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Viele Eltern sorgen sich, dass ihr Kind beim Nuckeln an Spielsachen giftige Stoffe aufnehmen oder an Kleinteilen ersticken könnte. Wir haben 30 Erstspielzeuge für Babys untersucht – vom Greifling über Schnullerketten bis hin zu Wagenketten mit Perlen oder Knisterfolie. Die Spielwaren waren aus Holz, Kunststoffen, Textilien oder einer Kombination dieser Materialien. Das Ergebnis: 3 Produkte sind sehr gut, 20 gut und 4 mangelhaft.
Alle Testergebnisse für Spielzeug 12/2017
Liste der 30 getesteten Produkte
Schadstoffe und Sicherheitsmängel
Dass die Bedenken der Eltern oft nicht unbegründet sind, zeigen die Untersuchungsergebnisse der vergangenen Jahre. Von 2011 bis 2015 waren insgesamt 100 Plüschtiere, Puppen, Holz- und Plastikspielsachen im Test (siehe Themenseite Spielzeug). Erschreckende 35 von ihnen bekamen wegen Schadstoffen oder anderen Sicherheitsmängeln das Qualitätsurteil mangelhaft. Zum Beispiel enthielten Holzspielzeuge oft gefährliche Substanzen im Lack.
Das bietet der Test von Baby-Spielzeug
- Testergebnisse.
- Wir haben 30 Babyspielsachen aus Holz, Plastik oder Textilien auf Schadstoffe und mechanische Sicherheit untersucht. Darunter waren 16 Greiflinge, 6 Schnullerketten und 8 Wagenketten und -clips. Die Testtabelle zeigt neben den Qualitätsurteilen auch, welche Materialien geprüft und wo die Produkte hergestellt wurden. Außerdem sagen wir, ab dem wievielten Monat das Babyspielzeug geeignet ist (laut Angaben auf Verpackung oder Produkt).
- Erläuterungen zu den gefundenen Schadstoffen.
- Wir sagen, welche Schadstoffe wir im Einzelnen gefunden haben, und erklären, worin ihre Gefährlichkeit besteht.
- Heft-Artikel.
- Sie erhalten Zugriff auf das PDF zum Artikel aus test 12/2017.
30 Spielzeuge im Sicherheitscheck
In der aktuellen Untersuchung ist das Ergebnis besser als in den Tests zuvor: 23 Produkte schneiden gut oder sehr gut ab, eines befriedigend. Aber auch diesmal gab es Spielsachen, mit denen Eltern ihre Kinder nicht unbesorgt spielen lassen können: Zwei sind ausreichend, vier mangelhaft.
Gesundheitsschädliche Stoffe und verschluckbare Kleinteile
Bei dreien von ihnen fanden sich gesundheitsschädliche Stoffe in den Gummischnüren. Drei sind unsicher, weil sich verschluckbare Kleinteile lösen, Strangulationsgefahr besteht oder eine Stoßgefahr im Rachen.
Lieber Spielzeug aus Holz oder Plastik?
Die Diskussion, ob Holz- oder Plastikspielzeug grundsätzlich besser ist, kann das Testergebnis nicht befeuern. Beide Materialien stecken sowohl in sehr guten als auch in mangelhaften Produkten.
Das Video zum Test Babyspielzeuge
Beim Laden des Videos erhebt Youtube Daten. Hier finden Sie die test.de-Datenschutzerklärung.
Schneiden, kratzen, analysieren
Für den Sicherheitstest haben die Prüfer im Labor wochenlang Textilien zerschnitten, Lacke von Holz gekratzt und Kunststoffe zerkleinert. Alles wogen sie milligrammgenau ab, bevor sie das Säuglingsspielzeug auf bis zu 280 chemische Substanzen prüften. Um zu ermitteln, ob die Produkte den Bedürfnissen des Babyalltags entsprechen, haben die Experten sie exakt vermessen und einer Reihe von Belastungstests unterzogen.
