisch. Für Geschmack sorgen im Nasi Goreng verschiedene Gewürze.

Die Würzung der Nasi Gorengs ist an deutsche Vorlieben angepasst. Kreuzkümmel, Curry, Kurkuma, Koriander, Kardamom und Zimt in verschiedenen Varia­tionen sorgen für einen würzigen Geschmack. Sehr gut schneidet in der sensorischen Prüfung aber nur das Nasi Goreng von Frosta ab: Der Basmati-Reis ist locker und biss­fest, das Gemüse teil­weise sogar knackig, das Hähn­chen­fleisch zart gebraten. Das Gericht riecht und schmeckt ausgewogen gewürzt und aromatisch. Insgesamt über­zeugen konnten auch die Reispfannen von Lidl/Vitasia, Ökoland, Bofrost und Rewe.

Brandig, bitter, mangelhaft

Für wenig Genuss sorgt ausgerechnet das „Genuss pur“ Nasi Goreng von Netto Supermarkt. Es riecht deutlich brandig und schmeckt bitter. Das Fleisch ist leicht schwammig und gummi­artig. Am Ende gibt es dafür die Note mangelhaft.

Geben die Hersteller das Hähn­chen­fleisch nicht vorgebraten und gebräunt in die Tiefkühl­mischungen, passiert auch zuhause in der Pfanne nicht mehr viel: Nicht vorgebratenes Fleisch nimmt kaum Bräune an. Bei der Reispfanne von Netto Supermarkt und vier weiteren wird das Hähn­chen bei der Herstellung der Mahl­zeiten nur gegart, nicht vorgebraten. Nach der Zubereitung zuhause ist das Fleisch bei diesen Gerichten teil­weise weich, leicht gummi­artig oder schwammig (siehe Testkommentare). Ökoland gelingt es besser: Zwar enthält auch das einzige Bioprodukt im Test kein vorgebratenes Hähn­chen­fleisch, dennoch hebt es sich aromatisch hervor, und seine Konsistenz ist zart.

Keine leichte Kost

Reis, Gemüse und Hähn­chen­fleisch machen Nasi Goreng zu einer ausgewogenen Mahl­zeit. Der Reis liefert reichlich Kohlenhydrate, das Gemüse Ballast­stoffe und Vitamine. Hähn­chen­fleisch bietet vor allem Eiweiß und wenig Fett.

Das klingt nach einem leichten Mittag­essen. Doch ganz so figurfreundlich sind die Fertigge­richte nicht. Auf 37 Gramm Fett kommt eine nach Herstel­ler­empfehlung zubereitete 400-Gramm-Portion Nasi Goreng von Frosta. Bei Bofrost sind es sogar rund 43 Gramm. Die Reispfanne von Ökoland ist mit etwa 15 Gramm Fett pro Portion noch die leichteste im Test.

Der Fett­gehalt lässt sich allerdings senken. Viele Hersteller empfehlen zur Zubereitung mehrere Esslöffel Öl. Wer auf Kalorien achtet, kann aber auch weniger Fett verwenden. Mit jedem gesparten Esslöffel Öl verzichtet man immerhin auf etwa 12 Gramm Fett und 108 Kilokalorien.

Besser Pfanne als Mikrowelle

Elf der zwölf Gerichte im Test haben wir nicht nur in der Pfanne, sondern auch in der Mikrowelle zubereitet. Beim Nasi Goreng von Real Quality haben wir darauf verzichtet: Auf der Verpackung ist ausschließ­lich empfohlen, es in der Pfanne zu braten.

Die für Nasi Goreng typische und wünschens­werte Bratnote bleibt in der Mikrowelle aus. Darauf weisen einige Hersteller auch hin. Geschmack­lich über­zeugen konnten bei der Mikrowellen­zubereitung nur die Gerichte von Frosta, Lidl und Ökoland. Die anderen Reispfannen waren insgesamt feuchter oder sogar wäss­rig.

Krank­heits­erreger wie Salmonellen und Listerien haben die Tester in den Reispfannen nicht gefunden. Im Nasi Goreng von Eismann und Edeka Gut & Günstig war die Zahl an Enterobakterien erhöht. Diese Keime gelangen etwa durch belastete Gewürze in das Essen. Gesundheitlich bedenk­lich sind sie nicht, da die Gerichte noch durch­erhitzt werden. Mehr Appetit bereiten aber die guten Nasi Gorengs des Tests.

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KittyPune am 16.03.2018 um 10:30 Uhr
Geschmackssache

Schön, dass es sowas als Tiefkühlkost gibt, aber selbstgemacht schmeckt doch am besten!

norbo1 am 16.04.2013 um 10:01 Uhr
mir schmeckt Aldi besser

Seit über 20 Jahren verlasse ich mich auf die Tester und widerspreche nie. Deshalb mit der nötigen Einschränkung meiner unbedarften Subjektivität: Nachdem ich Frosta und Lidl ausprobiert habe: Mir schmeckt das Nasi Goreng von Aldi besser.