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Testergebnisse für 15 Thermobecher 04/2020Im Test: 15 Thermobecher aus Edelstahl mit Füllmengen zwischen 0,3 und 0,5 Liter. Die Becher sind doppelwandig und versprechen unterschiedliche lange Isolierwirkung, laut Anbieter zwischen einer und acht Stunden. Wir kauften die Produkte zwischen Juli und Oktober 2019 ein. Die Preise ermittelten wir durch eine Anbieterbefragung im Februar 2020.
Warmhaltevermögen: 30%
Die Becher wurden mit 80°C heißem Wasser befüllt und verschlossen. Alle Becher hatten vorab Raumtemperatur und wurden bis zu einer definierten Höhe befüllt. Maß für den Abstand ab Becherkante war die Höhe des Deckelgewindes zuzüglich 10 mm. Wir bewerteten die Temperaturabnahme eine Stunde nach dem Befüllen. Ausgangspunkt für die Bewertung war die Temperatur, die fünf Minuten nach dem Einfüllen gemessen wurde. Ferner beurteilten wir die Zeit, bis sich das Wasser im Becher auf 40°C abgekühlt hatte.
Dichtigkeit: 20%
Die verschlossenen Becher (befüllt mit Wasser und einem Spülmittelzusatz) wurden kopfüber hingestellt und auf Dichtigkeit geprüft. Anschließend schüttelten wir diese Becher (ebenfalls kopfüber) und rollten sie auf einer Ebene hin und her. Zusätzlich prüften wir die Dichtigkeit der Becher nach der Fallprüfung und nachdem sie 125 Mal befüllt und entleert worden waren. Die Prüfung der Dichtigkeit erfolgte in Anlehnung an die Prüfnorm DIN EN 12546–1, 2000, Isolierbehälter zum Gebrauch im Haushalt.
Bruchfestigkeit: 15%
Die zur Hälfte gefüllten und verschlossenen Becher ließen wir aus 100 cm Höhe auf einen harten Boden fallen: 2 Mal mit dem Becherboden und je ein Mal auf die beiden gegenüberliegenden Längsseiten. Sichtbare Schäden und Auswirkungen auf die Funktion wurden erfasst und bewertet.
Handhabung: 30%
Die Gebrauchsanleitung beurteilte ein Experte. Relevant waren unter anderem Lesbarkeit, Verständlichkeit, Vollständigkeit und wichtige Inhalte in der Gebrauchsanleitung wie zum Beispiel die Angabe der Füllmenge, Hinweise zur Pflege und Reinigung und Sicherheitshinweise. Die Prüfung der Gebrauchsanleitung erfolgte in Anlehnung an die Norm DIN EN 82079, 2013, Erstellen von Gebrauchsanleitungen.
Wir prüften und bewerteten, ob die angegebene Füllmenge tatsächlich in den Becher passt. Für die Handhabungsprüfung befüllte jeder Tester jeden Becher 25 Mal mit Wasser und verwendete die Trinköffnung zum Leeren des Bechers. Fünf Nutzerinnen und Nutzer bewerteten das Befüllen der Becher, das Auf- und Zuschrauben der Deckel, das Halten der Becher in der Hand und den sicheren Stand beim Hinstellen und danach. Die Tester beurteilten, wie sich zum Trinken der Verschluss öffnen lässt. Dabei beachteten sie auch den Kraftaufwand für das Öffnen der Trinköffnung und deren Auffinden ohne hinzusehen. Außerdem achteten sie beim Trinken auch auf den Platz für die Nase. Sie beurteilten auch das Reinigen von Becher und Deckel per Hand.
Ferner berücksichtigten wir, ob Becher und Deckel laut Anbieter in der Geschirrspülmaschine gereinigt werden dürfen. Wir spülten alle Deckel 20 Mal in der Maschine und prüften anschließend, ob und wie Feuchtigkeit, die sich danach eventuell im Deckel befand, entfernt werden konnte.
Schadstoffe: 5%
Wir prüften den Übergang von Schadstoffen ins Getränk mit zwei unterschiedlichen Migrationsprüfungen. Einmal verwendeten wir eine essigsaure Lösung (3 Prozent) zur Simulation von sauren Getränken wie Kaffee und Tee, das andere Mal eine Ethanol-Lösung (50 Prozent) zur Simulation von fetthaltigen Getränken wie Milchkaffee. Die Becher wurden randvoll mit der heißen Lösungen (70°C) gefüllt, verschlossen und nach zwei Stunden über die Trinköffnung entleert. Alle Gefäße wurden vor und nach dem Befüllen bei 70°C gelagert. Chemisch untersucht wurde jeweils die dritte Befüllung (auch Eluat genannt). Das essigsaure Eluat wurde auf eine Vielzahl von Metallen wie Nickel, Chrom, Cadmium oder Blei untersucht; ebenfalls wurde der nicht flüchtige Gesamtrückstand (Gesamtmigration) bestimmt. Die alkoholische Lösung analysierten wir auf viele organische Verbindungen wie Phthalate, Chlorparaffine und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sowie die Gesamtmigration. Grundlage für die Durchführung der Prüfungen war die EU-Verordnung Nr. 10/2011, die unter anderem spezifische Migrationswerte fordert.
Wir untersuchten Schadstoffe in der Grifffläche, wenn wir dort Materialproben aus Kunststoff oder schwarzer Beschichtung entnehmen konnten, ebenso Proben aus Kunststoff aus dem Standboden. Die Materialien wurden getestet auf Phthalate (Weichmacher), Chlorparaffine und PAK. Wir bewerteten die ermittelten Schadstoffgehalte in Anlehnung an die Anforderungen der GS-Spezifikation und der aktuellsten REACH-Verordnung, 2020.
