Testergebnisse für 10 Heim- und Möbeltresore 11/2017
Im Test: 10 kleine Möbeltresore, in denen sich A4-Dokumente aufbewahren lassen, davon 4 Stahlschränke ohne Sicherheitsstufe und 6 Sicherheitsschränke, die mit Sicherheitsstufe der Klasse S2 ausgelobt sind. Der Tresor von Bauhaus ist bis auf eine andere Farbgebung baugleich mit dem Format.
Einkauf: Wir kauften die Prüfmuster im Juli 2017.
Die Preise ermittelten wir durch eine Anbieterbefragung im September 2017.
Schutz vor Diebstahl des Tresors: 40 %
Die Tresore wurden gemäß der jeweiligen Montageanleitung und mittels der mitgelieferten oder empfohlenen Befestigungsmittel an einer Betonwand beziehungsweise einem Betonboden montiert. Eine Prüfperson versuchte sodann mittels zweier Schraubendreher, Flachmeißel, eines Schlosserhammers und einer Brechstange, die Tresore von Wand oder Boden zu lösen. Bewertet wurde die Zeit, in der sich die Tresore von der Wand entfernen ließen.
Widerstand gegen Aufbruch: 25 %
Die Tresore wurden so am Boden fixiert, dass die Tür nach oben zeigte. Der gewaltsame Angriff auf die Tresortür wurde von einer Prüfperson durchgeführt. Der Angriff fand in drei Etappen statt: In der ersten hatte der Prüfer unter Verwendung von Schraubendrehern, Hammer, Meißel und eines Keils 5 Minuten reine Angriffszeit zur Verfügung. Gelang es ihm während dieser Zeit nicht, den Tresor zu öffnen, durfte er den Versuch für weitere 2,5 Minuten fortsetzen, indem er schwereres Werkzeug, wie etwa eine Brechstange, zu Hilfe nahm. Konnte der Tresor dann noch immer nicht geöffnet werden, durfte der Prüfer für weitere 2,5 Minuten mit sämtlichen laut Norm DIN EN 14450 zur Verfügung stehenden Werkzeugen wie etwa einem Winkelschleifer versuchen, den Tresor zu knacken. Bewertet wurde die Zeit, in der sich der Tresor öffnen ließ.
Montage: 20 %
Die Prüfer haben die Tresore gemäß Anleitung befestigt. Ein Experte beurteilte die Montage der Tresore, die laut Montageanleitungen und mittels der mitgelieferten Befestigungsmaterialien der Anbieter erfolgte. Lieferten sie kein Befestigungsmaterial mit, flossen Hinweise und Empfehlungen der Anbieter für geeignete Befestigungsmöglichkeiten in die Beurteilung ein.
Handhabung: 15 %
Fünf Prüfpersonen, darunter zwei Experten, beurteilten die Gebrauchsanleitung im Hinblick auf Verständlichkeit, logischen Aufbau und Übersichtlichkeit. Bei der allgemeinen Bedienung wurde unter anderem das Öffnen und Schließen der Tresortür beurteilt, entweder mittels Schlüssel, Codeeingabe oder Fingerabdruck. Bei den elektronischen Schlössern wurde darüber hinaus beurteilt, inwiefern die Eingaben akustisch unterstützt werden, ob es eine Anzeige über den Ladezustand der Batterien gibt und ob das Tastenfeld gut erkennbar ist. Beim Innenraum interessierte die Tester, ob die eingelegten Gegenstände gut erreichbar und sichtbar sind, ob es Sortier- und Ordnungselemente wie verstellbare Zwischenböden gibt. Die Inbetriebnahme des Tresors wurde bewertet. Dafür spielte unter anderem der Aufwand für das Einlegen der Batterie sowie der Aufwand für das Programmieren eine Rolle.
Abwertungen
Abwertungen sorgen dafür, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. War der Schutz vor Diebstahl des Tresors mangelhaft, konnte das test-Qualitätsurteil nicht besser sein.
-
- Einbrecher scheitern zunehmend beim Versuch, in Haus und Wohnung einzudringen. Der Grund: In Deutschland rüsten immer mehr Menschen ihr Heim auf – mit Tür- und...
