Fahr­radschloss-Test Fahr­radschlösser – sicher, preis­wert, gut

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Fahr­radschloss-Test - Fahr­radschlösser – sicher, preis­wert, gut

Der Fahr­radschloss-Test vergleicht ganz unterschiedliche Modelle - teils mit über­raschenden Ergeb­nissen und viel Spar­potenzial. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser

Im Fahr­radschloss-Test der Stiftung Warentest treten 81 Modelle an – darunter gute Schlösser für wenig Geld und solche, die Winkel­schleifern standhalten sollen.

Fahr­radschloss-Test Testergebnisse für 81 Fahr­radschlösser freischalten

Wer ein sicheres Fahr­radschloss für sein Fahr­rad oder E-Bike sucht, kann sich oft nur an den Sicher­heits­angaben der Anbieter orientieren. Doch die sind weder stan­dardisiert, noch nach­voll­zieh­bar. Die Stiftung Warentest bietet Orientierung.

Unsere Aufbruch­versuche im Labor zeigen: Auf die Schlösser mit hohen Sicher­heits­level ist tatsäch­lich Verlass – die Boll­werke im Test kosten aber bis zu 200 Euro und sind oft schwer. Das muss nicht sein: Unter den Fahr­radschlössern der mitt­leren Sicher­heits­klassen für rund 30 bis 90 Euro fanden wir aufbruchsichere Modelle, darunter ist auch der aktuelle Preis-Leistungs-Sieger aus dem Fahr­radschloss-Test 2023.

Wer ein Mittel­klasse-Schloss wählt, kann aber auch Pech haben – einige waren im Test blitz­schnell geknackt. Der Blick in unsere Test­daten­bank lohnt sich also. Dort finden Sie Ergeb­nisse für 81 Fahrradschlösser.

Update 14.04.2023: Neuer Schloss­typ soll Winkel­schleifern standhalten

Die Stiftung Warentest rückt Fahr­radschlössern im Test mit verschiedenen Werk­zeugen zu Leibe. Der Endgegner für Fahr­radschlösser ist jedoch der Akku-Winkel­schleifer – vor den rotierenden Trenn­scheiben kapitulieren sie früher oder später. Neu in der Testdatenbank sind zwei teure Bügelschlösser, die Winkelschleifern Gegenwehr leisten sollen. Ob sie ihr Versprechen halten, erfahren Sie nach dem Frei­schalten des Tests.

Video: Anti-Winkel­schleifer-Schlösser im Test

Für unser Video haben wir einen Aufbruch­versuch mit dem Akku-Winkel­schleifer nachgestellt und zeigen, wie lange das Litelok X1 Bügel­schloss der rotierenden Trenn­scheibe standhalten kann.

Warum sich der Fahr­radschloss-Test für Sie lohnt

Test­ergeb­nisse

Unsere Test­daten­bank zeigt Ergeb­nisse für 81 Schlösser für rund 20 bis 200 Euro, darunter Modelle von Abus, Axa, Decathlon, Kryptonite und Trelock. Die Stiftung Warentest hat Kettenschlösser, Bügelschlösser, Falt­schlösser, Rahmenschlösser, Panzer­kabel- und Textilschlösser geprüft. Unsere Test­ergeb­nisse reichen von Gut bis Mangelhaft.

Das beste Fahr­radschloss für Sie

In der Testdatenbank können Sie die Ergeb­nisse individuell filtern, etwa nach Preis, Gewicht, Schloss­typ oder Marke. So finden Sie bequem Ihren persönlichen Testsieger.

Sicher­heits­level im Check

Wir erklären, was die Sicher­heits­stufen der Anbieter bedeuten, warum sie sich nur bedingt vergleichen lassen – und wie die Fahr­radschlösser der jeweiligen Sicher­heits­klasse im Test abge­schnitten haben.