Drei Spielzeuge nicht verkehrsfähig
Am Ende der Prüfungen steht fest: Die Schnullerkette von Glückskäfer sowie eine Schnuller- und eine Kinderwagenkette von Hess halten rechtliche Vorgaben nicht ein. Sie hätten nicht verkauft werden dürfen. Die Anbieter und die zuständigen Aufsichtsbehörden wurden informiert. In vergleichbaren Fällen bei früheren Tests haben einzelne Anbieter unsicheres Spielzeug zurückgenommen oder beanstandete Materialien verändert.
Schnullerkette von Glückskäfer zu lang – Strangulationsgefahr
Glückskäfer und Hess teilten mit, dass sie die Hinweise überprüften und mit den Aufsichtsbehörden in Kontakt stünden. Die drei Produkte hätten aus unterschiedlichen Gründen nicht in den Handel kommen dürfen. So ist die Schnullerkette von Glückskäfer länger als 22 Zentimeter. Diese Grenze setzen die Normen, um zu gewährleisten, dass sich eine solche Kette nicht vollständig um den Hals eines Babys schlingen und es strangulieren kann.
Hess gleich zweimal mangelhaft
Bei der Schnullerkette Käfer Tom von Hess können sich Kleinteile zu leicht ablösen. Die aus Halbkugeln bestehenden Käfer-Öhrchen halten den Zugkräften der Prüfmaschine nicht stand. Sie lassen sich zu leicht abziehen und könnten vom Kind verschluckt werden. Die mangelhafte Kinderwagenkette Nixe von Hess hat eine große Schwanzflosse aus Holz, mit der sich das Baby im Rachen stoßen und verletzen kann. Müsste der auf dem Rücken liegende Säugling deshalb sogar erbrechen, könnte er ersticken.
Drei Tipps für den Kauf von Baby-Spielzeug
- 1.
- Wackeln, ziehen und schnuppern Sie schon im Laden an den Spielsachen. Achten Sie auf die Verarbeitung. Lösen sich Einzelteile, riecht etwas unangenehm oder färbt es ab, lassen sie es lieber liegen.
- 2.
- Zur Sicherheit sollten Sie Schnullerketten nie verlängern, sie immer an der Kleidung befestigen und abnehmen, wenn das Kind im Bett liegt.
- 3.
- Legen Sie Wagenketten nie lose in die Nähe Ihres Babys. Sind sie nicht befestigt, kann es sich darin verheddern und im schlimmsten Fall strangulieren. Entfernen Sie Wagenketten, wenn Ihr Kind anfängt zu krabbeln.
Vier Spielzeuge mit Schadstoffen
Die Kinderwagenkette Nixe von Hess ist auch wegen gesundheitsschädlicher Substanzen mangelhaft, ebenso der Greifling Space von Selecta. Die gefundenen Stoffe sind nicht akut giftig, wirken jedoch langfristig im Organismus. Aus dem grünen Lack der Hess-Wagenkette lösen sich mehr Organozinnverbindungen als die Spielzeug-Richtlinie erlaubt. Einige dieser Verbindungen können das Immunsystem schädigen, die Fortpflanzungsfähigkeit oder ein Kind im Mutterleib.
Krebserregende Nitrosamine
In der Gummischnur des Selecta-Greiflings fanden die Prüfer zu hohe Mengen nitrosierbarer Stoffe. Lutscht ein Baby an ihr, können sich die Substanzen lösen, in den Magen gelangen und stark krebserzeugende Nitrosamine bilden. Selbst in kleinsten Mengen sind diese gefährlich. Die Stoffe können vor allem bei der Herstellung von Gummi entstehen, lassen sich aber technisch vermeiden.
Nutzerkommentare, die vor dem 22. November 2017 gepostet wurden, beziehen sich auf eine ältere Untersuchung.
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Sehr Hilfreich,da Kinderspielzeug sehr sehr oft von Schadstoffen und Fehlkonstroktionen
betroffen ist. Es zählt leider nur der Gewinn bei den Herstellern .