Telefonwerbung So wehren Sie sich

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Telefonwerbung - So wehren Sie sich

Telefonwerbung nervt. Sie kommt meist ungefragt und ungelegen. Die Anrufer werben für Gewinn­spiele, Zeitschriften­abos und Verträge. Sie über­rumpeln vor allem ältere Menschen. Dabei ist Telefonwerbung ohne vorherige Zustimmung verboten. test.de sagt, wie sich die Angerufenen wehren können.

Telefonwerbung verboten

Das Telefon klingelt und kein Bekannter ist dran, statt­dessen eine nette Stimme mit dubiosen Versprechen: Traumhafte Gewinne, einmalige Zeitschriften­abos oder supergüns­tige Verträge für Telefon und Internet. Der Gesetz­geber hat Telefonwerbung ohne Zustimmung verboten. Viele Anbieter halten sich nicht daran.

Bei Anruf Vertrag

Call­center organisieren die Anrufe und bieten sie als Dienst­leistung an. Die Telefon­nummern der "Opfer" stammen aus Telefon­verzeich­nissen oder Adressen­handel. Die Telefonwerber wählen sie ungeniert an. Meist ohne Zustimmung der Angerufenen. Wer nicht aufpasst und im Gespräch an der falschen Stelle ja sagt, landet in einem Vertrag: Telefon, Internet oder Zeitschriften­abo. Das passiert vor allem älteren Menschen.

80 000 Beschwerden

Telefonwerbung ohne Zustimmung des Angerufenen ist seit 2009 verboten. Verstoßen Unternehmen dagegen, sind Geld­strafen bis zu 50 000 Euro vorgesehen. Trotzdem blüht das Geschäft mit kalten Anrufen, wie Experten die Werbe­masche nennen. Das Risiko erwischt zu werden, ist für die Anrufer noch gering. Die Verbraucherzentralen zählten von März bis November 2010 immerhin 80 000 Beschwerden wegen unerlaubter Werbeanrufe. Auch bei der Bundes­netz­agentur beschwerten sich zehn­tausende Verbraucher.

Fragen Sie nach

Die Beschwerden sind wichtig. Nur wenn Verbraucher Werbeanrufe melden, können die Behörden reagieren. Fragen Sie deshalb nach, wenn Sie anonyme Werbeanrufe bekommen. Welche Firma ruft an? Wie heißt der Anrufer? Welches ist seine Rufnummer? Melden Sie diese Daten an die Bundes­netz­agentur. Sie über­wacht die Einhaltung der Gesetze. Die Bundes­netz­agentur kann gegen Call­center und Unternehmen vorgehen.

Rufnummer ist wichtig

Die Rufnummer des Anrufers steht üblicher­weise auch im Display Ihres Telefons. Das gilt freilich nur für moderne Telefone mit Rufnummern­anzeige. Für Werbeanrufe ist die Anzeige der Rufnummer vorgeschrieben. Call­center dürfen ihre Rufnummer nicht unterdrücken. Nach der Zählung der Verbraucherzentralen geht trotzdem jeder fünfte Werbeanruf ohne Rufnummer ein. Anonyme Werbeanrufe sind illegal. Fragen Sie deshalb gezielt nach der Rufnummer des Anrufers.

Das können Sie tun

Die folgenden Tipps zeigen, was Sie gegen nervige Werbeanrufe unternehmen können und wie Sie sich vor Abzo­ckern schützen.
Tipps: So melden Sie unerlaubte Werbeanrufe
Tipps: So schützen Sie sich vor Abzockern

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module23 am 19.04.2012 um 15:44 Uhr
Alternativen

Die Bundesnetzagentur ist den Entwicklungen der IP-Telefonie leider nur bedingt gewachsen. Rufnummern lassen sich beliebig fälschen und viele Anbieter rufen aus dem Ausland an - die BNA kann in diesen Fällen leider nicht viel ausrichten. Und auch bei nationalen Rufnummern benötigt die Bundesnetzagentur oft mehrere Monate, bis Maßnahmen ergriffen werden (können). Wer mit unerwünschten Werbeanrufen zu kämpfen hat, kann sich alternativ auf Seiten wie http://www.anruf-info.de über den Anrufer informieren. So kann man vorab abschätzen, wie man dem Anrufer gegenüberzutreten hat und ist gewarnt, falls es sich um eine Kostenfalle oder ein Abzockversuch handelt. Zudem finden sich zahlreiche Tipps auf diesen Seiten, wie etwa das Sperren von Telefonnummern in der Telefonanlage oder das Einrichten einer Fangschaltung bei penetranten, anonymen Anrufen. Alternativ zur Meldung bei der BNA eine runde Sache.