Heft­artikel als PDF

Nach dem Frei­schalten können Sie sämtliche Fahrradschloss-Tests der Stiftung Warentest seit 2017 als PDF herunter­laden, darunter auch den aktuellsten Heft­artikel aus test 03/23.

Fahr­radschloss-Test Testergebnisse für 81 Fahr­radschlösser freischalten

Das beste Fahr­radschloss finden

Es gibt viele Arten das Fahr­rad zu sichern: starre Bügelschlösser, hand­liche Falt­schlösser, massive Kettenschlösser. Aber auch fest verbaute Rahmenschlösser mit Zusatz­kette untersuchten wir in unseren Tests, ebenso Panzer­kabelschlösser und Textilschlösser. Auf dieser Seite nennen wir die grund­sätzlichen Vor- und Nachteile der gängigen Fahr­radschloss-Typen. Wenn Sie den Test frei­schalten, erfahren Sie, welche konkreten Modelle besonders sicher und praktisch sind. Schon vor dem Frei­schalten können Sie in unserer Testdatenbank Fahrradschlösser sehen, welche Modelle wir geprüft haben.

Vorteile und Nachteile von Bügel­schloss, Ketten­schloss, Falt­schloss

Fahr­radschloss-Test - Fahr­radschlösser – sicher, preis­wert, gut

Falt­schlössern sind hand­lich, oft aber schwächer als andere Fahr­radschloss-Typen. © Stiftung Warentest / Hendrik Rauch

Bügelschlösser, Kettenschlösser und Falt­schlösser sind die Klassiker unter den Fahr­radschlössern. Deshalb ist in diesen Gruppen die Auswahl besonders groß – auch in unserer Testdatenbank. Sie gelten als robust, bringen mitunter aber deutliche Unterschiede in der alltäglichen Nutzung mit.

Fahr­radschloss-Typ

Vorteile

Nachteile

Bügel­schloss

Bügelschlösser im Test

Bügelschlösser sind oft stabil, ihre massiven Metall­bügel trotzen den meisten Aufbruchatta­cken.

Sie lassen sich recht kompakt trans­portieren, in der Tasche oder einer Halterung am Rad.

Ihre massive Bauweise macht Bügelschlösser unflexibel – die Möglich­keiten sie anzu­schließen, sind etwas begrenzt. Das gilt vor allem für kurze, enge Bügel.

Falt­schloss

Faltschlösser im Test

Falt­schlösser lassen sich kompakt zusammenklappen. So sind sie beim Anschließen relativ flexibel.

Beim Trans­port brauchen sie wenig Platz. Die passende Halterung gibt es oft dazu.

Falt­schlösser sind oft weniger robust als Bügelschlösser oder Kettenschlösser.

Ketten­schloss

Kettenschlösser im Test

Die massiven Metall­glieder vieler Kettenschlösser sind schwer zu knacken.

Sie lassen sich vielseitig anschließen.

Viele Kettenschlösser haben ein hohes Gewicht – teils bis zu 5 Kilo.

Halterungen werden für Kettenschlösser in der Regel nicht mitgeliefert, so lassen sie sich meist nur am Körper, im Ruck­sack oder Korb trans­portieren.

Vorteile und Nachteile von Textilschloss, Kabel­schloss, Rahmenschloss

Deutlich seltener sind an Fahr­rädern Textilmantelschlösser und Panzer­kabelschlösser zu sehen – sie sind oft weniger sicher. Einige Modelle haben wir dennoch unserem Fahrradschloss-Test unterzogen. Das gilt auch für Rahmenschlösser, die – allein genutzt – ein Rad nur verriegeln, nicht aber anschließen können.

Fahr­radschloss-Typ

Vorteile

Nachteile

Textilschloss

Textilschlösser im Test

Textilmantelschlösser sind oft stabiler als man erwarten würde: Unter den Textilschichten befinden sich meist Stahlseile oder eine gehärtete Kette.

Manche Textilschlösser sind zwar bieg­sam, aber auch störrisch. Das Abschließen kann Kraft erfordern, der Schloss­körper kann aufspringen.

