Gemüsechips

So haben wir getestet

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Gemüsechips Alle Testergebnisse für Gemüsechips 09/2017

Im Test: 15 Gemüsechips-Mischungen, darunter 8 Bioprodukte.
Einkauf: März bis Mai 2017.
Preise: Anbieterbefragung im Juli 2017. Die Ergeb­nisse und Bewertungen beziehen sich auf Proben mit dem angegebenen Mindest­halt­barkeits­datum.

Sensorische Beur­teilung: 50 %

Fünf geschulte Prüf­personen verkosteten die anonymisierten Produkte unter einheitlichen Bedingungen – auffällige oder fehler­hafte Produkte mehr­fach. Sie hielten Aussehen, Geruch, Geschmack, Mund­gefühl fest. Bei unterschiedlichen Beschreibungen fanden sie einen Konsens als Basis für unsere Bewertung. Die sensorischen Prüfungen wurden in Anlehnung an Methode L 00.90–11/1 (konventionelles Profil) und L 00.90–11/2 (Konsens­profil) der ASU durch­geführt. Die Abkür­zung ASU steht für Amtliche Samm­lung von Unter­suchungs­verfahren nach § 64 Lebens­mittel- und Futtermittel­gesetz­buch (LFGB). Das Ergebnis beinhaltete keine Bewertungen, sondern lediglich abge­stimmte Produkt­profile, bei denen gegebenenfalls unterschiedliche Beschreibungen aus den Einzel­prüfungen in der Gruppe verifiziert wurden.

Fett­qualität: 15 %

Wir prüften die Fett­säure­zusammenset­zung, das Triglycer­idspektrum, polare Anteile, di- und oligomere Triglyceride sowie die Säurezahl.

Folgende Methoden wurden einge­setzt:

  • Fett­säure­zusammenset­zung: gemäß Methode DGF C-VI 10a/11d: 2016/1998 mittels GC-FID
  • Triglycer­idspektrum: gemäß Methode DGF C-VI 14:2008 mittels GC-FID
  • Polare Anteile: säulen­chromato­graphisch und gravime­trisch gemäß Methode DGF C-III 3b:2013
  • Di- und oligomere Triglyceride: gemäß Methode DGF C-III 3c:2010 mittels HPSEC
  • Säurezahl: gemäß Methode L 13.00–5:2012 der ASU durch Titration

Kritische Stoffe: 10 %

Wir prüften auf Acrylamid, Pflanzen­schutz­mittel, Aluminium, Blei, Kadmium, 3-Mono­propandiol-Ester (3-MCPD-Ester) und Glycidyl-Ester, freies 3-MCPD und Mineral­ölbestand­teile, die Rote-Bete-Chips auf Nitrat.

Folgende Methoden wurden einge­setzt:

  • Acrylamid: gemäß Methode L 00.00–159:2016 der ASU mittels LC-ESI-MS/MS
  • Pflanzen­schutz­mittel: gas- und flüssig­keit­schromato­graphisch gemäß Methode L 00.00–34:2010 der ASU, Detektion mittels MS/MS
  • Kadmium, Blei und Aluminium: Mikrowellen­aufschluss gemäß Methode DIN EN 13805:2014. Analyse von Kadmium und Blei gemäß Methode DIN EN 15763:2010 mittels ICP-MS, Analyse von Aluminium in Anlehnung an Methode DIN EN 15763:2010
  • 3-MCPD- und Glycidyl-Ester: gemäß Methode DGF C-VI 18:2010 mittels GC-MS (Differenz­methode)
  • Freies 3-MCPD: mittels GC-MSD
  • Mineral­ölbestand­teile: in Anlehnung an Methoden-Entwurf DIN EN 16995:2016–05 mittels online gekoppelter LC-GC/FID
  • Nitrat: in Anlehnung an Methode L 26.00–1:2016 der ASU mittels HPLC/IC, Detektion über Leit­fähig­keit und UV

Mikrobiologische Qualität: 5 %

Je eine Packung wurde gemäß Methode DIN EN ISO 4833–2:2014 auf die Gesamt­keimzahl (aerobe mesophile Koloniezahl) über­prüft.

Verpackung: 5 %

Drei Experten untersuchten, wie einfach sich die Tüten öffnen und Chips entnehmen ließen. Wir über­prüften Hinweise zu Recycling und zum Verpackungs­material.

Deklaration: 15 %

Wir prüften die Packungs­angaben nach dem Lebens­mittel­recht, außerdem die Nähr­wert­angaben, Portions­größen, Lesbarkeit und Über­sicht­lich­keit.

Weitere Unter­suchungen

Wir bestimmten Wasser­gehalt, Gesamt­fett, Rohprotein, Asche, Ballast­stoffe, Zucker, Glutaminsäure und Kochsalz über Natrium (Bewertungs­basis) und Chlorid, die Anteile der Gemüsesorten sowie dunkler Stellen. Bei Auslobungen wie „laktosefrei“ oder „glutenfrei“ über­prüften wir das: keine Auffälligkeiten. Kohlenhydrat­gehalt und Energie/Brenn­wert berechneten wir.

