Bei den mauen Konditionen fragen sich Sparer, warum sie überhaupt noch Geld bei Banken deponieren sollen. Verständlich, aber: Manchmal geht Sicherheit vor Rendite. Drei Fälle:
Notfallreserve: Ein Tagesgeldkonto für eine „Notfallreserve“ ist immer sinnvoll. Wir empfehlen mindestens zwei bis drei Nettogehälter auf so einem Konto zu parken. Das Geld liegt dort getrennt vom Girokonto und ist trotzdem jederzeit verfügbar.
Kaufwunsch: Auch ein fester Betrag, der in den nächsten Monaten oder Jahren gebraucht wird, etwa für den Kauf eines Autos oder einer Immobilie, sollte nicht in Anlagen mit deutlichen Kursschwankungen gesteckt werden. Festgeld- oder Tagesgeldkonto sind auch hier die passende Wahl. Für Aktienfonds empfehlen wir zehn Jahre Mindestlaufzeit, damit genug Zeit bleibt, Börsencrashs auszusitzen.
Sicherheitsbaustein: Beim langfristigen Vermögensaufbau sind zwar Angebote mit hohen Renditechancen wie Aktienfonds empfehlenswert. Ein Teil des Vermögens sollte aber so angelegt sein, dass der Wert wenig schwankt. Auch da eignet sich Tages- oder Festgeld. Diesem Prinzip folgt unser Pantoffel-Portfolio. Es kombiniert Zinsanlagen und Aktienfonds. Je höher die eigene Risikoneigung ist, desto höher kann der Aktienanteil sein. Es gibt dafür gute und günstige Aktien-ETF. Was es ausmachen kann, auch nur einen kleinen Prozentsatz von ihnen mit Tages- und Festgeld zu mischen, haben wir in unserem Special Sparanlagen plus Aktien dargestellt.
Nur Angebote ohne Tricks in der Datenbank
Die Tester prüfen alle Zinsangebote auf bedenkliche Nebenbedingungen – und nehmen Angebote mit verbraucherunfreundlichen Bedingungen nicht in die Datenbank auf. Dazu gehören zum Beispiel Lockangebote mit kurzen Laufzeiten oder niedrigen Anlagebeträgen, Angebote mit Zusatzkosten und so genannte Kombi-Produkte, bei denen üblicherweise nur die Hälfte des Anlagebetrages in eine kurzfristige Zinsanlage fließt – und die andere Hälfte in Investmentfonds.
Die Einlagensicherung muss stimmen
Zudem kommen nur Zinsangebote von Instituten in den Produktfinder, bei denen eine ausreichende Einlagensicherung für den Pleitefall gewährleistet ist. So berücksichtigen die Tester zum Beispiel nur Banken aus wirtschaftsstarken EU-Staaten sowie Großbritannien. Die Einlagensicherung dieser Länder hat sich in Krisen bewährt oder scheint nach den Erfahrungen der Vergangenheit für eine größere Krise gerüstet. Eine Sicherung von 100 000 Euro Spargeld pro Kunde ist das Minimum. Sie können mithilfe unseres Einlagensicherungs-Rechners prüfen, wie und wo Ihr Geld im Fall einer Bankenpleite geschützt ist.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@alle: Bitte verfolgen Sie unsere Berichterstattung zu den russischen Banken unter dem folgenden Link:
www.test.de/Russische-Banken-Russische-Banken-aus-Zinstest-entfernt-5855470-0
Sberbank erhöht Tagesgeldzinsen auf 0,5%.Ist das ein Lockangebot, weil derzeit ggf. viele Anleger ihr Geld dort abziehen? Soll man das noch wahrnehmen?
@FrauF: Am Einlagensicherungssystem für die Kundengelder der Sberbank Direct ändert sich aufgrund der politischen Lage nichts. Sollte die Sberbank Direct aus welchen Gründen auch immer in Zukunft nicht mehr in der Lage sein, die Spargelder an ihre Kunden zurückzuzahlen, müsste sie Insolvenz anmelden und der Schutz der österreichischen Einlagensicherung würde daraufhin greifen.
Sie listen in Ihren Tests auch das Tagesgeldkonto und die Festgeldkonten der Sberbank Direct. Halten Sie die Geldanlage bei dieser Bank auch beim aktuellen Ukraine-Konflikt für sicher?
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