Halterungen sind oft nicht dabei, dafür lassen sich manche Textilschlösser um die Hüfte schnallen.

Panzer­kabel­schloss

Panzerkabelschlösser im Test

Panzer­kabelschlösser sind über­raschend leicht: Zwischen den Metalsegmenten im Inneren und der Kunst­stoff­hülle sind oft Hohlräume.

Sie lassen sich recht flexibel anschließen.

Viele Panzer­kabelschlösser sind schnell geknackt. Ist die Ummantelung erst durch­trennt, ist das Drahtseil im Kern kein großes Hindernis mehr.

Rahmenschloss

Rahmenschlösser im Test

Ein fest am Fahr­rad angebrachtes Rahmenschloss ist praktisch bei kurzen Besorgungen. Man hat sie immer dabei, sie sind schnell abge­schlossen.

Für Zusatz­ketten gibt es häufig eine Trans­porttasche – so ist die Kombi kompakt am Rad verpackt.

Allein verwendet, ist das Rahmenschloss nicht viel mehr als eine Wegfahr­sperre. Das Rad lässt sich noch wegtragen. Erst in Kombination mit der einklink­baren Zusatz­kette lässt es sich sicher anschließen.

Fahr­radschlösser im Härtetest: So prüft die Stiftung Warentest

Die Fachleute der Stiftung Warentest prüfen mit diversen Methoden, welches Fahr­radschloss wie schwer zu knacken ist. Sie wollen außerdem wissen: Welche Schlösser sind leicht und einfach zu trans­portieren? Welche Fahr­radschlösser trotzen Rost und Schmutz?

Wir schi­cken die Fahr­radschlösser aber auch ins Schad­stoff­labor. Denn immer wieder finden wir Fahr­radschlösser, die Radelnde mit Schad­stoffen in Kontakt bringen. Dazu gehören Weichmacher, sogenannte Phthalate, und Polyzyklische aromatische Kohlenstoffe (PAK). Über­schreiten die Schlösser bestimmte Grenz­werte, müssen wir sie mit Mangelhaft bewerten.

Fahrradschlösser Wurde Ihnen schon ein Fahrrad geklaut?

Fahrradschlösser Wurde Ihnen schon ein Fahrrad geklaut?

Zahlen­schloss – gute Alternative zum Schlüssel?

Fahr­radschloss-Test - Fahr­radschlösser – sicher, preis­wert, gut

Von den wenigen Zahlenschlössern im Test schneidet nur eines gut ab. © Stiftung Warentest

Mit einem Zahlen­schloss müssen Radlerinnen und Radler keine Angst mehr haben, ihren Schlüssel zu verlieren. Sechs Schlösser in unserer Testdatenbank brauchen keinen Schlüssel, sondern lassen sich per Zahlen­kombination sichern – je zwei Bügelschlösser, Falt­schlösser und Kettenschlösser. Immerhin eins der Zahlenschlösser im Test schneidet gut ab.

Übrigens: Zahlen­kombinationen wie „1234“ oder das Geburts­jahr sind auch für Diebe zu leicht zu erraten, wählen Sie eine schwierigere Kombination. Und denken Sie daran, die Zahlen­folge nach dem Abschließen gründlich zu verdrehen – auch, wenn Sie das Schloss im Fahr­radkorb trans­portieren.

Tipp: Sie wollen auf Nummer sicher gehen? Wir haben auch Fahrradversicherungen im Vergleich.

