Alle Testergebnisse für Bikesharing 05/2019
Im Test: Sechs Anbieter, deren Mietfahrräder spontan angemietet werden können – an Stationen oder frei in einem Geschäftsgebiet. Geprüft wurde in den Städten Berlin, Frankfurt am Main und München. Die Prüfungen fanden von September bis November 2018 statt. Die Preise und Angebotsmerkmale erfragten wir bei den Anbietern im Februar und März 2019.
Untersuchungen: Fünf geschulte Testerinnen und Tester meldeten sich bei den Bikesharing-Anbietern an und mieteten pro Anbieter je ein Rad in zwei Städten (Mobike nur in Berlin). Pro Anbieter kamen so zehn Testfälle zusammen. Die Testerinnen und Tester unterschieden sich in Größe, Gewicht, Alter und Fahrradaffinität. Sie fuhren im Praxistest auf festgelegten Teststrecken. Ihre Erfahrungen dokumentierten sie per standardisiertem Protokollbogen und Foto. Für die technische Radprüfung liehen wir uns zufällig die drei unserem Prüfort am nächsten stehenden Räder jedes Anbieters aus und ließen sie von zwei Experten begutachten.
Testfahrten: 60 %
Das Suchen und Finden der Räder sollte einfach und zuverlässig möglich, der Standort in der App genau angegeben sein. Beim optischen Radzustand begutachteten unsere Tester unter anderem Sauberkeit und Zustand von Sattel, Licht, Bremsen, Rädern. Sie bewerteten – ebenfalls anhand einer Checkliste – das Entsperren und Abschließen der Leihräder sowie deren Fahreigenschaften und Komfortauf definierten Teststrecken. Beim Bezahlen beurteilten wir unter anderem, ob sich die Bezahlung selbsterklärend abwickeln lässt. Um die Praxistauglichkeit des Verleihsystems der Leihräder zu prüfen, hatten die Testerinnen und Tester jeweils eine Sonderaufgabe: Sie sollten etwa mit einem schweren Tagesrucksack unterwegs sein, die Ausleihe kurz unterbrechen oder sich an der Hotline beim Entsperren des Rads helfen lassen. Für die Testfahrten verwendeten die Testerinnen und Tester die iOS-Version der Apps.
Technische Radprüfung: 20 %
Der Fokus der technischen Prüfung lag auf der Sicherheit der Fahrräder. Wir prüften die Bremsen in Anlehnung an die DIN EN ISO 4210–4:2015-01 auf einer trockenen Prüfstrecke und ließen sie zusätzlich von zwei Experten subjektiv begutachten. Bei den Pedelecs von Limebike prüften wir, ob die Mindestanforderungen an die elektrotechnische Sicherheit eingehalten wurden. Das Licht aller Fahrräder musste funktionieren und der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) entsprechen. Zudem prüften wir, ob das zulässige
Gesamtgewicht und die zulässige Zuladung auf den Rädern gekennzeichnet, die Pedalbodenfreiheit der Fahrräder und der Abstand des Pedals zum Vorderrad groß genug waren. Bei der Verarbeitung und Zustand der Leihräder überprüften wir den Allgemeinzustand der Räder sowie den Luftdruck und Schäden unter anderem an Lenker, Reifen und Pedalen.
Nutzerfreundlichkeit der App: 15 %/Nutzerfreundlichkeit der Website: 5 %
Die Qualität von Apps (Android und iOS) und Website prüften zwei Experten für Dienstleistungstests. Der Anmeldeprozess über die Apps der Anbieter zum Beispiel sollte verständlich und einfach sein, Leih- und Anmeldekosten sollten vollständig genannt werden und die Apps übersichtlich gestaltet sein. Die Anbieter-Websites sollten unter anderem über alle Kosten informieren und Kontaktdaten für Rückfragen oder Beschwerden zur Verfügung stellen. Falls der Anbieter allgemeine Geschäftsbedingungen hat, sollten Nutzer sie einfach finden können.
Datensendeverhalten der App: 0 %
Um das Datensendeverhalten der Apps (Android und iOS) zu ermitteln, schalteten wir einen Rechner zwischen App und Servern im Internet, lasen den Datenverkehr aus, analysierten ihn und entschlüsselten ihn, falls notwendig. Sendete eine App Daten, die für ihre Funktion nicht notwendig sind (etwa eindeutige Geräte-ID oder Mobilfunkanbieter), bewerteten wir dies mit kritisch – wurden persönliche Daten unverschlüsselt gesendet (zum Beispiel die Telefonnummer), lautete unser Urteil sehr kritisch.
Defizite im Kleingedruckten: 0 %
Eine juristische Gutachterin prüfte, ob die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und Datenschutzbestimmungen unzulässige Klauseln, die Kunden benachteiligen, oder verbraucherunfreundliche Regelungen enthalten.
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Mängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen haben wir eingesetzt: War die Sicherheit mangelhaft, konnten das Urteil Technische Radprüfung und das test-Qualitätsurteil nicht besser sein. Lautete das Urteil für Fahreigenschaften und Komfort ausreichend, wurde das Urteil Testfahrten um eine halbe Note abgewertet.
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- Vergehen im Straßenverkehr werden seit Kurzem strenger geahndet. Besonders Rasen und Falschparken ist nun teuer. Die StVO-Novelle war zuvor lange umkämpft worden.
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- Lastenrad, Fahrradanhänger, Fahrradsitz – wie lassen sich Kinder am sichersten mit dem Fahrrad transportieren? Der ADAC hat es getestet und gibt wertvolle Tipps.
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- Smartphone am Lenker befestigen – und die Navi-App ist gut im Blick. Auf Radtouren ist das praktisch. Die Schweizer Tester von Saldo haben sechs Halterungen verglichen.
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Neuerdings nimmt die Abzocke der Nutzer bei Nextbike ganz neue Ausmaße an. Frei herumstehende Räder kosten sofort 20 € Strafe, wenn man sie ebenso frei herumstehend wieder abstellt. die App zeigt bei Rückgabe erst den normalen fahrpreis an, die böse Überraschung von 20€ kommt danach, wenn alles zu spät ist. Offensichtlich verdient Nextbike inzwischen mehr an den StrafGebühren ahnungsloser Nutzer als am Verleih?
Schönen guten Tag,
leider kann so ein Test nicht alles wiederspiegeln.. so auch nicht meine Erfahrungen mit Nextbike.
Durch einen unachtsamen Klick in der App (bei dem Versuch ein Rad für den nächsten Morgen zu reservieren) wurden mir 11€ in Rechnung gestellt.
Da mir mein Fehler sofort aufgefallen ist, versuchte ich diesen umgehend zu korrigieren. Leider ohne Erfolg....
Nachrichten werden nicht beantwortet.
Hotline ist nur ein Anrufbeantworter.
Das „nicht ausgeliehene Rad“ wurde erst nach 25h zurückgenommen.
Kein Kontakt zum Kundendienst.
Nextbike hat mit einem Rad zur gleichen Zeit mehrfach abkassiert.. Bravo!
Sowas kennt man nur von dubiosen Webseiten.
Mein Fazit:
Einen Mitbewerber probieren oder auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückgreifen...
Mit freundlichen Grüßen
@weissh: Sie haben Recht, in Frankfurt am Main gibt es sowohl Call a Bike als auch Nextbike. Im PDF zum Print-Artikel ist die Angabe korrekt. Wir haben den Fehler in der Onlinefassung korrigiert. Vielen Dank für Ihren Hinweis! (aci/spl)
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Kommentar vom Autor gelöscht.