
„Die Toiletten meiner Katzen haben extra hohe Wände, weil sie sonst die Streu herausschippen und überall verteilen.“ Britta Ossig-Moll, Redaktionsassistentin bei test, mit ihrem Britisch-Kurzhaar-Kater Touch Down. © Stiftung Warentest / Hendrik Rauch
Welche Klumpstreu saugt Miezes Hinterlassenschaften am besten auf, verhindert Gerüche und staubt nicht? Mehrere günstige Produkte landen vorn.
Testergebnisse für 17 Klumpende Katzenstreu 02/2020
Katzen verscharren ihre Exkremente, um potenzielle Feinde nicht auf sich aufmerksam zu machen. In freier Wildbahn suchen sie dafür meist dieselben Stellen auf. Dieses Verhalten erleichtert es, die pelzigen Mitbewohner auch im Haus rasch an ein Katzenklo zu gewöhnen.
Unser letzter Test von Einstreu liegt lange zurück: 1993 setzten die Hersteller Altpapier, Stroh, Maisabfälle, Molererde oder Porenbeton ein. Die Testsieger bestanden damals aus Bentonit, ein weiches Gestein aus Tonmineralien, das bei Kontakt mit Flüssigkeit aufquillt.
Bentonit hat sich durchgesetzt. Im aktuellen Test basieren 14 der 17 Klumpstreuen auf diesem Naturton. Konkurrenz bekommen sie von Streu aus nachwachsenden Rohstoffen: Drei setzen auf Pflanzenfasern. Warum diese Streu ökologisch von Vorteil ist, erläutern wir im grauen Kasten. Aber sind sie auch so praktisch wie jene aus Ton?
Unser Rat
Den ersten Platz teilen sich Edeka Premium Ultra Klump Streu (51 Cent pro Liter), Kaufland Ultra-Klumpstreu (49 Cent) und Coshida Ultra weiß von Lidl (49 Cent). Alle drei Produkte wurden aus mineralischem Bentonit hergestellt. Auch zwei der drei Streuen auf pflanzlicher Basis schnitten gut ab: Dein Bestes Öko-Klumpstreu von dm (40 Cent) sowie Catsan Natural für 1,25 Euro pro Liter.
Streu für 7 bis 33 Euro monatlich
Im Labor bestimmten unsere Experten, wie gut die Streu Urin bindet und Gerüche neutralisiert. Sie prüften, wie stark sie stauben und wie ergiebig sie sind. Unterstützung erhielten sie von 18 Katzen und ihren Besitzern, die jede Streu zu Hause im Alltag testeten. Wie üblich bleiben unsere Probanden anonym – die Fotos auf diesen Seiten zeigen stellvertretend Berliner Katzenliebhaber, auch von der Stiftung Warentest.
Obwohl sich in den Praxis- und Labortests Unterschiede zeigen, liegen alle Streuen in der Gesamtbewertung eng beieinander. Zwei der Besten – von Kaufland und Lidl – zählen zu den günstigsten. Mit ihnen fallen monatlich pro Katze etwa 9 bis 10 Euro an, zeigt unsere Modellrechnung.
Unter den zehn Guten haben sich zwei aus Pflanzenfasern platziert: Catsan Natural überzeugt durch stabile Klumpen, ist mit 33 Euro im Monat aber teuer. Die Öko-Klumpstreu von dm ist besonders ergiebig und preiswert. Katzenbesitzer zahlen für sie monatlich nur 7 Euro. Kleines Manko: Die dm-Öko-Streu bleibt recht stark an Fell und Pfoten haften und verteilt sich so im Haus.
Klumpen nicht immer stabil

Kompakt. Bei Catsan Natural bilden sich stabile Kugeln, die sich problemlos mit einer Schaufel entnehmen lassen. Zerbröselt. Die Klumpen bei Cat‘s Best zerfallen leicht. Den künstlichen Urin haben wir zum Sichtbarmachen blau eingefärbt. © Stiftung Warentest
Im Labor erwärmten unsere Tester chemisch hergestellten Katzenurin auf Körpertemperatur und gaben je 50 Milliliter in ein mit Streu gefülltes Klo. Sie ermittelten, wie schnell die Produkte die Flüssigkeit aufsaugen. Anschließend entfernten sie die Klumpen mit einer Schaufel. Beim Produkt aus Holzresten, Cat’s Best Original, zerfielen die weichen Klumpen leicht – das kann beim Säubern der Toilette nerven.