Satireorakel am 12.04.2012 um 23:25 Uhr
Strafverfolgung der Telefon-Terroristen, so geht`s

Hier kommt die effektivste Methode den Bimmelzauber sofort zu beenden und Schadensersatz bzw. Schmerzensgeld dabei herausklagen.
Mit einer Fangschaltung die man beim DSL-Telefonie Provider oder bei der Telekom beantragen kann, wird mit dem Abnehmen des Hörers innerhalb der ersten Sekunde beim Zustandekommern der Verbindung der Anrufer mit der realen Telefonnummer und der Web-IP weltweit erfaßt.
Auch während des Gespräches bleibt die Protokollierung der Verbindungsdaten eingeschaltet.
Das funktioniert auch mit Internetweiterleitungen über Proxy-Server bis zur Ermittlung der IP-Adresse des Callcenters, egal wo die sich verstecken und welche Rufnummern im Display angezeigt werden.
Das Protokoll gibt es dann schriftlich von der Telekom oder vom Provider (z.B. 1&1). (vor Gericht ein anerkanntes Beweismittel)
Die Anwälte der Musik- und Filmindustrie machen das bei unberechtigten Downloads für die Abmahnungen genauso.
Eine Fangschaltung kostet zwischen 60,- bis 150,-€ (7 bis 14 Tage).

Satireorakel am 12.04.2012 um 23:14 Uhr
Woher kommen die Daten der Telefon-Terroristen?

Die persönlichen Daten (Namen, Adresse, Geburtsdatum, Telefonnummer, Kontodaten) stammen von den Gewinnspielfirmen (z.B. „Maxicombi 24, Maxicombi xx“) die im Schlepptau des am 31.05.2011 abgeschalteten Mitmachfernsehsender „9live“ agiert haben, der von der ProSiebenSat1 Media AG betrieben wurde.
Von dort sind die Datensätze wohl verkauft oder geklaut worden.
Ich weiß das, weil ich bei „Maxicombi24“ falsche Daten angegeben habe, die jetzt von den Bimmelterroristen benutzt werden.
Einfach mal unter den Begriffen „Gewinnspiel, Betrug“ googlen und man kommt aus dem Staunen gar nicht wieder heraus, was hier in Deutschland alles möglich ist und vom Staat sogar noch gefördert wird. Da gibt es sogar Anschubfinanzierungsprogramme, wenn ein Betrüger sein Callcenter gründet und seine Immigranten als Arbeitskräfte aus Hartz IV rausholt.
Vielleicht zahlt Frau Dr. von der Leyen für die osteuropäischen Damen über das Arbeitsamt auch noch die Umschulung zum Betrüger-Callcenteragenten.

Satireorakel am 12.04.2012 um 23:04 Uhr
Ohne Telefonwerbung - geht doch! Streß geh weg !!!

Einfach das “Sicherheitspaket Plus” der Telekom zum Anschluß (T-Net-, ISDN- oder DSL-Telefonie) bei der Telekom dazubuchen - kostet 2,99 pro Monat.
Der Vorteil - die Rufnummer bleibt für Freunde und Bekannte erhalten.
Man sperrt invers, das heißt - bis zu 30 bekannte Rufnummern werden eingegeben und durchgelassen und der Rest wird abgeblockt.
Das ist doch die ideale Lösung - oder?
Die Telefonnummern können jederzeit über das Telefon geändert werden oder die Sperre kann zeitweilig z.B. übers Wochenende oder für einen AB im Urlaub aufgehoben und wieder eingeschaltet werden. Man kann das Paket jederzeit wieder kündigen. Beratung: 0800 3301000
Hier der Link mit der Beschreibung für das “Sicherheitspaket Plus” für 2,99€/Monat bei der Telekom.
http://www.telekom.de/ - “Extras” - “Sicherheit” - “Sicherheitspaket Plus”
Die Bimmelterroristen bleiben unhörbar draußen und merken das noch nicht einmal. Perfekt!
Interessanter Link:
http://www.kanzlei-richter.com/ Suchebegriff "Burda"

Julchen2011 am 13.09.2011 um 19:33 Uhr
ALTERNATIVEN

Die Bundesnetzagentur ist wirklich eine Super Sache. Allerdings reagieren die nicht auf jede Meldung da diese schliesslich nicht immer davon ausgehen kann das es sich unerwünschte Telefonwerbung handelt. Oft wissen die Leute nicht mehr wo sie überall was zugestimmt haben.
Daher bieten Plattformen wie www.whocallsyou.de eine super Anlaufstelle bei der sich Verbraucher austauschen können und ihre Erfahrungen mit anderen teilen können.
Zusätzlich kann so jeder andere rechtzeitig vor einer Nummer warnen - beispielsweise wenn mit dieser eine Abzocke durchgeführt wird. Super Sache die man hier vielleicht erwähnen sollte.