
Die guten Tür- und Fenstersicherungen im Test halten Diebe ab.
Die Stiftung Warentest hat 19 Nachrüstsicherungen für Wohnungstüren, Fenster, Terrassen- und Balkontüren geprüft, darunter Produkte von Abus, Burg-Wächter und Ikon (Preise: 37 bis 535 Euro). Etliche Fenstersicherungen im Test schneiden sehr gut ab, zwei sind aber mangelhaft. Von den sechs Türsicherungen im Test schneidet nur eines sehr gut ab. Ein Querriegel fällt durch. Er hält Einbrecher kaum ab.
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Fenster und Türen sichern: Warum sich Nachrüsten lohnt
Zwar hat sich die Zahl der Einbrüche in Deutschland seit 2015 halbiert, doch mit 87 000 Einbrüchen (2019) ist sie immer noch hoch. Die Kriminalstatistik zeigt, dass es sich lohnt Einbruchschutz-Maßnahmen zu ergreifen: Knapp die Hälfte der Einbruchversuche bleiben mittlerweile erfolglos. Die Diebe bevorzugen Terrassentüren und Fenster im Erdgeschoss, weil diese sich, wenn ungesichert, in Sekunden mit einem Schraubenzieher aufhebeln lassen. In höheren Stockwerken bei Mehrfamilienhäusern sind dann Wohnungstüren das Ziel. Daher haben die Prüfer der Stiftung Warentest sowohl Türsicherungen als auch Fenstersicherungen getestet.
Tür- & Fenstersicherungen im Test – das bietet der Testbericht
Testergebnisse. Unsere Tabellen zeigen Bewertungen der Stiftung Warentest für 13 Fenstersicherungen und 6 Türsicherungen, von der einfachen Sicherung für Griff- oder Scharnierseite eines Fensters bis hin zu massiven Querriegeln und senkrechten Stangenschlössern für Türen.
Kaufberatung. Wir verraten, was die beste (sehr gute) Türsicherung kostet und wie viel Geld Sie sparen können, wenn Sie schon mit einem guten Einbruchschutz zufrieden sind.
Infografik. Wir zeigen elf mögliche Schwachstellen einer Tür – und erklären, wie Sie die entsprechenden Probleme beheben können.
Tipps. Wir sagen, wie Sie Einbrechern das Leben schwer machen, wie viele Sicherungen für welche Fensterhöhe nötig sind, wo Diebe am liebsten das Brecheisen ansetzen – und welche Schlösser im Test das aushalten. Außerdem verraten wir, was Sie vor dem Urlaub tun können und welche Fördermittel Sie beantragen können, wenn Sie Ihre Wohnung einbruchsicher machen wollen.
Weitere Tests. Alarmanlagen, Tresore, Schließzylinder, Überwachungskameras – die Stiftung Warentest hat viele weitere Tests und Infos rund ums Thema Einbruchschutz für Sie zusammengestellt. Eine Übersicht finden Sie in unserem Special Einbruchschutz.
Wie sichere ich meine Fenster? Fenstersicherungen im Test
Zum Glück werden seit Jahren praktisch nur noch Fenster mit sogenannten Pilzköpfen als Verriegelungen verbaut. Die machen es Einbrechern schwer. Ältere Fenster lassen sich nachrüsten. Unser Test zeigt, welche Fenstersicherungen die besten sind. Geprüft haben wir 5 Nachrüstsicherungen für die Griffseite, 3 für die Scharnierseite, 2 für Griff- und Scharnierseite sowie 3 Stangenverriegelungen für verglaste Balkon- und Terrassentüren.
Sehr guter Schutz für unter 100 Euro. Einfache Fenstersicherungen werden meist am Rahmen verschraubt. Die Sieger im Fensterschloss-Test hielten Aufhebelungsversuchen mehr als sechs Minuten stand – so lange nimmt sich kein Einbrecher Zeit. Sehr gute Sicherungs-Sets, die Fenster beidseitig schützen, gibt es schon für deutlich weniger als 100 Euro. Denn abschließbare Fenstergriffe alleine halten keinen Einbrecher ab. Wer seine Balkon- oder Terrassentür gut schützen will, muss mit Kosten von rund 200 Euro rechnen.
Wie sichere ich meine Wohnungstür? Türsicherungen im Test
Die Wohnungstür sichern – das geht mit einem Querriegelschloss, das die Tür über die gesamte Breite absperrt, oder mit einem Stangenschloss, das sie von oben nach unten verriegelt. Die vier Querriegel und zwei Stangenschlösser in unserem Test mussten zeigen, wie stabil sie sind, wie gut sie sich montieren und bedienen lassen – und natürlich, ob sie Angriffen mit einfachen Einbruchwerkzeugen wie Schraubendrehern standhalten.