Daheim bewerteten die Katzenbesitzer, wie gut die Produkte neben flüssigen auch feste Hinterlassenschaften binden. Besonders zufrieden waren sie mit Catsan Ultra, Coshida, K-Classic, Golden Grey und Tigerino. Bei Biokat‘s bemängelten sie hingegen, dass die Streu teilweise verklebt und am Boden des Klos festpappte, sich daher schwer entfernen ließ.
Tipp: Lassen Sie sich nicht vom Namen irritieren. Biokat‘s besteht aus normalem Ton. Anders als bei Lebensmitteln sind die Begriffe „Bio“ und „Öko“ bei Katzenstreu nicht geschützt.

Verstreut. Viele Streuen bleiben am Fell kleben und landen neben dem Klo, vor allem Körnchen der Öko-Streu von dm. © Stiftung Warentest
Viele müffeln kaum
Um zu prüfen, wie gut die Produkte unangenehme Gerüche fernhalten, füllten unsere Tester die Streu in Behälter und gaben künstlichen, authentisch riechenden Katzenurin dazu. Nach 30 Minuten sowie nach 24 und 72 Stunden öffneten sie die Gefäße und ließen sechs Mitarbeiter schnüffeln. Zusätzlich bewerteten die Probanden zu Hause die Geruchsbindung. Bei den meisten Streuen hatten Experten und Probanden wenig zu beanstanden. Die Streu von Kaufland müffelte selbst nach drei Tagen kaum. Bei dem Fressnapf-Produkt nahmen unsere Experten dagegen einen deutlichen Ammoniakgeruch wahr.
Neben dem täglichen Klumpensammeln ist ab und an eine Grundreinigung Pflicht. Viele Anbieter empfehlen, die Streu nach zwei bis vier Wochen komplett auszutauschen. Den Behälter reinigen Zweibeiner am besten mit heißem Wasser und geruchsneutralem Reiniger.
Tipp: Verzichten Sie auf Deos fürs Katzenklo und auf stark parfümierte Streu. Düfte irritieren sensible Katzennasen oft.
Für den Test wählten wir vorzugsweise Produkte ohne Duft aus. Einige häufig verkaufte Marken gab es jedoch nur mit Zusatz. Unsere vierbeinigen Probanden akzeptierten diese zum Glück.
Zwei sind sehr ergiebig

„Die Streu muss ergiebig sein. Für unsere drei Katzen kaufen wir 12-Kilo-Säcke. Das Schleppen ist mein Job.“ Hendrik Rauch, Bildredakteur bei test, mit Yonka. Sie ist die ruhigste seiner Katzen. © Andreas Labes
Katzenstreu wiegt relativ viel, vor allem jene aus Ton. Die Packungen im Test bringen rund vier bis zwölf Kilogramm auf die Waage. Um häufiges Schleppen zu vermeiden, sollte die Streu also möglichst lange halten. Die Ergiebigkeit ermittelten unsere Tester, indem sie die Streumenge abwogen, die jeweils nötig ist, um 50 Milliliter Katzenurin zu binden. Als besonders ergiebig erwiesen sich die Streu von Fressnapf sowie die Öko-Streu von dm. Die Zehn-Liter-Packung der pflanzlichen dm-Streu ist mit 3,7 Kilogramm die leichteste im Test, die Streu von Fressnapf wiegt mehr als das Dreifache. Beide Produkte binden pro Liter zehn bis elf kleine Katzengeschäfte. Die Streuen von Thomas, Biokat’s und Golden Grey schaffen nur halb so viele.
Tipp: Sparen Sie nicht bei der Anzahl der Katzentoiletten. Katzen lieben Abwechslung. Grundsätzlich sollte ein Klo mehr zur Verfügung stehen als Samtpfoten im Haus sind. Bei zwei Katzen benötigen Sie also mindestens drei stille Örtchen.
Streu nicht im Klo entsorgen
Benutztes Streumaterial gehört in den Hausmüll. Katzenbesitzer sollten insbesondere Bentonit keinesfalls in der Toilette entsorgen. Aufgrund der lehmigen Konsistenz lagert sich die Streu in Abwasserrohren ab und kann sie verstopfen.
