Test Katzen­streu

Umwelt: Pflanzenfasern besser als Ton

23

Test Katzen­streu Testergebnisse für 17 Klumpende Katzen­streu 02/2020

Etwa 96 Prozent der in Deutsch­land verkauften Katzen­streuen bestehen aus mineralischen Rohstoffen, meist aus Bentonit. Nur etwa drei Prozent werden aus Pflanzen- oder Holz­fasern hergestellt. Verschwindend gering ist der Anteil von Streu aus Maiskörnern.

Bentonit

Test Katzen­streu - Auch güns­tige Katzen­streu klumpt gut

Streu aus Ton. Die Bentonit-Körner binden Nässe und verklumpen. © Stiftung Warentest

Der saug­fähige Ton bildet feste Klumpen, wenn er feucht wird. Bentonit wird vor allem in Europa und Nord­amerika abge­baut und im Tiefbau, in Kosmetika und als Katzen­streu verwendet. Das Schad­stoff­risiko beim Aufbereiten schätzt das Institut für Energie- und Umwelt­forschung Heidel­berg als gering ein. Schwer­metalle und radio­aktive Stoffe kommen nicht vor – anders als beim Abbau von Erzen. Relevanter für die Klima­bilanz ist die energie­intensive Verarbeitung zu Katzen­streu sowie der Trans­port, vor allem wenn der Ton wie bei Fress­napf, Golden Grey und Tigerino aus Kanada kommt. Das zeigt eine Ökobilanz des Schweizer Umwelt­instituts Esu-services. Zudem entsteht bei der Entsorgung von Bentonit in Müll­verbrennungs­anlagen Schlacke, die deponiert werden muss.

Pflanzenfasern

Test Katzen­streu - Auch güns­tige Katzen­streu klumpt gut

Pflanzenfasern. Für seine Öko-Streu setzt dm vor allem Tannen- und Fichtenfasern ein. © Stiftung Warentest

Cat‘s Best sowie die Öko-Streu von dm basieren auf Holz­pellets, Catsan Natural auf Resten der Weizen­produktion. Ökologisch ist Streu aus nach­wachsenden Rohstoffen sinn­voll: „Im Vergleich zu Bentonit wird bei der Herstellung weniger fossile Energie benötigt. Zudem verbrennen Pflanzenfasern bei der Entsorgung komplett und liefern Energie, sagt Niels Jung­bluth, Umwelt­wissenschaftler und Geschäfts­führer bei Esu-services. So entspreche das Treib­haus­potenzial von Bentonit aus Europa etwa 430 Gramm Kohlen­dioxid pro Liter Streu. Bei Holz­fasern sind es rund 80 Gramm CO2 pro Liter.

23

Mehr zum Thema

23 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

boromarl am 09.03.2023 um 12:32 Uhr
Katzenstreu hält nicht, was sie verspricht.

Hallo, hier meine Erfahrung mit der Katzenstreu von Lidl und Kaufland. Ist in beiden Fällen das Gut von Warentest aufgedruckt, ist die Katzenstreu auch gut. Aber immer wieder kommt Ware in den Verkauf ohne den entsprechenden Gut-Aufdruck und dann ist die Qualität eher schlecht. Ganz schlecht ist die Premium-Katzenstreu von Edeka, ebenfalls ohne Aufdruck von Warentest. Die Klumpen zerfallen nahezu sofort und die Katzenstreu ist (versaut). In 2-3 Tagen ist ein Beutel in den Müll gewandert. Sehr teuer. Dafür schleppen die Katzen diese Streu nicht im Haus herum.
Übrigens habe ich auch Tigerino Canada ausprobiert. Klumpenbildung gut, wird aber vermehrt im Haus rumgeschleppt und es staubt sehr. Also kaufe ich zur Zeit bei Lidl oder Kaufland, wenn es die Streu mit dem "gut" von Warentest gibt. Viele Grüße Manfred Borowski

Profilbild Stiftung_Warentest am 13.01.2022 um 13:26 Uhr
Angaben zur Körnung

@OstSee85: Wir haben die Anbieterangaben zur Körnung des trockenen Streus nicht überprüft. Die meisten Anbieter von Katzenstreu aus Bentonit nennen "feine Körnung". Bei den Produkten aus Pflanzenfasern traten weiter auseinanderliegende Werte auf: Während "Cat's Best" von Rettenmaier fast nur aus Körnern 2 mm bestand, zeigte das pflanzenbasierte "Dein Bestes" von dm zum größten Teil Körner kleiner als 2 mm, was der Anbieter als "feine Körnung" bezeichnete. Das alles wird aber der empfindlichen Katzendame wohl schwer zu vermitteln sein, und vermutlich kommt es noch auf weitere Eigenschaften an - deshalb raten wir dazu, einfach verschiedene von den mit "gut" beurteilten Produkten auszuprobieren.

OstSee85 am 12.01.2022 um 19:01 Uhr
Infos zur Körnchengröße fehlen

Hallo,
unsere Katzendame ist ziemlich empfindlich, wenn die Körnung der Katzenstreu sehr groß ist. Eine Info dazu in Ihrem Test wäre daher eine wünschenswerte Ergänzung.

mtnair am 27.12.2021 um 20:58 Uhr
Edeka Premium Ultra Klump Streu

Ich habe erst seit diesem Jahr Katzen, und habe mich deshalb bei Stifung Warentest über verschiedene Katzenprodukte und entsprechende Tests informiert. Der "Testsieger" hier bei der Streu hat mich jedoch überhaupt nicht überzeugt. Scheinbar wurde die Zusammensetzung seit dem Test dramatisch verändert.
Klumpenbildung: Selbst wenn ich die Klumpen erst nach vielen Stunden oder am nächsten Tag entferne, zerfallen diese noch oder schmieren die Schaufel voll.
Geruchsbindung: Frisch eingefülltes, neue Streu riecht nur wenige Tage gut, danach hat sie sich mit den Gerüchen der Ausscheidungen vollgesaugt, und statt diese einzubehalten, gibt sie diese an die Umgebung ab.
Staubentwicklung: Man kann noch so vorsichtig die Streu säubern, bei der kleinsten Bewegung mit der Schaufel wirbelt sich alles im Klo auf und man bekommt es in die Nase und wird den Staub samt Geruch nicht so schnell los.
Ich bin jetzt auf die Streu von Lidl ungestiegen, Klumpenbildung und Staub sind bei dieser um WELTEN besser.

Profilbild Stiftung_Warentest am 27.08.2021 um 13:45 Uhr
Test zum Thema Katzenstreu

@oderkahn: Ihren Untersuchungswunsch habe ich an unser für die Testplanung zuständiges Gremium weitergeleitet. Momentan lässt sich leider nicht übersehen, ob und wann eine entsprechende Untersuchung durchgeführt wird. Ihren Testwunsch haben wir aber in jedem Fall registriert. (cr)