Test Bikesharing-Anbieter Zwei sind gut, vier mangelhaft

6
Test Bikesharing-Anbieter - Zwei sind gut, vier mangelhaft

Bikesharing. Die Touristen Anna Mascheroni und Daniele Molteni aus Mailand finden Räder leihen ebenso praktisch wie die Pend­lerin Dörte Dahlen­dorf aus München. © Pablo Castagnola, Thorsten Joachim

Die sechs Bikesharing-Anbieter aus unserem Vergleich sind in mehr als 130 deutschen Städten vertreten. Nur zwei sind gut.

Test Bikesharing-Anbieter Alle Testergebnisse für Bikesharing 05/2019

Liste der 12 getesteten Produkte
Bikesharing 05/2019
  • Byke Android Hauptbild
    Byke Android
  • Byke iOS Hauptbild
    Byke iOS
  • Call a Bike Android Hauptbild
    Call a Bike Android
  • Call a Bike iOS Hauptbild
    Call a Bike iOS
  • Donkey Republic Android Hauptbild
    Donkey Republic Android
  • Donkey Republic iOS Hauptbild
    Donkey Republic iOS
  • Limebike Android Hauptbild
    Limebike Android
  • Limebike iOS Hauptbild
    Limebike iOS
  • Mobike Android Hauptbild
    Mobike Android
  • Mobike iOS Hauptbild
    Mobike iOS
  • Nextbike Android Hauptbild
    Nextbike Android
  • Nextbike iOS Hauptbild
    Nextbike iOS

Feste Stationen oder freie Auswahl

Per App schnell ein Fahr­rad mieten, das klingt verlockend. Schon mit etwa 1 Euro pro halber Stunde ist man dabei. Doch nur zwei der sechs Bikesharing-Anbieter im Test waren sicher. Wie häufig Bikesharing-Anbieter ihre Räder kontrollieren und bei Bedarf reparieren müssen, ist gesetzlich nicht fest­gelegt.

Bikesharing im Test

Bei ihrer Unter­suchung fand die Stiftung Warentest gravierende Sicher­heits­mängel. Im Notfall hätten die Bremsen vieler geprüften Räder wenig ausgerichtet. Zwei Anbieter haben sogar in ihren Geschäfts­bedingungen fest­gehalten, dass kein Anspruch auf einen tech­nisch einwand­freien Zustand ihrer Gefährte bestehe. Und es gab teil­weise auch noch Mängel außer­halb der Sicherheit.

Das bietet der Bikesharing-Test der Stiftung Warentest

Test­ergeb­nisse.
Die Tabelle zeigt Bewertungen für sechs Bikesharing-Anbieter – Byke, Call a Bike, Donkey Republic, Limebike, Mobike und Nextbike. Getestet haben wir Fahr­eigenschaften und Sicherheit der Räder. Dazu haben wir bewertet, wie einfach Anmelden und Mieten klappt und wie viele Daten die App sendet. Hier haben wir für die Android- und die IOS-App jeweils getrennte Urteile vergeben. Zusätzlich haben wir uns angeschaut, ob es Mängel im Klein­gedruckten gibt.
Städte mit Leihfahr­rädern.
Für die beiden Testsieger erhalten Sie eine Tabelle aller Städte, in denen sie Räder anbieten.
Check­liste.
Mit unseren Tipps sind Sie sicher auf dem Leihrad unterwegs.
Preis­vergleich.
Für die beiden besten Anbieter im Test erhalten Sie einen Preis­vergleich für verschiedene Nutzer­typen.
Heft­artikel.
Wenn Sie das Thema frei­schalten, erhalten Sie auch Zugriff auf das PDF mit dem Testbe­richt aus test 5/2019.

Von flotten Velos und schwerfäl­ligen Mühlen

Wenn ständig unterschiedliche Menschen ein Rad nutzen, dann muss es ein Allrounder sein. Um die Vielfalt der Bedürf­nisse abzu­bilden, waren die Test­radler unterschiedlich alt, groß, schwer und fahr­radfit. Sie stellten fest, dass die Räder der verschiedenen Bikesharer sehr unterschiedlich komfortabel sind. Besonders strampeln mussten sie auf den Rädern von Mobike – mit Voll­gummi­reifen, aber ohne Gang­schaltung.