Sehr guter Schutz kostet. Die einzige sehr gute Türsicherung kostet mehr als 500 Euro. Doch wer nicht so viel Geld ausgeben möchte, findet schon für deutlich weniger Geld zwei gute Alternativen.
Manche Sicherungen hielten nicht mal eine Minute stand
Drei bis fünf Minuten – länger halten sich Einbrecher in der Regel nicht mit einer Tür auf, so die Erfahrung der Polizei. Dann wird das Risiko, entdeckt zu werden, zu groß, und sie ziehen weiter. Um die Prüfung zu bestehen, musste jede Tür- und Fenstersicherung im Test neben einer statischen Belastung mit einer gewissen Kraft auch einer Werkzeugattacke von drei Minuten standhalten. So viel Zeit war allerdings teils gar nicht nötig – manche mangelhaften Modelle waren nach weniger als einer Minute geknackt. Bei den Türriegeln waren manche stabil, schützten jedoch den Schließzylinder unzureichend vor Zerstörung. Türen sichern wird so erschwert.
Darauf müssen Sie achten, wenn Sie Türen sichern
Beim Nachrüsten von Türen kommt es darauf an, alle Türelemente und Zusatzsicherungen in ihrer Wirkung sinnvoll aufeinander abzustimmen. Selbst wenn Sie eines der guten Produkte aus unserem Test kaufen, hängt es von den Gegebenheiten vor Ort ab, ob die Türsicherung Ihre Wohnung wirklich sicherer macht. Ein solider Querriegel reicht in der Regel, um eine Tür zu sichern. Bei zweiflügeligen Altbautüren funktionieren Querriegel jedoch nicht. Da empfiehlt sich ein Stangenschloss, das die Tür vertikal verriegelt. Dann sollte aber zusätzlich eine Bandsicherung die Scharnierseite schützen. Handelt es sich allerdings um eine leichte Röhrenspantür, nutzt auch der beste Riegel nichts. Dann sollte zunächst das Türblatt mit einer Metall- oder Holzplatte verstärkt werden.
Polizei berät kostenlos
Bevor Sie loslegen und viel Geld in Einbruchschutz stecken, informieren Sie sich bei einer Beratungsstelle der Polizei! Das ist kostenlos und schützt vor teuren Fehlkäufen. Adressen nennt die Kriminalpolizei im Internet. In manchen Fällen lässt sich auch eine Vor-Ort-Beratung vereinbaren.
Bei Montage auf Fachleute vertrauen
Einige der von uns geprüften Fenster- und Türsicherungen bereiteten bei der Montage Probleme, etwa weil die Anleitungen unvollständig waren. Aber auch mit einer guten Anleitung sind handwerkliche Laien schnell mit dem Einbau überfordert, vor allem bei Querriegeln und Stangenschlössern. Auf den Packungen fehlen oft wichtige Hinweise, etwa zum notwendigen Werkzeug oder zu den Anforderungen an Tür- und Fensterelemente und Bausubstanz. Grundsätzlich ist zu empfehlen, den Einbau einbruchhemmender Technik in die Hände von Fachleuten zu legen. Die Landeskriminalämter nennen unter www.k-einbruch.de zertifizierte Betriebe.
Die richtige Hausratversicherung
Die Hausratversicherung soll den Schaden zahlen, der durch den tatsächlichen Diebstahl oder durch den Einbruchsversuch an Tür oder Fenster entstand. Der Vergleich Hausratversicherung der Stiftung Warentest zeigt: Teure Policen kosten oft dreimal soviel wie preisgünstige. Viele Versicherer kürzen ihre Entschädigungszahlung zudem, wenn Versicherte den Schaden grob fahrlässig herbeiführen. Wir empfehlen nur Angebote, die auf solche Kürzungen verzichten.
Ratgeber der Stiftung Warentest
Unser Buch Einbruchschutz zeigt auf 160 Seiten, wie Sie für mehr Sicherheit in den eigenen vier Wänden sorgen können. Tür- und Fenstersicherungen, Alarmanlagen und moderne Smart Home Systeme – unser Ratgeber stellt Ihnen die besten Lösungen für Ihr Zuhause vor. Neben vielen Alltags-Tipps lesen Sie was zu tun ist, wenn der Schadensfall tatsächlich eintritt und welche Versicherungen wirklich helfen. Außerdem erfahren Sie, wie Sie Ihr Heim gegen Brand, Leitungsleck oder Überschwemmung absichern. Das Buch ist für 19,90 Euro im test.de-Shop erhältlich.
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