Sonnen­schutz­mittel im Test

So haben wir getestet

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Sonnen­schutz­mittel im Test Testergebnisse für 20 Sonnenschutzmittel für Erwachsene

Im Test: 20 Sonnen­schutz­mittel mit Sonnen­schutz­faktor 30, 50, 50+, die wir von Januar bis März 2022 einge­kauft haben. Preise ermittelten wir bei den Anbietern im April und Mai 2022.

Einhalten des ausgelobten Schutzes: 50 %

Sonnen­schutz­faktor (UVB) und UVA-Schutz: Beides ermittelten wir mithilfe der HDRS-Methode (Rohr M, Ernst N, Schrader A: Hybrid Diffuse Reflectance Spectroscopy: Non-Erythemal in vivo Testing of Sun Protection Factor. Skin Pharmacol Physiol 2018;31:220–228). Sie kombiniert einen sogenannten In-vitro-Test mit einer Prüfung an freiwil­ligen Test­personen, mit der keine Hautrötung erzeugt wird.
Im Probandentest trugen wir die Produkte stan­dardisiert auf Test­felder am Rücken auf. Dann bestimmten wir mithilfe eines speziellen Mess­kopfes, wie viel von einer kurz­zeitig aufgebrachten definierten UV-Dosis reflektiert wird. Zusätzlich trugen wir die Mittel auf durch­sichtige Kunst­stoff­plätt­chen auf und ermittelten, wie viel UV-Strahlung sie durch­ließen.
Aus den Ergeb­nissen beider Messungen berechneten wir den Sonnen­schutz­faktor und den UVA-Schutz. Dieser muss laut Empfehlung der EU-Kommis­sion mindestens ein Drittel des auf dem Produkt deklarierten Sonnen­schutz­faktors betragen.

Ergaben sich Unstimmig­keiten zwischen dem Ergebnis und der Angabe des Herstel­lers, haben wird die entsprechende Prüfung zur Absicherung mit der geltenden Din-EN-Iso-Methode wieder­holt:

Sonnen­schutz­faktor (UVB): Um den Effekt von Sonne auf der menschlichen Haut zu simulieren, setzten wir unter kontrollierten Laborbedingungen gemäß Din EN ISO 24444 Hauta­reale freiwil­liger Test­personen einer definierten UVB-Licht-Dosis aus. Auf die Test­felder trugen wir die Sonnen­schutz­mittel in stan­dardisierter Weise auf. Die Mittel sollen bewirken, dass sich die Haut im Vergleich zum unbe­handelten Zustand erst nach einer höheren Dosis UV-Licht rötet. Wir über­prüften, ob die Produkte die ausgelobte Schutz­wirkung vor UVB-Strahlen im entsprechenden Umfang entfalteten.

UVA-Schutz: Wir trugen gemäß Din EN ISO 24443 die Produkte in definierter Weise auf durch­sichtige Kunst­stoff­plätt­chen auf und ermittelten, wie viel UVA-Strahlung sie dann noch durch­ließen. Die Werte setzten wir in Beziehung zum jeweils auf den Produkten deklarierten Sonnen­schutz­faktor – sie müssen laut Empfehlung der EU-Kommis­sion mindestens ein Drittel dieses Faktors betragen.

Kritische Inhalts­stoffe: 20 %

Wir über­prüften die Inhalts­stoff­listen auf Stoffe, die der wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit der Europäischen Union (SCCS) als kritisch bewertet hat; gegebenenfalls bestimmten wir ihre Konzentration. 

  • Unter­suchung der organischen UV-Filter mittels Hoch­leistungs-Flüssig­keits-Chromatografie mit UV-Detektor (HPLC-UV).
  • Unter­suchung von Titan­dioxid nach Schmelz­aufschluss mittels Flammen-Atom­absorptions­spektrometrie (Flammen-AAS).
  • Unter­suchung von Benzophenon mittels Flüssig­keits-Chromatografie mit Tandem-Massenspektrometrie (LC-MS/MS).

Verpackung: 15 %

Wir prüften, ob die Verpackung eine Originalitäts­sicherung aufwies und ob auf dem Produkt Entsorgungs- und Recycling­hinweisen gemacht werden. Ebenso kontrollierten wir die Inhalts­menge und den Füll­grad.

Deklaration: 15 %

Wir prüften, ob die empfohlenen Anwendungs­hinweise der EU deklariert waren und ob die Angaben der Kosmetik- und Fertigpackungs­ver­ordnung sowie dem Lebens­mittel- und Futtermittel­gesetz­buch entsprachen. Drei Experten bewerteten deren Leserlich­keit und Über­sicht­lich­keit. Weiterhin kontrollierten wir die Werbeaussagen.

