
Adapter anstecken. Der Empfänger wird an die Stereoanlage angeschlossen und verbindet sich per Kurzstreckenfunk Bluetooth mit dem Smartphone. Die Musik vom Handy lässt sich dann auf der Anlage hören.
Die günstigen Adapter übertragen Musik vom Smartphone auf die alte Stereoanlage – mühelos und drahtlos. Sogar der Klang ist ein Freudentänzchen wert.
Perfekt für Einsteiger: Die kleinen Geräte sind im Nullkommanichts startklar und kosten nicht viel. Bluetooth-Empfänger für 22 bis 65 Euro machen die alte Stereoanlage ohne großen Aufwand fit für Musik vom Smartphone.
Der Adapter lässt sich per Kabel an die Anlage anschließen und verbindet sich via Kurzstreckenfunk Bluetooth kabellos mit bluetoothfähigen Musikzuspielern wie Smartphone, Tablet, MP3-Player, Notebook oder PC. So können Musikfans moderne Technik verwenden, obwohl ihre klassische Anlage nicht über Bluetooth verfügt.
Das eröffnet neue Welten. Auf dem Heimweg lauscht der Nutzer per Handy und Kopfhörer einem spannenden Krimi, zu Hause landet das Hörbuch via Bluetooth auf der Stereoanlage und der Zuhörer bequem auf der Couch. Beim Abendessen spielen die Stereoboxen den coolen peruanischen Internetradiosender, der sonst nur auf dem Notebook läuft. Ob Hits aus den Handy-Playlisten oder vom Musik-Streamingdienst – der Empfänger leitet die Audiodaten der Zuspielgeräte an die HiFi-Anlage weiter.
Vier sehr gute Adapter
Die elf geprüften Bluetooth-Empfänger laufen wie am Schnürchen. Sie lassen sich unkompliziert einrichten und bedienen. Die Musik wird ohne hörbaren Qualitätsverlust teils sehr gut übertragen. Den Sieg holt sich der Conrad-Renkforce-Music-Receiver für 44 Euro. Er ist einfach zu handhaben und überträgt den Ton tadellos.
Zwei Geräte von Philips und eines von One for All schneiden auch sehr gut ab. Die übrigen Kandidaten liegen mit gutem test-Qualitätsurteil dicht dahinter. Die Wahl des richtigen Modells hängt von Kleinigkeiten ab, etwa der Familientauglichkeit. Fünf Empfänger verbinden sich je nach Modell mit zwei oder drei Zuspielgeräten gleichzeitig. Zwei andere empfangen Audiosignale nicht nur, sondern senden sie auch und beschallen so weitere Bluetooth-Geräte.
Kinderleicht einzurichten

Stöpseln. Der Bluetooth-Adapter wird per Kabel an einen Audioeingang der Stereoanlage angeschlossen.
Selbst für Technikmuffel ist es keine große Hürde, die Empfänger einzurichten. In der Regel besitzen die Geräte zwei Kabel. Eines wird in einen Audio-Eingang der Stereoanlage eingestöpselt. Das andere gehört in die Steckdose und versorgt den Adapter mit Strom. Koppeln lassen sich Smartphone und Empfänger via Bluetooth mit einem Fingertipp im Handymenü. Pearl Auvisio und Logitech haben dafür eine Taste, die man zusätzlich drücken muss. Spielt das Mobiltelefon anschließend Musik ab, landet sie direkt auf den Lautsprechern der Stereoanlage.
Manche sind besonders komfortabel
Sämtliche Empfänger erkennen einmal gekoppelte Zuspieler automatisch wieder – auch wenn sie ausgeschaltet waren. Philips AEA2700, Logitech und Imperial verbinden sich eigenständig mit dem zuletzt aktiv gekoppelten Smartphone – solange sich kein weiteres bereits gekoppeltes Gerät im Bluetooth-Empfangsbereich befindet. Die Nutzer der übrigen Empfänger müssen noch einmal ins Bluetooth-Menü ihres Handys tippen. Der Schwaiger-Empfänger verbindet sich manchmal nicht, er muss dann komplett neu gekoppelt werden – das ist lästig. Lief die Musik, war die Verbindung bei allen Geräten stabil.
Tipp: Verstecken Sie den Empfänger nicht hinter der Stereoanlage. Für den idealen Empfang sollte er offen im Raum stehen.
