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In der Kinderbetreuung herrscht Notstand. Ab August 2013 haben Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für unter Dreijährige, doch es fehlen bundesweit tausende Plätze. Eine Alternative ist für viele Eltern die Kindertagespflege, also die Unterbringung ihrer Kinder bei Tagesmüttern und Tagesvätern. Wer laut Prüfung durch das Jugendamt geeignet ist, kann sich zur Tagesmutter oder zum Tagesvater ausbilden lassen und bei sich zu Hause Kinder hüten.
Wer dafür geeignet ist
Kandidaten sollten physisch und psychisch fit sein, gern Verantwortung übernehmen und langfristig mit kleinen Kindern arbeiten wollen. Arbeitssuchende, die nur kurzfristig arbeiten möchte oder einfach einen Job suchen, um etwas Geld zu verdienen, sind falsch in der Kindertagespflege. Sinnvoll ist es, vorab ein Praktikum in einer Krippe oder bei Tageseltern zu absolvieren, um sich ein Bild vom quirligen Arbeitsalltag zu machen.
Ansprechpartner Jugendamt
Wer entschlossen ist, kontaktiert das zuständige Jugendamt und lässt sich beraten. Die Mitarbeiter dort kennen den örtlichen Bedarf an Tageseltern am besten. Nach schriftlicher Bewerbung prüfen sie, ob sich der Bewerber für die Arbeit eignet. Es folgt eine Qualifizierung von mindestens 160 Stunden. Außerdem müssen Kandidaten ein polizeiliches Führungszeugnis und ein Gesundheitsattest vorlegen und an einem Erste-Hilfe-Kurs für Säuglinge und Kleinkinder teilnehmen.
Qualifizierung seit 2006 ein Muss
Die Qualifizierung ist seit 2006 vorgeschrieben. Sie kostet rund 1 000 Euro und kann unter bestimmten Voraussetzungen vom Jugendamt bezahlt werden. Bei Arbeitslosen können auch die Arbeitsagenturen bei der Finanzierung einspringen. Wer bereits pädagogisch vorgebildet ist, kann an einer verkürzten Qualifizierung teilnehmen.
Nur ein bescheidener Verdienst
Tagesmütter und –väter sind meist selbstständig tätig und müssen sich dann selbst versichern. Neben den üblichen Policen sollten sie eine Unfall- und eine Haftpflichtversicherung haben. Der Verdienst ist leider nicht gerade üppig und hängt neben der Zahl der betreuten Kinder, dem Umfang an Betreuungsstunden auch von der Region ab, in der Tageseltern tätig sind. Das Special liefert neben umfangreichen Informationen über notwendige Versicherungen viele wichtige Details für alle, die als Tagesmutter oder Tagesvater tätig werden wollen – vom Beantragen der Pflegeerlaubnis über die Qualifizierung und Weiterbildung bis zum Job-Beginn in der Tagespflege.
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Hallo,
als ich mich ca. vor 2 Jahren danach erkundigt habe, war es egal für meine erste Bewertung durch das Jugendamt, ob ich mit 50 schon 2 oder 20 Kinder groß gezogen habe. Ich wurde gleich bewertet in der Richtung als wenn ich mit 50 keine Kinder hatte. Auch ist es egal gewesen, ob ich schon mit Kindern gearbeitet habe oder nicht. War halt zu diesem Zeitpunkt fast auf HARTZ4 und habe etwas gesucht um Geld zu verdienen, egal wie viel.
Habe die Bewertung dann nicht machen lassen, weil ein 50 jähriger Single hätte eh überhaupt keine Chance gehabt, überhaupt erst mal in eine mögliche Erwägung gezogen zu werden. Wollte auch nicht erst mal Geld ausgeben um nachher dann zu erfahren, überhaupt keine Chance. Würde sich bei unserer Politik wundern, wenn sich da was generell geändert hat.
Gruß
Christian