Folgende Methoden wurden einge­setzt:

  • Wasser­gehalt: gravime­trisch nach Trock­nung in Anlehnung an Methode L 06.00–3:2014 der ASU
  • Gesamt­fett: gravime­trisch nach Soxhlet-Extraktion in Anlehnung an Methode L 17.00–4:1982 der ASU
  • Rohprotein: nach dem Kjeldahl-Verfahren in Anlehnung an Methode L 17.00–15:2013 der ASU
  • Asche: durch Veraschung in Anlehnung an Methode L 17.00–3:1982 der ASU
  • Ballast­stoffe: enzymatisch-gravime­trisch gemäß Methode L 00.00–18:1997 der ASU
  • Zucker: gemäß Methode L 40.00–7:1999 der ASU mittels HPLC-RI
  • Glutaminsäure: enzymatisch gemäß Methode L 07.00–17:2008 der ASU
  • Kochsalz über Natrium: Mikrowellen­aufschluss gemäß Methode DIN EN 13805:2014. Analyse gemäß Methode L 00.00–144:2013 der ASU mittels ICP-OES.
  • Kochsalz über Chlorid: durch Titration in Anlehnung an Methode L 26.04–1:1984 der ASU
  • Gravime­trische Bestimmung einzelner Zutaten: bei jeweils drei Packungen wurden die Gemüsearten jeweils sortiert und ausgewogen sowie daraus die prozentualen Anteile der einzelnen Gemüsearten berechnet
  • Gravime­trische Bestimmung dunkler Stellen: Von mindestens 200 g pro Erzeugnis wurden alle Stücke mit dunklen Stellen aussortiert und der prozentuale Anteil berechnet.
  • Laktose: mittels LC-MS/MS
  • Gluten: über die Bestimmung von Gliadin mit ELISA
  • Kohlenhydrate: Berechnung durch Differenz der Prozentsumme von Wasser, Asche, Rohprotein, Gesamt­fett und Ballast­stoffen zu Hundert
  • Energie/Brenn­wert: Berechnung gemäß Lebens­mittel­informations­ver­ordnung (EU) Nr. 1169/2011

Abwertungen

Abwertungen bewirken, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: Das schlechteste Einzel­urteil bei Kritische Stoffe bestimmte die Note im Urteil Kritische Stoffe. Lautete dieses mangelhaft, so konnte das test-Qualitäts­urteil nicht besser, bei einem Ausreichend maximal eine halbe Note besser sein.

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RoDiDo am 05.10.2017 um 19:43 Uhr
gebackene riffel chips nur 9% fett

hallo liebe tester und leser.
es gibt sogenannte OFEN CHIPS , bei denen sind die kartoffelscheiben nicht fritiert sondern nur im ofen mit wenig öl ( -nebel ) gebacken.
schade das es diese nur in der kartoffel variante gibt.
knabbereien mit wenig fett sind echt rar.

guemue am 12.09.2017 um 08:31 Uhr
Funny frisch veggie chips

Ich habe die funny frisch veggie chips ausprobiert und mich haben sie leider geschmacklich nicht überzeugt. Deshalb werde ich wohl wieder "normale" Chips essen. Ein Versuch war es aber allemal wert.

Profilbild Stiftung_Warentest am 05.09.2017 um 15:12 Uhr
Kalium und Phosphor

@frigeb: Ihr Kommentar ist für unsere Arbeit von großem Wert, sind wir doch darauf angewiesen, die Erfahrungen und Wünsche unserer Leser möglichst genau zu kennen, um eine aktuelle und hilfreiche Zeitschrift bieten zu können. Zuschriften aus unserer Leserschaft geben uns in vielen Fällen wertvolle Anregungen, die in künftigen Veröffentlichungen berücksichtigt werden.
Bei unserer Testarbeit ist es natürlich hilfreich, wenn wir für unsere Veröffentlichungen Hinweise unserer Leser zugrunde legen können, da wir zwar umfangreiche Veröffentlichungen durchführen, diese naturgemäß aber auch nicht absolut jedes Detail abtasten können. Insofern sind Ihre Anregungen durchaus gern gesehen und willkommen. (SL)

frigeb am 03.09.2017 um 16:55 Uhr
Kalium- und Phosphor-Belastung

4 Millionen Menschen sind nierenkrank oder herzkrank. Sie müssen oft Kalium, Salz und/oder Phosphate vermeiden. Kartoffeln liefern diese Stoffe zuhauf, da könnten Gemüsechips doch eine gesündere Alternative sein? Deshalb vermisse ich analytische Angaben zu den Inhaltsstoffen!

masterhelper am 01.09.2017 um 00:22 Uhr
Begriff "Gemüsechips"

Zum Glück sind Kartoffeln auch Gemüse und Kartoffelchips = Gemüsechips ;)