Abwertungen

Sie sind in der Tabelle mit Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: War die Einhaltung des UVA-Schutzes oder des Sonnen­schutz­faktors mangelhaft, konnten das Ergebnis des Prüf­punktes Einhalten des ausgelobten Schutzes und das test-Qualitäts­urteil nicht besser sein. Lautete das Urteil für kritische Inhalts­stoffe ausreichend, konnte das test-Qualitäts­urteil maximal eine Note besser sein.

Sonnen­schutz­mittel im Test Testergebnisse für 20 Sonnenschutzmittel für Erwachsene

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Profilbild Stiftung_Warentest am 25.08.2022 um 07:42 Uhr
dm Alverde

@berndschulz: Mit dem aktuellen Test das Prüfprogramm verschlankt. U.a ist der Test wie gut sich die Produkte anwenden lassen entfallen.
Einige Sonnencremes, meist Naturkosmetikprodukte, verwenden keine chemischen UV-Filter, sondern die mineralischen UV-Filterpigmente Titandioxid oder Zinkoxid. Alverde enthält Titandioxid. Das Problem dabei: Diese Pigmente sind weiß und können dementsprechend auch einen weißen Film auf der Haut hinterlassen.
Ihre Rückmeldung ist uns Anlass zu überdenken, ob wir in Folgetests die Anwendungsprüfung wieder aufnehmen.

berndschulz am 23.08.2022 um 18:12 Uhr
DM Alverde in der Anwendung Mangelhaft

Wegen des guten Ergebnisses im Test habe ich die Creme vor dem Urlaub gekauft. Sonnenschutz kann/will ich nicht beurteilen. Lediglich dass diese Creme fast unmöglich zu verteilen ist und so gut wie nicht einzieht. Beim ersten Mal etwas großzügiger aufgetragen war ich komplett „Cremeweiß“. Das selbst nach mehreren Stunden auf und im Wasser. Die Creme ließ sich auch durch Duschen nicht entfernen. Ich musste sie mit dem trockenen Handtuch von der schon trockenen Haut abrubbeln, ähnlich wie bei einem Peeling. Beim nächsten Mal sehr sehr wenig aufgetragen. Verteilung mangelhaft, Hände bleiben Cremig und ich habe jetzt 2 Tage später noch helle Stellen auf der Haut und sehe sehr gefleckt aus.
Fazit, die Creme ist in den Müll gewandert und ich habe hier in den USA lokalen Ersatz gekauft.

Profilbild Stiftung_Warentest am 13.07.2022 um 13:07 Uhr
Nanopartikel

@ testuser254jkl: Vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr Interesse an unserer Veröffentlichung zum Thema Sonnenschutzmittel. Mineralische UV-Filter, die beispielsweise die Pigmente Titandioxid oder Zinkoxid enthalten, werden von Herstellern häufig zu Nanopartikeln vermahlen, damit sie sich nicht als weißer Film auf der Haut ablagern. Wenn Nanopartikel verwendet wurden, sind diese bei den Inhaltsstoffen eines Produktes entsprechend deklariert und mit dem Wort „Nano“ in Klammern hinter dem UV-Filter angegeben. Die verwendete Art des Schutzfilters finden Sie in unserer interaktiven Datenbank: www.test.de/Test-Sonnencreme-und-Sonnenspray-fuer-Erwachsene-4868984-0/ , unter Produktmerkmale. Gerne möchten wir Sie an dieser Stelle auch auf unsere FAQ zum Thema Sonnenschutzmittel hinweisen: www.test.de/Test-Sonnencreme-und-Sonnenspray-fuer-Erwachsene-4868984-4868993/ . Hier werden zahlreiche Fragen rund um das Thema Sonnenschutz und richtiges Eincremen beantwortet.

testuser254jkl am 09.07.2022 um 10:38 Uhr
Ohne Nanopartikel und dennoch schnell einziehend?

@Stfung_Warentest Vielen Dank für den Hinweis auf die Bezeichnung "Nano" von Cremes.
Verstehe ich es richtig, dass man die Verwendung von Nanopartikel in Kauf nehmen muss, um keinen weißen Film auf der Haut zu haben?
Gibt es keine anderen empfehlenswerten Produkte, die ohne Nanopartikel auskommen?

Olyndria am 05.07.2022 um 21:12 Uhr
Bitte mal Testen.

Könntet ihr bitte mal Produkte von i+m (iplusm) Testen?
Da gibt es z.B. i+m Sonnencreme Gesicht LSF 30, oder i+m Sun Protect Sonnenlotion LSF 30. Nett wäre könntet ihr beide mal Testen, habe so das Gefühl, das es nicht den LSF einhält der draufsteht, aber eins wäre auch völlig in Ordnung, Dankeschön.