Für Fahrneulinge ist die Kfz-Versicherung besonders teuer. Mit unseren fünf Tipps kann man auch ohne Telematik-Tarif beim Jahresbeitrag sparen.
Testergebnisse für 19 Telematik-Tarife 02/2022
1. Schon früh Fahrpraxis sammeln
Das begleitete Fahren mit 17 ist nicht nur gut für die Fahrpraxis: Fahranfänger sparen meist bei der Autoversicherung, wenn sie bereits ein Jahr in Begleitung gefahren sind. Auch Fahrpraxis mit dem Moped oder Leichtkraftrad kann je nach Versicherer für eine günstigere Einstufung – etwa in Schadenfreiheitsklasse ½ – sorgen.
2. Den richtigen Schutz wählen
Bei älteren Autos von geringem Wert reicht die Kfz-Haftpflichtversicherung oft aus. Sie ist mehrere Hundert Euro günstiger als Kaskotarife, zahlt aber nicht für Schäden am eigenen Auto. Wer seinen jüngeren Gebrauchten gegen Diebstahl, Steinschläge oder Wildunfälle absichern will, muss auch Kasko wählen.
3. Auf die Typklasse achten
Klassische „Fahranfängerautos“ treiben den Versicherungsbeitrag in die Höhe. Bei jungen Fahrern beliebte Klein- und Kleinstwagen sind zwar meist günstig in der Anschaffung, aber in überdurchschnittlich viele Unfälle verwickelt. Deshalb werden sie oft in eine höhere, also teurere Typklasse eingestuft. Daher lohnt es sich, vor dem Autokauf durchzurechnen, was die Versicherung kosten würde – zum Beispiel mit unserem individuellen Tarifvergleich.
4. Dank Familienrabatt sparen
Wer mit seinem Auto dem Versicherer der Eltern treu bleibt, wird oft sogar in eine bessere Schadenfreiheitsklasse als ½ eingestuft. Alternativ kann das Auto für eine günstige Einstufung als Zweitwagen der Eltern angemeldet werden. Der erlangte Rabatt kann später in der Regel zur eigenen Versicherung mitgenommen werden.
5. Kleinere Schäden selbst zahlen
Verursachen Anfänger einen Unfall, werden sie in die Malusklasse – schlechter als Schadenfreiheitsklassen 0 und ½ – zurückgestuft. Damit steigt die jährliche Prämie erheblich. Es kann sich lohnen, kleinere Blechschäden aus eigener Tasche zu begleichen. Wann sich das lohnt, zeigt unser Rückstufungsrechner.
Testergebnisse für 19 Telematik-Tarife 02/2022
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- In vielen Städten fahren nicht nur Taxis. Einen Fahrservice vermitteln auch die Apps von Uber oder Free Now. Aber: Trotz gleicher Dienstleistung gibt es Unterschiede.
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- Auf dem Parkplatz vorm Supermarkt gegen ein anderes Auto gefahren? Dann wegzufahren, kann teuer werden und sogar den Führerschein kosten.
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- Kfz-Haftpflicht, Teilkasko, Vollkasko: Der Kfz-Versicherungsvergleich der Stiftung Warentest zeigt die günstigsten Angebote. Tarife vergleichen, wechseln, Geld sparen!
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Ein Nachteil ist nirgendwo erwähnt, aber m. E. durchaus wichtig zu wissen:
Die Systeme, die mit Bluetooth arbeiten, müssen eine permanente Bluetooth-Verbindung zum Telematik-Sensor herstellen. Dadurch wird Bluetooth für sämtliche anderen Funktionen blockiert. Man kann also das Smartphone nicht mehr mit dem Auto selbst koppeln und dann entsprechend nicht mehr über die Freisprechanlage telefonieren, Musik hören oder die Android-Auto-Funktion verwenden. Ich finde das völlig inakzeptabel.
Ich habe HUK24 Telematik ausprobiert, in meinem Fall hat sich das System Vollbremsungen auf Landstraßen ausgedacht und bei jeder Autobahnauffahrt habe ich Strafen für zu starkes Lenken bekommen, sogar mit 30 km/h in der Baustelle an der Auffahrt Holzkirchen Richtung München. Die Huk24 reagiert auf Anfragen nur mit Standard-Blabla. Ich habs dann wieder abbestellt.
BonusDrive der Allianz hält mich mehr von einem guten Verkehrsverhalten ab als es mir hilft. Das schlecht funktionierendes App-Dot-System nervt mich mit seinen Fehlfunktionen genauso wie das intransparente Bewertungssystem und die mangelhaften Karten.
Die Datenschutzerklärung in der App räumt der Allianz wesentlich mehr Rechte ein als im Internet frei zugänglich genannt werden, u.a. Rechte von Dritten. Die Allianz fordert, die Standortfreigabe auf „immer“ zu setzen. D.h., es wird dadurch ein permanentes Bewegungsprofil von mir erstellt, auch außerhalb des Fahrzeuges. „Wir bewerten Ihr Fahrverhalten transparent und fair“ ist Überschrift der Allianz! Das wünschte ich mir, muss aber eine hohe Intransparenz feststellen. Die Bewertungskriterien werden nicht offen gelegt. Aber vielleicht geht es ja auch nur um die Sammlung von Daten und Bewegungsprofilen. Und nicht um mein Wohl. Ich werde auch weiter an roten Ampeln halten, auch wenn das ein "mittelschweres Bremsvergehen" sein kann.
Ich fahre seit über 40 Jahren unfallfrei, abgesehen eines Blechschadens, den ich mir an meinem Auto in der Tiefgarage zugefügt habe. Pro Jahr hatte ich ca. 40.000 km Fahrstrecke. Seit Anfang 2022 bin ich bei der HUK mit Telematix-Tarif versichert. Will man tatsächlich Punkte sammeln um Kosten zu sparen, wird man zu einem Verkehrshindernis. Man wird durch den Sensor "gezwungen", rechtzeitig und behutsam die Geschwindigkeit zu reduzieren, um dann gemächlich um die Kurve zu fahren. Nachfolgende Verkehrsteilnehmer fahren extrem dicht auf, nicht selten wird man nach einiger Zeit riskant überholt. Niemals in meiner langjährigen Fahrpraxis habe ich mich so unwohl beim Autofahren gefühlt. Meiner Meinung nach ist der Sensor nicht nur verkehrsbehindernd, er ist verkehrsgefährdend. Was halten Sie von Tests mit verschiedenen Probanden (Gelegenheitsfahrern, Vielfahrern, Berufskraftfahrern)? Wäre das nicht eine Möglichkeit, die hinterlegten Fahrprofile heutigen Verkehrsverhältnissen anzupassen?
Schade, dass kein Wort über Situationen verloren wird, die nicht so eindeutig sind: Was ist mit dem Auffahren auf die Autobahn? Wird dann nicht der belohnt, der gemächlich beschleunigt und mit Tempo 70 auf die Autobahn auffährt - und so andere gefährdet? Wird nicht derjenige bestraft, der auf dem Beschleunigungsstreifen Vollgas gibt, um sich mich Tempo 100 in den fließenden Verkehr einzufädeln? Oder kann die Telematik das unterscheiden? Oder wie bewertet es den, der bei freier Sicht und wenig Verkehr mit 160 km/h unterwegs ist im Vergleich zu dem, der bei Nebel mit Tempo 100 dem Vordermann auf halb der Stoßstange hängt?
Merke: Man kann gemächlich gefährlich unterwegs sein und andererseits flott und dennoch sicher(er). Belohnt die Telematik nicht ein scheinbare, vordergründige Sicherheit, die nicht unbedingt wirklich eine solche ist?