Einfach zu bedienen
Eine Steuerungs-App gibt es für keinen der Empfänger, Titel und Lautstärke lassen sich nur auf klassische Art und Weise ändern. Die Musik wird auf dem Zuspielgerät, etwa dem Handy, ausgewählt, die Lautstärke an der Stereoanlage beziehungsweise am Mobiltelefon geregelt.
Tipp: Das Smartphone sollte mindestens mit halber Lautstärke laufen. Ist es zu leise, muss der Regler für die Anlage stark aufgedreht werden – das führt zu Rauschen.
Fast schon HiFi-Klang
Um die Tonübertragung zu vergleichen, haben wir ein Smartphone auf zwei Arten mit der Stereoanlage verbunden – per Kabel und per Bluetooth. Das Ergebnis: Bluetooth überträgt die Musik ohne hörbaren Qualitätsverlust. Oft klingt sie sogar minimal besser als über Kabel. Verzögerungen beim Abspielen des Tons lassen sich kaum wahrnehmen. Testsieger Conrad Renkforce sorgt für die beste Klangqualität, sie ist der einer HiFi-Anlage fast ebenbürtig.
Die Party kann starten
Einige Geräte bieten attraktive Zusatzfunktionen. Fünf ermöglichen eine Familien- oder Partynutzung: der zweitplatzierte Philips, One for All, Logitech, Marmitek und TP-Link. Sie lassen sich je nach Modell mit zwei oder drei Zuspielern gleichzeitig koppeln. Mutter, Vater und Kind können mit verschiedenen Geräten auf die Stereoanlage zugreifen, ohne sich jedes Mal neu zu registrieren.
Diese Funktion taugt auch für Partys. Songs erklingen dann von Zuspielern verschiedener Gäste. Spielt ein Gast ein neues Lied ab, stoppt die aktuelle Wiedergabe meist automatisch. Logitech und TP-Link sind umständlicher: Die Musik muss auf dem Zuspieler per Hand gestoppt werden, bevor der nächste Song zum Zug kommt.
Zwei pimpen auch Fernseher auf
Vielseitig zeigen sich ebenfalls die Adapter von Pearl Auvisio und Imperial. Sie dienen nicht nur als Empfänger, sondern wahlweise auch als Sender. Beide können den Ton kabellos auf ein anderes bluetoothfähiges Gerät schicken. So landet etwa der Ton eines Kassettenrekorders, CD-Spielers oder älteren Fernsehers auf Bluetooth-Kopfhörern (siehe Produktfinder Fernseher im Test). Pearl Auvisio und Imperial senden zuverlässig.
Als einziges Gerät im Test lässt sich Pearl Auvisio auch über einen eingebauten Akku betreiben, der bis zu fünfeinhalb Stunden hält. Er warnt seinen Besitzer erst sechs Minuten, bevor der Akku aussteigt. Während des eineinhalbstündigen Aufladens per USB-Kabel lässt sich Pearl Auvisio aber normal nutzen. Das für die Steckdose erforderliche USB-Netzteil wird vom Anbieter allerdings nicht mitgeliefert.
Übrigens: Der Stromverbrauch ist bei allen Modellen minimal. Selbst im Dauerbetrieb zieht keines Strom für mehr als 1,70 Euro pro Jahr.
WLan bietet mehr
Tausendsassas sind die einfachen Empfänger nicht, sie haben Mankos. Wer Musik auf mehrere Räume verteilen will, scheitert. Der kleine Adapter bedient nur eine Musikanlage in einem Raum. Die Reichweite von Bluetooth – also zwischen Handy und Empfänger – ist nicht üppig. Manchmal bricht die Verbindung schon im nächsten Zimmer ab. Weiterer Wermutstropfen: Gleichzeitig Musik hören und telefonieren ist nicht möglich. Sobald ein Anruf eingeht, stoppt der Song. Mails schreiben, im Internet surfen und andere Handyanwendungen gelingen auch mit Musik.
Es gibt Alternativen zu Bluetooth. Sein schärfster Konkurrent ist WLan. Das lokale Netzwerk bietet deutlich anspruchsvollere technische Lösungen. WLan-Funk geht durch Wände und versorgt mehrere Räume mit Musik. Die Anschaffungskosten für die dafür erforderlichen WLan-Geräte sind mit mehreren Hundert Euro aber viel höher.
In weiteren Tests stellen wir WLan-Empfänger und Netzwerk-Receiver vor. Sie können die alte Stereoanlage noch flotter machen als die Adapter.