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Neben Kartoffelchips, Flips und Salzstangen finden sich in Supermarktregalen immer mehr Tüten mit farbenfrohem Inhalt: Gemüsechips – auf Grundlage von Roter Bete, Pastinake, Süßkartoffel oder Karotte. Doch wie gut sind die Knabber-Alternativen? In unserem Test von 15 Gemüsechips-Mischungen können nur wenige Produkte geschmacklich überzeugen (Preise: 1,49 bis 4,15 Euro pro 100 g). Viele sind zudem echte Kalorienbomben, vier enthalten bedenkliche Mengen kritischer Stoffe.
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Alle Testergebnisse für Gemüsechips 09/2017Liste der 15 getesteten Produkte
Viele haben sie schon geknabbert
Die Gemüseknabberei hat es über die Sortimente der Großstadt-Biomärkte hinaus auch in einige Discounter geschafft. Aber haben die Chips auch den Weg zu unseren Nutzern gefunden? Das wollten wir in einer test.de-Umfrage im Juli herausfinden. Ergebnis: Etwa 75 Prozent der Umfrage-Teilnehmer haben die Gemüsescheiben schon mal geknabbert. Teilgenommen haben insgesamt 744 test.de-Nutzer.

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Drei Gemüsechips-Produkte sehr gut im Geschmack
Etwa ein Viertel unserer Umfrageteilnehmer hat noch nie Gemüsechips geknabbert – viele von ihnen gaben an, das bald nachholen zu wollen. Welche Produkten am empfehlenswertesten sind, verrät unser Test. Denn sensorisch gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Produkten: Das Gros der Produkte ist mittelmäßig, schmeckt und riecht fettig, ist brandig im Geschmack oder hat teils eine pappige Konsistenz. Drei sensorisch herausragende Produkte haben wir dennoch gefunden, einem davon verliehen unsere Tester sogar die – im Prüfpunkt Sensorik seltene – Bestnote 1,0. Ob guter Geschmack teuer sein muss, verrät unser Testbericht.
Das bietet unser Test Gemüsechips
- Testergebnisse.
- Wir haben 15 gesalzene Gemüsechips-Mischungen im Labor auf kritische Stoffe und Lebensmittelqualität untersucht und von geschulten Testern hinsichtlich Geschmack, Geruch, Aussehen und Mundgefühl beurteilen lassen.
- Nährwert-Check.
- Wir haben Gemüse- und Kartoffelchips verglichen und sagen, wie viel Kalorien und Fett, Salz und Zucker sowie Ballaststoffe in den Chips stecken.
- Acrylamid.
- Wir erklären, warum hohe Acrylamidgehalte bei Gemüsechips noch ein Problem sind, obwohl die Hersteller den Schadstoff bei Kartoffelchips mittlerweile in den Griff bekommen haben.
Vier Produkte stark mit kritischen Stoffen belastet
Vier Produkte schneiden wegen kritischer Stoffe mangelhaft ab: die Gemüsechips von Tegut, Tyrells und Svenska Lant Chips sowie die Netto-Hausmarke Clarkys. In drei dieser Gemüsechips-Mischungen fanden wir bedenkliche Mengen Acrylamid, ein Produkt ist stark mit Nitrat belastet. Gesunden Knabberspaß bietet keines dieser Produkte.
Viele Nutzer hoffen auf eine gesunde Alternative zu Kartoffelchips
Genau das erwarten laut unserer Umfrage aber viele Nutzer von den Chips aus Karotte, Roter Bete und Co. 40 Prozent der Teilnehmer der Umfrage auf test.de halten sie für gesünder als Kartoffelchips, 47 Prozent für immerhin vergleichbar. Auch wenn die meisten unserer Umfrageteilnehmer Gemüsechips knabbern, weil ihnen einfach nach einem Snack ist, hoffen manche auch auf eine gesunde Alternative zu Kartoffelchips, auf weniger Salz und Kalorien. Ein Teilnehmer schrieb: „Wir möchten, dass unsere Enkel möglichst wenig Zucker und Fett essen. Da bieten sich Gemüsechips als Abwechslung zu rohen Gemüsesticks an.“

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Weniger Salz, Zucker, Fett und Kalorien?
Doch unser Test enttäuscht die Hoffnungen auf eine gesunde Knabberalternative zu Kartoffelchips. Ob daran im Einzelfall zu viel Fett, Salz, Zucker oder Kalorien schuld sind, verrät unser Test. Und wenn Sie einfach mal wieder Lust auf was Neues haben, wie 71 Prozent unserer Umfrageteilnehmer: Nach Lektüre unseres Testberichts wissen Sie, welche Gemüsechips dann doch hin und wieder eine Sünde wert sind.

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hallo liebe tester und leser.
es gibt sogenannte OFEN CHIPS , bei denen sind die kartoffelscheiben nicht fritiert sondern nur im ofen mit wenig öl ( -nebel ) gebacken.
schade das es diese nur in der kartoffel variante gibt.
knabbereien mit wenig fett sind echt rar.
Ich habe die funny frisch veggie chips ausprobiert und mich haben sie leider geschmacklich nicht überzeugt. Deshalb werde ich wohl wieder "normale" Chips essen. Ein Versuch war es aber allemal wert.
@frigeb: Ihr Kommentar ist für unsere Arbeit von großem Wert, sind wir doch darauf angewiesen, die Erfahrungen und Wünsche unserer Leser möglichst genau zu kennen, um eine aktuelle und hilfreiche Zeitschrift bieten zu können. Zuschriften aus unserer Leserschaft geben uns in vielen Fällen wertvolle Anregungen, die in künftigen Veröffentlichungen berücksichtigt werden.
Bei unserer Testarbeit ist es natürlich hilfreich, wenn wir für unsere Veröffentlichungen Hinweise unserer Leser zugrunde legen können, da wir zwar umfangreiche Veröffentlichungen durchführen, diese naturgemäß aber auch nicht absolut jedes Detail abtasten können. Insofern sind Ihre Anregungen durchaus gern gesehen und willkommen. (SL)
4 Millionen Menschen sind nierenkrank oder herzkrank. Sie müssen oft Kalium, Salz und/oder Phosphate vermeiden. Kartoffeln liefern diese Stoffe zuhauf, da könnten Gemüsechips doch eine gesündere Alternative sein? Deshalb vermisse ich analytische Angaben zu den Inhaltsstoffen!
Zum Glück sind Kartoffeln auch Gemüse und Kartoffelchips = Gemüsechips ;)