Testergebnisse für 15 E-Mail-Provider 10/2016
Im Test: 15 bevorzugt kostenlose E-Mail-Dienste, die wir im Juni und Juli 2016 verdeckt in Anspruch nahmen. Abweichend wählten wir von 1&1 das günstigste Angebot aus, da dieser Anbieter kein kostenloses E-Mail-Konto zur Verfügung stellt. Von den großen Diensten GMX, Web.de und Telekom bezogen wir zusätzlich jeweils auch ein kostenpflichtiges Angebot mit einem Preis um rund 5 Euro pro Monat ein. Außerdem wählten wir exemplarisch drei kostenpflichtige Dienste kleinerer Anbieter aus, die mit einem besonders sicheren E-Mail-Postfach werben (Mailbox.org, Mail.de und Posteo).
Technische Prüfungen: 40 %
Unter E-Mail-Funktionen bewerteten wir unter anderem die maximale Größe und die Anzahl der Anhänge einer Mail, die Größe des Postfachs sowie die Reaktion auf eine Überschreitung sowie Export- und Importfunktionen im E-Mail-Postfach. Außerdem prüften wir Größe und Geschwindigkeit der Cloudspeicher.
Schutz und Privatsphäre: 40 %
In die Note für den Umgang mit Nutzerdaten flossen unter anderem der Umfang der Datenerhebung und die Erklärung über deren Sinn und Notwendigkeit sowie die Zahlungsmöglichkeiten ein. Unter E-Mail-Sicherheitsfunktionen prüften wir Sicherungsmaßnahmen beim Zustellen von Mails zu anderen Mailservern, u. a. die Transportverschlüsselung. Wir prüften, ob der Nutzer vor dem Senden sehen kann, ob ein gesicherter Mailaustausch stattfindet. Zudem prüften wir die Sicherheit der Website, die Verschlüsselung von eingehenden Mails, Kalender- oder sonstigen Daten auf den Servern der Anbieter, den Malware-Scanner und die Optionen zur Zwei-Faktor-Authentifizierung. Wir testeten auch die Einbindung einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung im Browser mit der Chrome- und Firefox-Erweiterung Mailvelope.
Handhabung: 20 %
Fünf Experten überprüften und bewerteten jeden E-Mail-Dienst. Beim Einrichten und Abmelden bewerteten wir, ob der Spamscanner aktiv war, zudem die Registrierung, das Ändern des Kennworts, und die Anzahl der Werbeeinblendungen auf der Website. Benutzung im Browser: Wir prüften unter anderem die Anmeldung und Abmeldung, das Versenden von Mails mit und ohne Anhang, die Anzahl der Werbeeinblendungen. Außerdem prüften wir, wie sich der Kalender und der Cloudspeicher nutzen lassen. Das Einrichten und Empfangen von Mails testeten wir mit einem Mailprogramm und mit der Anbieter-App.
Mängel im Kleingedruckten: 0 %
Die allgemeinen Geschäftsbedingungen und die Datenschutzbedingungen wurden juristisch auf unzulässige Klauseln überprüft, die Kunden benachteiligen, und ob die Dokumente deutschem Recht unterliegen.
Datensendeverhalten: 0 %
Wir zeichneten den Datenverkehr der Android- und der iOS-App sowie des Browsers bei der Registrierung und der Mailkommunikation auf, versuchten eine eventuell vorhandene TLS-Transportverschlüsselung aufzubrechen und analysierten, ob sich in diesem Datenverkehr für die Funktion überflüssige Nutzerdaten befanden.
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen haben wir eingesetzt: Das test-Qualitätsurteil konnte nur 0,5 Noten besser sein als Schutz und Privatsphäre. Wenn die Mängel im Kleingedruckten sehr deutlich waren, wurde das test-Qualitätsurteil eine ganze Note abgewertet. Das Datensendeverhalten konnte nur so gut sein wie die schlechteste Bewertung bei Android, iOS oder im Browser.
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Meine dienstlichen Mails landen bei web und gmx-Empfängern regelmäßig im Spam, und heute bekomme ich bei sämtlichen Empfängern von 1und1 Fehlermeldungen. Es wird Zeit für einen neuen Test, damit ich meine Leute endlich von web und gmx weg bekomme. Es gibt sogar immer noch welche bei AOL :-(
Bitte neuen Test von eMailanbietern durchführen: der letzte liegt schon 5 Jahre zurück! Schön wäre auch, wenn Sie dabei darauf eingehen würden, welche eMailadressen man verwenden kann, um mit seiner Psychotherapeutin sicher zu kommunizieren (eMails rund um eine Psychotherapie sind wohl die sensibelsten Gesundheitsdaten!). Eine ausführliche Anleitung zur Verschlüsselung von eMails mit deutschen Begriffen für Anna-und-Otto-NormalverbraucherInnen, die weder Informatik studiert haben noch als 'digital natives' aufgewachsen sind und nicht Englisch als Leistungskurs belegt haben, wäre sehr hilfreich. Auch PsychotherapeutInnen und ÄrztInnen (bzw. deren Sprechstundenpersonal) sind keine IT-Spezialisten. Viele Haus- und Fachärzte mailen ihren PatientInnen alles mögliche einschließlich ausführlicher Befundberichte völlig ungeschützt, sogar mit web.de- oder gmail-Postfächern!
@Kowy: Unsere Testplätze sind leider begrenzt. Wir haben iCloud nur als Cloud-Dienst getestet.
www.test.de/Cloud-Dienste-im-Test-5463650-0/
(DB)
Hallo,
Viele Apple nutzen den hauseigenen Email-Service. Da Apple in letzter Zeit auf Privatsphäre mehr Wert legt, würde mich interessieren, was test davon hält?
Mit freundlichen Grüßen,
Kowy
Der größte Unterschied zwischen Posteo und mailbox ist, das bei Posteo auch nicht anonyme Zahlungen (PayPal etc.) nicht mit dem Postfach verknüpft werden. D.h. konkret das man nicht von der Zahlung auf das dazugehörige Postfach schließen kann👍 Bei mailbox scheint das sehr wohl möglich zu sein👎Jedenfalls hat mir der Support zu dieser Fragestellung keine eindeutige bzw. nur ausweichende Antwort geben wollen. Daher würde ich Posteo den Vorzug geben. Evtl. kann kann test mailbox mal mit dieser Fragestellung konfrontieren und bekommt ggf. ja eine eindeutige Antwort. Aufgrund der sonstigen Vergleichbarkeit ist dies eindeutig der eintscheidende Punkt für POSTEO!👍