Mit Bolzen­schneider und Zugmaschine: Das Video zum Fahr­radschloss-Test

Manche Schlösser versagen im Belastungs­test und halten den Angriffen eines Bolzen­schneiders nur wenige Sekunden stand. Im Video geben wir einen Einblick, mit welchen Methoden wir Fahr­radschlösser testen.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 27.11.2023 um 09:47 Uhr
    Keine Bewertung des Kryptonite 610(S)

    @freedt.hh: Das angefragte Faltschloss Kryptonite 610 hatten wir im Jahr 2019 (test 5/2019) getestet. Im Test 5/2021 hatten wir das Modell Kryptolok 685 Folding Lock.
    Die Ergebnisse sind auf andere (Folge-)Schlossvarianten nicht übertragbar, damit können wir Ihnen auch keine Einschätzung zu dem Modell 610(S) geben, auch nicht zu den Auswirkungen der technischen Änderungen bei dem Schloss. Ihre Nachfrage nehmen wir aber gerne als Testwunsch auf.

  • freedt.hh am 25.11.2023 um 21:25 Uhr
    Kryptonite in zwei verschiedenen Test-Jahren

    Das Kryptonite 610 wurde 2021 schlechter getestet als das Kryptonite 510 im Jahr 2023. Kann das wirklich aussagekräftig sein? Wenn ich heute ein 610[S] kaufe ist es 5mm dick, das 510 nur 3mm. Der Hersteller wird seine Produktionsmethoden über die Modelle hinweg in 2023 doch soweit gleich haben, dass 5mm besser widerstehen als 3mm. Also müsste das 610 heute besser sein als das 510.
    Welche Erfahrungen haben Sie mit diesem Problem gemacht? Hat es was mit der Evolution auf Herstellerseite oder unterschiedlichen Test-Kriterien auf ihrer Seite zu tun?
    Zu guter Letzt interessiert mich, ob konkret bekannt ist, dass das 610 von 2021 verbessert wurde und daher 2023 besser sein sollte, als ihr Test es aussagt?(Möglicherweise ist das das S im Modelnamen?)

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 17.11.2023 um 13:03 Uhr
    Aufbruchsicherheit

    @8iroipln: Ob die Anforderungen des Prüfprogramms bei den immer besseren Schlössern höher werden, kann in unserem Fachbeirat überdacht werden. Danke für den Hinweis.

  • 8iroipln am 16.11.2023 um 13:42 Uhr
    Bolzenschneider

    Mir ist nicht ganz klar wie genau die Aufbruchsicherheit im Detail getestet wird, es scheint mir so, das im Ergebnis Schlösser die per Bolzenschneider in kürzester Zeit schneidbar sind, immer noch ein "gut" erhalten können. Sollte es nicht nach der größten Schwäche beurteilt werden? Also wenn es z.B. per Bolzenschneider oder irgendeiner anderen Methode in unter 30 Sekunden durch ist, dann ist es nicht gut, vielleicht sogar mangelhaft. Zumindest für jemanden mit teurem Fahrrad, auf welches es professionelle Diebe absehen könnten. Mir ist natürlich klar, dass selbst das beste Schloss nicht vor allem schützt und würde mein Fahrrad z.B. nicht Nachts draußen stehen lassen, oder an irgendwas anschließen was schneller durch ist, als das Schloss, aber für einen kurzen Einkauf sollte es schon geeignet sein, sonst bräuchte ich wohl einen Fahrrad-drive-in. Werden die Anforderungen eigentlich mit immer besseren Schlössern wie Litelock x1 eigentlich steigen? Es gibt ja auch noch das Litelock X3.

  • halsbandschnaepper am 16.09.2023 um 10:50 Uhr
    RE: Sattel oder Akku entfernen

    "Laut Info der Polizei ist der beste Diebstahlschutz das Entfernen des Sattels samt Sattelstütze (mit Schnellspanner) und bei E-Rädern das Entfernen des Akkus"
    Das steht da natürlich nicht und ist natürlich auch Blödsinn. Bei einem Rad kann der Dieb auch einfach einen Sattel von einem Rad nebenan nehmen. Wenn der Akku bei E-Bike abgenommen ist kann man nicht so einfach davonzuradeln, stimmt. Das hindert Diebe nicht daran die Räder in Kofferraum zu laden und davonzufahren.