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel stärker auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit Sternchen *) gekennzeichnet. Bei mangelhafter Dichtigkeit wurde das Qualitätsurteil um eine Note abgewertet. War die Stabilität mangelhaft, konnte das Qualitätsurteil nur eine Note besser sein. Lautete die Note Schadstoffe mangelhaft, konnte das test-Qualitätsurteil nicht besser sein. Wenn das Urteil für Schadstoffe in der Grifffläche oder im Standboden schlechter als sehr gut war, konnte das Gesamturteil für Schadstoffe nicht besser sein als das jeweilige Einzelurteil.
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- Filterkaffee ist in Deutschland am beliebtesten. Ganze Kaffeebohnen etwa für Espresso holen aber auf. Hier beantworten die Tester häufige Fragen rund um Kaffee.
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- Fruchtig-scharf, leicht süß, zitronig – die Ingwerknolle lockt mit exotischem Aromenmix. Frischer Ingwer enthält mehr Gingerole als getrockneter, zeigt ein Test.
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- Kokosmilch ist beliebt und gibt Speisen einen exotischen Kick. Ein Plus für die Gesundheit ist sie eher nicht: Oft enthält sie Schadstoffe, wie Untersuchungen zeigen.
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Kommentarliste
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Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung
Bei der nächsten Neubearbeitung des Themas Thermobecher-Test erwarte ich die Inklusion von HELIOS WERTHEIM Click'N'Drink, STANLEY Trigger Action in Polar White (robuste Pulverbeschichtung!), HYDRO FLASK, KLEAN KANTEEN, und YETI. Das sind die weltweit populären führenden Marken auf dem Gebiet (siehe social media, Instagram followers). Auch sollte die tatsächliche Langlebigkeit (Dauerfestigkeit, Schwachstellen, kritische Konstruktionsfehler) und Einzelteil-/Ersatzteil-Verfügbarkeit (Preis) getestet und benotet werden. Ich muss sagen, dass das Durchlesen aller Amazon-Kundenrezensionen inklusive Kundenfotos viel aufschlussreicher, hilfreicher, wertvoller ist als Ihr Test, das jedes Produkt in 1-2 Kurzkommentaren abspeist. Ihr PDF ist nur eine Kurzzusammenfassung, ich schaue mal ob Computer Bild auch Thermobecher getestet hat, adieu!
Liebes Stiftung-Warentest-Team,
einige Testkriterien scheinen doch sehr an Thermosflaschen ausgerichtet zu sein und am Einsatzbereich von Thermosbechern vorbeizugehen. Der bei Ihnen schlecht abschneidende Bodum (wir sind begeistert) ersetzt bei uns den klassischen Einwegbecher mit dem Vorteil, dass das Getränk nicht sofort kalt/warm wird. Häufigste Nutzung: die Fahrt zur Arbeit. Wenn ich Heißgetränke auslaufsicher für den ganzen Tag mitnehmen will, dann nehme ich keinen Becher, sondern eine Thermosflasche. Weiterer Vorteil bei einer Flasche: ich habe einen gesonderten Becher dabei, in dem das heiße Getränk zum Trinken ein wenig abkühlen kann. Habe ich dagegen 100° heißen Tee in einem Thermosbecher dabei, der das Getränk über viele Stunden gar nicht abkühlen lässt, kann ich das Getränk aus diesem Becher nicht trinken. Auf was es aus unserer Sicht also v.a. ankommt, ist die einfache Reinigung (Spülmaschine), Schadstofffreiheit und ein wenig Isolierung.
Schon viele viele Jahre ist eine Themosbecher mein treuer uns ständiger Begleiter. Vielfach morgen mit dem Kaffee aus der eigenen Kaffeemaschine für den Pendelweg zur Arbeit und auch immer auf Reisen - ob privat oder beruflich. Seit ca. 3 Jahren habe ich einen Contigo Mug wie in ihrem Test und bin damit hoch zufrieden. Leider passen diese Tassen nicht unter die meisten der Espressomaschinen und Vollautomaten - ob privat oder Gastro. Da ich den Becher neben dem Komfortgewinn (Kaffee bleibt Warm, man trinkt aus einem wertigen Gefäß, statt aus einem Pappbecher) auch zur Müllvermeidung angeschafft habe, muss ich beständig Diskussionen mit den Baristas dieser Welt führen, um sie davon abzuhalten meinen Kaffee zunächst in einen Pappbecher abzufüllen und dann umzugießen. In den meisten Fällen wird der so nur wenige Sekunden genutzte Pappbecher nämlich im Anschluss entsorgt und mein Themobecher hat die Welt nicht gerettet.
@joho1234: Generell ist die Aktualität von Untersuchungsergebnissen eine sensible Thematik in unserer Arbeit. Einerseits ist es unsere Aufgabe, dem Informationsbedarf unserer Leser mit möglichst aktuellen Testergebnissen gerecht zu werden, andererseits sind gründliche und entsprechend lange Prüfungen in manchen Fällen Voraussetzung für aussagekräftige Qualitätsurteile.
Der Zeitpunkt einer Veröffentlichung ist immer auch eine Momentaufnahme und kann leider keine Entwicklung widerspiegeln.
Wie Sie dem Testbericht unter „So haben wir getestet“ nachlesen können, kauften wir die Themobecher zwischen Juli und Oktober 2019 ein. (MK)