Video: Bikesharing-Anbieter im Test

Per App unkompliziert Fahr­räder mieten – das geht in immer mehr Städten. Die Stiftung Warentest hat untersucht, wie gut die Ausleihe funk­tioniert, wie sich die Räder fahren lassen und wie sicher sie sind.

Viele Apps senden unnötig Daten

Ohne Daten funk­tioniert Bikesharing nicht – wer ein Fahr­rad in seiner Nähe sucht, muss es schließ­lich orten können. Beim Mieten fallen Stand­ortdaten, Bewegungs­profile und persönliche Daten an. Die Tester untersuchten, wie die Anbieter mit ihnen umgehen. Dabei stellten sie fest, dass die Mehr­heit der Apps Daten sendet, die für ihre Funk­tion nicht erforderlich sind. Besonders viele persönliche Daten sendete die Android-App von Mobike – und das teil­weise auch noch unver­schlüsselt.

Kaum Probleme nach Invasion der Leihräder

„Invasion der Leihräder“ – so oder so ähnlich titelten etliche Medien zum Markt­eintritt neuer Anbieter. Wir haben bei den Verwaltungen der 20 größten deutschen Städte ein Stimmungs­bild einge­holt. Das erfreuliche Ergebnis: Probleme gibt es kaum noch. Sie betreffen meist Beschwerden über ungünstig abge­stellte Räder. Viele Städte, Unis oder Verkehrs­verbünde sehen die Mobilitäts­option eher positiv oder arbeiten gar mit Anbietern zusammen. Sie tragen einen Teil der Kosten und dürfen dafür mitreden: Sie können etwa Stand­orte der Räder fest­legen und auch Tarifmodelle verhandeln.

6

Mehr zum Thema

6 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

PlaoTse am 27.10.2019 um 05:40 Uhr
Nie wieder nextbike und deren Strafgebühren

Neuerdings nimmt die Abzocke der Nutzer bei Nextbike ganz neue Ausmaße an. Frei herumstehende Räder kosten sofort 20 € Strafe, wenn man sie ebenso frei herumstehend wieder abstellt. die App zeigt bei Rückgabe erst den normalen fahrpreis an, die böse Überraschung von 20€ kommt danach, wenn alles zu spät ist. Offensichtlich verdient Nextbike inzwischen mehr an den StrafGebühren ahnungsloser Nutzer als am Verleih?

no_nextbike am 06.05.2019 um 17:31 Uhr
Keine Empfehlung für Nextbike

Schönen guten Tag,
leider kann so ein Test nicht alles wiederspiegeln.. so auch nicht meine Erfahrungen mit Nextbike.
Durch einen unachtsamen Klick in der App (bei dem Versuch ein Rad für den nächsten Morgen zu reservieren) wurden mir 11€ in Rechnung gestellt.
Da mir mein Fehler sofort aufgefallen ist, versuchte ich diesen umgehend zu korrigieren. Leider ohne Erfolg....
Nachrichten werden nicht beantwortet.
Hotline ist nur ein Anrufbeantworter.
Das „nicht ausgeliehene Rad“ wurde erst nach 25h zurückgenommen.
Kein Kontakt zum Kundendienst.
Nextbike hat mit einem Rad zur gleichen Zeit mehrfach abkassiert.. Bravo!
Sowas kennt man nur von dubiosen Webseiten.
Mein Fazit:
Einen Mitbewerber probieren oder auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückgreifen...
Mit freundlichen Grüßen

Profilbild Stiftung_Warentest am 23.04.2019 um 14:44 Uhr
Fehler in der Städte-Auflistung

@weissh: Sie haben Recht, in Frankfurt am Main gibt es sowohl Call a Bike als auch Nextbike. Im PDF zum Print-Artikel ist die Angabe korrekt. Wir haben den Fehler in der Onlinefassung korrigiert. Vielen Dank für Ihren Hinweis! (aci/spl)

Profilbild Stiftung_Warentest am 23.04.2019 um 12:21 Uhr
Einloggen

@BÄRENHOF: Wenn Sie eine Flatrate haben, können Sie sich oben rechts auf unserer Seite einloggen und dann alle Onlineeinzelartikel nutzen. Sie können auch den Artikel aufrufen. Danach gehen Sie auf Ergebnisse freischalten und weiter unten auf "Jetzt freischalten", "Flatrate". (TK)

BÄRENHOF32 am 23.04.2019 um 11:34 Uhr

Kommentar vom Autor gelöscht.