Produkte auf Basis von Pflanzenfasern sind zwar biologisch abbaubar, dennoch sollten Gartenbesitzer die Streu aus hygienischen Gründen nicht oder nur in geringen Maßen kompostieren. Sie kann Krankheitserreger enthalten. In kleinen Gärten droht Überdüngung. Auch Ökostreu ist deshalb im Hausmüll besser aufgehoben.
Tipp: Wenn Sie eine neue Sorte ausprobieren, gehen Sie behutsam vor. Katzen sind Gewohnheitstiere. Mischen Sie die neue Streu nach und nach unter die alte.
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Hallo, hier meine Erfahrung mit der Katzenstreu von Lidl und Kaufland. Ist in beiden Fällen das Gut von Warentest aufgedruckt, ist die Katzenstreu auch gut. Aber immer wieder kommt Ware in den Verkauf ohne den entsprechenden Gut-Aufdruck und dann ist die Qualität eher schlecht. Ganz schlecht ist die Premium-Katzenstreu von Edeka, ebenfalls ohne Aufdruck von Warentest. Die Klumpen zerfallen nahezu sofort und die Katzenstreu ist (versaut). In 2-3 Tagen ist ein Beutel in den Müll gewandert. Sehr teuer. Dafür schleppen die Katzen diese Streu nicht im Haus herum.
Übrigens habe ich auch Tigerino Canada ausprobiert. Klumpenbildung gut, wird aber vermehrt im Haus rumgeschleppt und es staubt sehr. Also kaufe ich zur Zeit bei Lidl oder Kaufland, wenn es die Streu mit dem "gut" von Warentest gibt. Viele Grüße Manfred Borowski
@OstSee85: Wir haben die Anbieterangaben zur Körnung des trockenen Streus nicht überprüft. Die meisten Anbieter von Katzenstreu aus Bentonit nennen "feine Körnung". Bei den Produkten aus Pflanzenfasern traten weiter auseinanderliegende Werte auf: Während "Cat's Best" von Rettenmaier fast nur aus Körnern 2 mm bestand, zeigte das pflanzenbasierte "Dein Bestes" von dm zum größten Teil Körner kleiner als 2 mm, was der Anbieter als "feine Körnung" bezeichnete. Das alles wird aber der empfindlichen Katzendame wohl schwer zu vermitteln sein, und vermutlich kommt es noch auf weitere Eigenschaften an - deshalb raten wir dazu, einfach verschiedene von den mit "gut" beurteilten Produkten auszuprobieren.
Hallo,
unsere Katzendame ist ziemlich empfindlich, wenn die Körnung der Katzenstreu sehr groß ist. Eine Info dazu in Ihrem Test wäre daher eine wünschenswerte Ergänzung.
Ich habe erst seit diesem Jahr Katzen, und habe mich deshalb bei Stifung Warentest über verschiedene Katzenprodukte und entsprechende Tests informiert. Der "Testsieger" hier bei der Streu hat mich jedoch überhaupt nicht überzeugt. Scheinbar wurde die Zusammensetzung seit dem Test dramatisch verändert.
Klumpenbildung: Selbst wenn ich die Klumpen erst nach vielen Stunden oder am nächsten Tag entferne, zerfallen diese noch oder schmieren die Schaufel voll.
Geruchsbindung: Frisch eingefülltes, neue Streu riecht nur wenige Tage gut, danach hat sie sich mit den Gerüchen der Ausscheidungen vollgesaugt, und statt diese einzubehalten, gibt sie diese an die Umgebung ab.
Staubentwicklung: Man kann noch so vorsichtig die Streu säubern, bei der kleinsten Bewegung mit der Schaufel wirbelt sich alles im Klo auf und man bekommt es in die Nase und wird den Staub samt Geruch nicht so schnell los.
Ich bin jetzt auf die Streu von Lidl ungestiegen, Klumpenbildung und Staub sind bei dieser um WELTEN besser.
@oderkahn: Ihren Untersuchungswunsch habe ich an unser für die Testplanung zuständiges Gremium weitergeleitet. Momentan lässt sich leider nicht übersehen, ob und wann eine entsprechende Untersuchung durchgeführt wird. Ihren Testwunsch haben wir aber in jedem Fall registriert. (cr)