
HiFi-Anlage vernetzen. Smartphone, Notebook und andere Geräte im Netzwerk senden die Musik per WLan-Funk an den WLan-Empfänger. Der leitet sie per Kabel an den Verstärker der Stereoanlage weiter. So klingt Musik aus dem Netzwerk brillant im Wohnzimmer. © iStockphoto, Stiftung Warentest (M)
Die modernen Helfer verbinden die alte Stereoanlage mit vielen modernen Musikquellen wie Handy oder Tablet. Rundum gut schlagen sich nur teure Geräte.
Testergebnisse für 12 WLan-Empfänger 08/2017
Musikstreamingdienste wie Spotify und Deezer bieten ein schier unendliches Repertoire an Songs. Internet-Radiosender bringen Nachrichten und Musik genauso aus Castrop-Rauxel wie aus Trinidad und Tobago. Auf der Netzwerkfestplatte schlummert die eigene Musiksammlung mit Lieblingstiteln und besonderen Raritäten.
Eine alte Stereoanlage kann auf all diese Quellen nicht ohne Weiteres zugreifen. Wegschmeißen müssen Fans der modernen Zugangswege ihren alten Verstärker samt Boxen dennoch nicht. Ausgestattet mit einem WLan-Empfänger mutiert das Schätzchen zum voll vernetzten HiFi-Gerät. Weiterhin spielt die Anlage auf Wunsch CDs, Kassetten oder Schallplatten ab. Über das Heimnetzwerk können Nutzer aber genauso vom Smartphone, Tablet oder Notebook kabellos Musik per WLan zuspielen.
Im Vergleich zu Bluetooth bietet WLan Vorteile: Nutzer können viele verschiedene Musikquellen im gleichen Netzwerk anzapfen. Die Reichweite ist höher. Voraussetzung ist ein moderner WLan-Router im Haushalt.
Wir haben zwölf WLan-Empfänger an einen alten Verstärker gehängt: Netzwerkspieler in HiFi-Optik und kleinere Konnektoren. Sie kosten etwa 40 bis 450 Euro. Darunter sind Geräte etablierter Anbieter aus dem HiFi-Bereich wie Denon, Marantz, Onkyo, Pioneer oder Yamaha, aber auch aus der Internet- und Netzwerkwelt wie Google und Sonos. Fast alle übertragen den Ton in CD-Qualität. Die Gesamtnoten reichen dennoch von sehr gut bis mangelhaft. Am schlechtesten schneidet Pearl ab: Zwei der drei Geräte fielen im Test aus. Ansonsten unterscheiden sich die Prüfkandidaten vor allem in der Handhabung, ihrer Vielseitigkeit und dem Stromverbrauch.
Wer einen WLan-Empfänger braucht
Für die besten WLan-Empfänger zahlen Musikfans um die 400 Euro. Fürs gleiche Geld könnten sie sich einen neuen Verstärker mit ähnlichen Funktionen leisten (Test Receiver mit Netzwerkfunktion, test 8/2017). Wer bereits einen hochwertigen Verstärker besitzt, will sich nicht unbedingt davon trennen. Dann sind WLan-Empfänger eine Alternative, um Moderne und Tradition zu verbinden. Erste Streamingversuche lassen sich mit leichten Einschränkungen auch mit dem günstigen Konnektor von Google für 39 Euro machen.
Welcher für wen interessant ist

Songs verteilen. Musik lässt sich mit Konnektoren und passenden Funklautsprechern via WLan in andere Räume streamen – auch von CD oder Platte. © Stiftung Warentest
Wer eine Stereoanlage besitzt, die aus Komponenten wie CD-Spieler, Kassettendeck oder Radio besteht, und sie durch ein Gerät in passendem Design netzwerkfähig machen möchte, greift zum Netzwerkspieler. Der ist größer als ein Konnektor, bietet aber auch ein Display und eine Fernbedienung. So lässt er sich auch ohne Smartphone- oder Tablet-App ordentlich steuern.
Bei den WLan-Konnektoren sind Nutzer nahezu immer auf Smartphone oder Tablet angewiesen, um die Zuspielquelle einzustellen oder Songs auszuwählen. Dafür lassen sich die kleineren Geräte gut hinter der Anlage verstecken und fallen nicht auf.
Wie die Technik funktioniert

Musikquelle wählen. Die App des Empfängers (hier Yamaha) stellt die Zugangswege bereit – vom Streamingdienst bis zur Festplatte. © Stiftung Warentest
Damit die Musik vom Handy oder aus dem Internet über die hochwertigen Boxen der Anlage ertönt, schließen Nutzer den WLan-Empfänger per Kabel an einen Eingang ihres Verstärkers an. Sie sollten darauf achten, ob der Eingang des Verstärkers digital oder analog ist und einen WLan-Empfänger mit passendem Ausgang auswählen. Üppig mit Ein- und Ausgängen ausgestattet sind etwa die Konnektoren von Denon und Yamaha. Mau siehts beim Pioneer aus.
