Testergebnisse für 20 Sonnenschutzmittel für Erwachsene
Abweichend vom unserem aktuellen Vorgehen prüften wir Sonnenschutzmittel in der Vergangenheit wie folgt:
Einhalten des ausgelobten Schutzes: 35 %
Tests bis einschließlich 2019:
Sonnenschutzfaktor (UVB): Um den Effekt von Sonne auf der menschlichen Haut zu simulieren, setzten wir unter kontrollierten Laborbedingungen gemäß Din EN ISO 24444 Hautareale freiwilliger Testpersonen einer definierten UVB-Licht-Dosis aus. Auf die Testfelder trugen wir die Sonnenschutzmittel in standardisierter Weise auf. Die Mittel sollen bewirken, dass sich die Haut im Vergleich zum unbehandelten Zustand erst nach einer höheren Dosis UV-Licht rötet. Wir überprüften, ob die Produkte die ausgelobte Schutzwirkung vor UVB-Strahlen im entsprechenden Umfang entfalteten.
UVA-Schutz: Wir trugen gemäß Din EN ISO 24443 die Produkte in definierter Weise auf durchsichtige Kunststoffplättchen auf und ermittelten, wie viel UVA-Strahlung sie dann noch durchließen. Die Werte setzten wir in Beziehung zum jeweils auf den Produkten deklarierten Sonnenschutzfaktor – sie müssen laut Empfehlung der EU-Kommission mindestens ein Drittel dieses Faktors betragen.
Tests ab 2020:
Sonnenschutzfaktor (UVB) und UVA-Schutz: Beides ermittelten wir mithilfe der HDRS-Methode (Rohr M, Ernst N, Schrader A: Hybrid Diffuse Reflectance Spectroscopy: Non-Erythemal in vivo Testing of Sun Protection Factor. Skin Pharmacol Physiol 2018;31:220–228). Sie kombiniert einen sogenannten In-vitro-Test mit einer Prüfung an freiwilligen Testpersonen, mit der keine Hautrötung erzeugt wird.
Im Probandentest trugen wir die Produkte standardisiert auf Testfelder am Rücken auf. Dann bestimmten wir mithilfe eines speziellen Messkopfes, wie viel von einer kurzzeitig aufgebrachten definierten UV-Dosis reflektiert wird. Zusätzlich trugen wir die Mittel auf durchsichtige Kunststoffplättchen auf und ermittelten, wie viel UV-Strahlung sie durchließen.
Aus den Ergebnissen beider Messungen berechneten wir den Sonnenschutzfaktor und den UVA-Schutz. Dieser muss laut Empfehlung der EU-Kommission mindestens ein Drittel des auf dem Produkt deklarierten Sonnenschutzfaktors betragen.
Feuchtigkeitsanreicherung: 20 %
Die Feuchtigkeitsanreicherung bestimmten wir durch Messung des Wassergehalts in der Hornschicht der Haut: Wir trugen die Mittel an den Unterarminnenseiten von je 20 Probanden auf und maßen den Wassergehalt über sechs Stunden hinweg stündlich mit dem Corneometer. Wir verglichen die Werte mit denen einer Creme, die gut Feuchtigkeit anreichert, sowie mit denen eines unbehandelten Hautfelds.
Anwendung: 25 %
Entnahme bei 20 Grad Celsius und 40 Grad Celsius: Je fünf Probanden beurteilten mit nassen und trockenen Händen, wie gut sich das Mittel bei diesen Temperaturen entnehmen ließ.
Auftragen, Einziehen und Hautgefühl: Je 20 Probanden bewerteten Konsistenz, Verteilbarkeit, Klebrigkeit, Einziehen und Weißeln der Produkte sowie das Hautgefühl nach dem Auftragen.
Wärme-/Kältebeständigkeit: Wir lagerten die Mittel 24 Stunden bei minus 5 Grad Celsius, dann 10 Tage bei 40 Grad. Drei Experten prüften visuell, ob sie sich danach verändert hatten.
Mikrobiologische Qualität: 0 %
Wir bestimmten die Anzahl der Keime in den Produkten und prüften, ob bestimmte Mikroorganismen vorhanden waren. Wir prüften, ob die Produkte ausreichend konserviert waren, das heißt, wie gut sie mit bewusst eingebrachten Keimen fertig werden.
Kritische Duftstoffe nachgewiesen: 0 %
Wir überprüften in Anlehnung an Din EN 16274 mittels GC-MS, ob die Produkte BMHCA (Butylphenyl Methylpropional, auch Lilial genannt) oder HICC (Hydroxyisohexyl 3-Cyclohexene Carboxaldehyde, auch Lyral genannt) enthielten.
Testergebnisse für 20 Sonnenschutzmittel für Erwachsene
Beschriftung und Verpackung: 20 %
Wir prüften, ob die empfohlenen Anwendungshinweise der EU und des Industrieverbands Körperpflege und Waschmittel (IKW) deklariert waren. Drei Experten bewerteten Leserlichkeit und Übersichtlichkeit. Einer überprüfte die Werbeaussagen, ein weiterer, ob die Angaben der Kosmetik- und Fertigpackungsverordnung sowie dem Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch entsprachen. Wir erfassten, ob die Verpackung eine Originalitätssicherung aufwies. 20 Probanden bewerteten, wie gut sich die Behälter öffnen und schließen lassen.