-
- Die Einbruchszahlen steigen neuerdings wieder. Viele Hausbesitzer entscheiden sich dafür, eine Überwachungskamera zu installieren. Wir sagen, welche Regeln dafür gelten.
-
- Wer sein Haus einbruchsicher macht, kann eine staatliche Förderung nutzen. Zwar ist das Zuschussprogramm derzeit ausgeschöpft. Aber es gibt günstige Kredite.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung
Hallo,
der Test ist ganz okay. Es fehlten allerdings Kriterien.
Wie verhalten sich Gegenstände, Dokumente, Geld, verschiedene Papierarten bei längerer Lagerung (Luftfeuchtigkeit, Temperatur -/+)?
Ist der Tresor gegen Wasser/Feuchtigkeit geschützt?
Wie sieht es im Fall eines Feuers/Brand aus?
Vielleicht bei einem neuen Test mit berücksichtigen. Danke
Mich stört die geringe Zahl und das max. Preisniveau der geprüften Safes. Welchen zusätzlichen Sicherheitsgewinn würden höherpreisige Modelle bieten, etwa aus der 700- oder 1000-Euro-Preisklasse (z. B. "Karat"/"Diplomat"-Serien von BW o. andere Anbieter)? Bei solch langfristigen Investitionen sind solche Preisregionen nicht unrealistisch.
Die Abwertung des Bauhaus/Format-Modells wg. fehlenden Montagematerials auf "mangelhaft" ist interessant, da jeder Händler od. Baumarkt Schwerlastanker für die individuelle(!) Wand/Bodenbeschaffenheit anbietet. Die Anleitung wird inzwischen mitgeliefert und die sonstigen ermittelten Teil-Testergebnisse ließen das günstige Modell auf "gut" aufschließen.
Also typisch "test": Pseudoeinfachheit durch plakative Testnoten, Pseudogenauigkeit durch Schulnotendezimalen, aber wer auf präzise Erkenntnisse aus ist, der ist auch nach der Lektüre der eher dürftigen Details ohne externe Recherche nur ungenügend informiert - Verkürzung auf Kosten des Nutzwertes.
Was Sie antworten ist nur bedingt nachvollziehbar. Wenn ich Tresore teste dann dann mit der gleichen Zertifizierung. Wenn ich z.B einen Tresor habe der die Sicherheitsstufe EN 3 hat fällt Ihr Testsieger wie die anderen weiter nach unten. Die Zertifizierungen haben ja schließlich einen Sinn. Das gleiche gilt auch für das Schloss. Die Bedienung eines EL-Schloss ist immer schwieriger als mit einem Schlüssel. Der CL von Burg-Wächter hätte ganz einfach mit dem Fire-Safe von Rottner, Atlas, Format usw. getestet werden können. Das wären drei gleiche Einstufungen gewesen und ich bin mir sicher das die Beurteilung dann anders ausgesehen hätte. Von daher gesehen bleibt es doch zweifelhaft und für den Verbraucher der sich hier nicht auskennt bekommt hier ein nicht ganz korrektes Bild. Ich vergleiche ja auch eine Mercedes E-Klasse mit einem 7er BMW und nicht mit einem Golf oder auch 3er BMW. Der Vergleich wird somit immer hinken. Das hätte Ihrerseits besser abgestimmt sein können.
@Planloser08: Die Testkandidaten wurden deshalb in zwei Kategorien unterteilt: zertifiziert und nicht zertifiziert. Dass die nicht zertifizierten gegenüber den zertifizierten gerade im Hinblick auf Diebstahl abfallen würden, war fast zu erwarten. Dennoch machen diese Modelle ein nicht unwesentliches Marktsegment aus, so dass wir uns entschieden haben, trotz und wegen der konstruktiven Verschiedenheit gleiche Maßstäbe bei der Bewertung anzulegen, um die Unterschiede deutlich hervortreten zu lassen. Letztlich muss der Verbraucher nach seinem individuellen Sicherheitsbedürfnis entscheiden. (Bee)