Steht die Kabelverbindung, müssen Nutzer den WLan-Empfänger mit dem Router verbinden. Das geht am einfachsten über die passende App auf dem Smartphone oder Tablet. Im Test klappte das meist problemlos. Einmal installiert, lässt sich die Technik mit dem Smartphone oder Tablet als Schaltzentrale steuern. Die klassische Fernbedienung hat meist ausgedient. In der App des Konnektors wählen Nutzer die Musikquelle aus (siehe oben). Sie können Abspiellisten erstellen, zum nächsten Lied schalten oder die Lautstärke regeln.
Wer Freude daran findet, Musik kabellos zur Anlage zu schicken, kann sie dann auch noch mit Funklautsprechern in mehrere Räume verteilen. „Multiroom“ heißt das Konzept.
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@cortigiano: Wir probieren schon einiges aus :-) Grundsätzlich kann Deezer sowohl mit einem iPhone wie mit einem Android-Gerät zum Chromecast Audio streamen. Warum das bei Ihnen nicht klappt, ist aus der Ferne kaum zu beurteilen (und dafür wäre hier auch nicht der richtige Platz). Eines aber muss erfüllt sein: Selbst wenn die Verbindung zwischen App und Geräten steht (erfolgreicher Signaltest), nimmt Deezer das Streaming nur auf, wenn es sich um einen Bezahlaccount handelt, also einen Deezer Premium- oder Hifi-Account. Sollten Sie aber so einen schon nutzen, dann haben wir leider keinen weiteren Tipp. (Bu)
Hallo,
trotz erfolgreicher Installation (Signaltontests positiv) spricht in o. g. Kombination überträgt Deezer weder auf iPhone noch auf iPad zu Chromecast. Die Deezer App zeigt nicht die Möglichkeit dafür an. Ist Ihnen das oder ähnliches bekannt? Ich habe 1 Stunde mit telefonischen Googlesupport vergeblich den Fehler gesucht. Haben Sie eine Idee? Haben Sie denn Kompatibilitäten getestet oder nur nach Schema "F"?
Vielen Dank!
Beste Grüße, Martin Hoffmann
Ich habe keine Chromecast built-in Geräte und kann es selbst nicht testen. Aber der bereits zitierte Artikel von CNET (https://www.cnet.com/how-to/how-to-setup-multiroom-music-with-google-cast/) und dieser Artikel (http://www.techstage.de/ratgeber/Chromecast-Multiroom-mit-Teufel-Sony-Pioneer-Co-3755074.html) lassen darauf schließen, dass einige (neue) Chromecast built-in bereits Multiroom-fähig sind.
Allerdings finde ich es sehr verbraucherunfreundlich von Google, dass es keine vernünftige Übersicht darüber zu geben scheint welche Chromecast Geräte nun dieses Feature schon haben und welche nicht. Es bleibt ja auch zu befürchten, dass manche alte Speaker nie ein Update bekommen werden.
"Keine passenden Multiroomboxen erhältlich." ist aber aus meiner Sicht keine korrekte Angabe. Der Leser wird hier nicht ausreichend informiert. Mit einem Chromcast Audio für die Hifi und z.B. einem JBL Playlist in einem anderen Zimmer ließe sich eine Multiroom System für etwa 200€ starten. (S.46+47)
Sorry, aber 1000 Zeichen sind einfach zu wenig für komplexe Sachverhalte.
Da ich Ihre Auffassung der Kompatibiltät allerdings selbstverständlich ernst genommen habe, habe ich selbst noch mal genauer recherchiert. Und tatsächlich scheinen ältere Chromecast built-in Geräte (keine aktuelle Firmware) tatsächlich nicht Multiroom fähig bzw. kompatlibel mit dem Chromecast Audio zu sein. Bei Google selbst findet man dazu:
"Can I add my Chromecast built-in audio devices to a group?
We are working on adding Multi-room group playback support to all of our existing and upcoming Chromecast built-in audio devices. This will allow you to group your Chromecast Audio devices and Chromecast built-in audio devices from different brands into one seamless experience. This feature will be rolled out to all Chromecast built-in audio devices throughout 2017." (https://support.google.com/chromecast/answer/6329016?hl=en)
@Stiftung_Warentest: "Aus unserer Sicht macht Multiroom aber am meisten Sinn, wenn man alles aus einer Hand steuern und miteinander vernetzen kann." Hier stimme ich vollkommen mit Ihnen überein. Ich verstehe ihre Antwort aber auch so: Chromecast Audio und Chromecast built-in sind nicht als ein (Mulitroom-)System kombinierbar. Das ist meinen Recherchen nach allerdings nicht richtig:
"The $35 Chromecast Audio, the Google Home speaker, and numerous other Chromecast built-in devices such as the Sony STR-DN1080 receiver and the JBL Playlist speaker, can now work in concert together throughout your home." (https://www.cnet.com/how-to/how-to-setup-multiroom-music-with-google-cast/)
Somit steht aus meiner Sicht der Anforderung syncron Musik (Mulitroom) auf vorhandenen Anlage + Chromcast Audio, in der Küche auf einem Sony Chromecast built-in Lautsprecher und in Bad mit einer JBL Chromecast built-in nichts im Wege. Einstellungen am System sind zentral über die Google Home App möglich.