Seit die Freiburger Immobilienfirma Thomae und Partner (TuP) AG wegen Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit im Insolvenzverfahren ist, fürchten etwa 15.000 Anleger um ihre Einlagen. Sie waren von der Thomae und Partner AG mit unrealistischen Renditeversprechen in Beteiligungen an Immobilienfonds von insgesamt acht Kommanditgesellschaften gelockt worden. Jetzt ermitteln die Freiburger Staatsanwaltschaft und Spezialisten der Landespolizeidirektion wegen Verdachts auf Untreue. Finanztest hatte bereits 1995 vor Investitionen in die so genannten Thomae-Wohnbesitzanteile gewarnt.
Die Immobilien der Fonds 4, 5, 6, 7 und 8 haben dieses Jahr 5,8 Millionen Mark weniger Miete gebracht als vorgesehen. Die Ausschüttungen in den Fonds 4, 5, 6 und 7 wurden ausgesetzt, "bis sich der Mietmarkt spürbar bessert", teilte die neue Verwaltungsgesellschaft, die HBV, Anlegern mit. Das ist besonders für die vielen Kleinanleger bitter, die ihre Anteile per Kredit finanziert haben und weiter Zins und Tilgung zahlen müssen.
Vorzeitig aussteigen können Anleger aus solchen geschlossenen Fonds kaum. Anwälte prüfen jetzt, ob die mit der TuP zusammenarbeitenden Banken mögliche Verluste der Anleger ausgleichen müssen. Haften müssten Banken beispielsweise, wenn sie nicht nur den Erwerb der Beteiligung des Anlegers finanziert haben, sondern bereits vorher in die Projektfinanzierungen Thomaes eingebunden waren und über die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft Bescheid wussten.
Tipp: Anleger sollten bei der HBV eine außerordentliche Gesellschaftsversammlung fordern. Diese kann die HBV ablösen, bei der weitgehend bisherige TuP-Mitarbeiter arbeiten und die bis zu 15 Prozent der Einnahmen als Gebühren und Honorare kassiert.
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