Die Texterkennungssoftware knfb-Reader macht ein Handy zum Vorlesegerät: Blinde und Sehbehinderte können damit Texte fotografieren und abhören. Die knfb-Reader-Software kostet etwa 1 250 Euro. Der Schnelltest sagt, obs funktioniert.
Nur mit Nokia N 82
Der knfb-Reader ist eine Entwicklung der Kurzweil-National Federation of the Blind, USA. Den Europavertrieb wickelt die Firma sensotec in Belgien ab. Derzeit ist die Software nur mit dem Nokia-Handy N 82 nutzbar. Zusätzlich erforderlich ist eventuell ein Screenreader für Handys wie Mobile Speak oder Talks für rund 250 Euro. Für Blinde ist es zunächst nicht einfach, Schriftstücke mit der Handykamera (5 Megapixel) zu fotografieren. Sie müssen das Handy dazu mit ruhiger Hand 25 bis 30 Zentimeter zentriert über dem Schriftstück halten und dabei die Ellenbogen aufstützen.
Bis 7 Punkt ist das Ergebnis ok
Der Reader ist per Handytastatur zur bedienen. Es gibt eine Taste für direkte Hilfe, alle Grundfunktionen sind mit einer Taste auszulösen. Standardmäßig stehen eine synthetische Stimme zur Sprachausgabe zur Verfügung sowie zwei natürlich klingende, Sara und Klaus. Das Ergebnis ist überzeugend: Die Wiedergabe einer Normalvorlage in Schriftgrößen bis zu 7 Punkt schafft die Software fast fehlerfrei. Mehr Fehler traten erst bei kleinerer Schrift auf.
Probleme im Detail
Auch Datumsansagen, Abkürzungen, englische Wörter sagt die Software richtig an. Fehler gab es gehäuft wegen des Buchfalzes bei dickeren Büchern, ebenso bei Zeitungsvorlagen, vermutlich durch schwachen Kontrast. Unterstrichene Textzeilen führten zu Problemen. Zahlen einer Tabelle wurden korrekt gelesen, ebenso Zahlen- und Buchstabenkombinationen. Bei Preisen wurde das €-Zeichen aber als „6“ interpretiert.
test-Kommentar
Ist ein Text mit der Kamera richtig erfasst, wird er bis zur Schriftgröße von 7 Punkt zuverlässig erkannt und gut verständlich vorgelesen. Wer Handys nutzt, wird den knfb-Reader als Ergänzung zu einem Vorlesesystem mit Scanner sinnvoll finden.
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