Weitere Untersuchungen
In Abhängigkeit von der Inhaltsstoffliste prüften wir mithilfe eines chromatographischen Nachweisverfahrens (LC-GC/FID), ob und gegebenenfalls in welcher Konzentration bestimmte Bestandteile von Mineralölen enthalten waren, nämlich aromatische und gesättigte Mineralöl-Kohlenwasserstoffe, Moah und Mosh. Diese haben wir nicht nachgewiesen.
Zwei Experten prüften die Inhaltsstofflisten auf Stoffe, die der wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit der Europäischen Union, SCCS, als kritisch bewertet hat; gegebenenfalls bestimmten wir ihre Konzentration. Kein Produkt war auffällig. Für unseren Test 2021 untersuchten wir zusätzlich Produkte, die den UV-Filter Octocrylen enthalten, mittels LC-MS/MS auf ihren Benzophenon-Gehalt nach viertägiger Lagerung bei 40°C.
Abwertungen
Sie sind in der Tabelle mit Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: War die Einhaltung des UVA-Schutzes oder des Sonnenschutzfaktors mangelhaft, konnten das Einhalten des ausgelobten Schutzes und das test-Qualitätsurteil nicht besser sein. War die Feuchtigkeitsanreicherung ausreichend, zogen wir vom test-Qualitätsurteil eine halbe Note ab.
Testergebnisse für 20 Sonnenschutzmittel für Erwachsene
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- Die Stiftung Warentest hat 17 Sonnenschutzmittel für Kinder geprüft: Cremes, Lotionen und Sprays mit den Schutzfaktoren 30, 50 und 50+. Die meisten überzeugen.
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- Wer sich in der Sonne aufhält, sollte seine Haut schützen. In welchem Maße, dafür ist der UV-Index ein guter Anhaltspunkt. Stiftung Warentest erklärt, was er bedeutet.
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- Von sehr gut bis mangelhaft: Die Stiftung Warentest hat 20 Sonnenschutzmittel getestet. Im PDF-Artikel zum Herunterladen lesen Sie unsere aktuellen Bewertungen.
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@berndschulz: Mit dem aktuellen Test das Prüfprogramm verschlankt. U.a ist der Test wie gut sich die Produkte anwenden lassen entfallen.
Einige Sonnencremes, meist Naturkosmetikprodukte, verwenden keine chemischen UV-Filter, sondern die mineralischen UV-Filterpigmente Titandioxid oder Zinkoxid. Alverde enthält Titandioxid. Das Problem dabei: Diese Pigmente sind weiß und können dementsprechend auch einen weißen Film auf der Haut hinterlassen.
Ihre Rückmeldung ist uns Anlass zu überdenken, ob wir in Folgetests die Anwendungsprüfung wieder aufnehmen.
Wegen des guten Ergebnisses im Test habe ich die Creme vor dem Urlaub gekauft. Sonnenschutz kann/will ich nicht beurteilen. Lediglich dass diese Creme fast unmöglich zu verteilen ist und so gut wie nicht einzieht. Beim ersten Mal etwas großzügiger aufgetragen war ich komplett „Cremeweiß“. Das selbst nach mehreren Stunden auf und im Wasser. Die Creme ließ sich auch durch Duschen nicht entfernen. Ich musste sie mit dem trockenen Handtuch von der schon trockenen Haut abrubbeln, ähnlich wie bei einem Peeling. Beim nächsten Mal sehr sehr wenig aufgetragen. Verteilung mangelhaft, Hände bleiben Cremig und ich habe jetzt 2 Tage später noch helle Stellen auf der Haut und sehe sehr gefleckt aus.
Fazit, die Creme ist in den Müll gewandert und ich habe hier in den USA lokalen Ersatz gekauft.
@ testuser254jkl: Vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr Interesse an unserer Veröffentlichung zum Thema Sonnenschutzmittel. Mineralische UV-Filter, die beispielsweise die Pigmente Titandioxid oder Zinkoxid enthalten, werden von Herstellern häufig zu Nanopartikeln vermahlen, damit sie sich nicht als weißer Film auf der Haut ablagern. Wenn Nanopartikel verwendet wurden, sind diese bei den Inhaltsstoffen eines Produktes entsprechend deklariert und mit dem Wort „Nano“ in Klammern hinter dem UV-Filter angegeben. Die verwendete Art des Schutzfilters finden Sie in unserer interaktiven Datenbank: www.test.de/Test-Sonnencreme-und-Sonnenspray-fuer-Erwachsene-4868984-0/ , unter Produktmerkmale. Gerne möchten wir Sie an dieser Stelle auch auf unsere FAQ zum Thema Sonnenschutzmittel hinweisen: www.test.de/Test-Sonnencreme-und-Sonnenspray-fuer-Erwachsene-4868984-4868993/ . Hier werden zahlreiche Fragen rund um das Thema Sonnenschutz und richtiges Eincremen beantwortet.
@Stfung_Warentest Vielen Dank für den Hinweis auf die Bezeichnung "Nano" von Cremes.
Verstehe ich es richtig, dass man die Verwendung von Nanopartikel in Kauf nehmen muss, um keinen weißen Film auf der Haut zu haben?
Gibt es keine anderen empfehlenswerten Produkte, die ohne Nanopartikel auskommen?
Könntet ihr bitte mal Produkte von i+m (iplusm) Testen?
Da gibt es z.B. i+m Sonnencreme Gesicht LSF 30, oder i+m Sun Protect Sonnenlotion LSF 30. Nett wäre könntet ihr beide mal Testen, habe so das Gefühl, das es nicht den LSF einhält der draufsteht, aber eins wäre auch völlig in Ordnung, Dankeschön.