

Der Discounter verkaufte gestern (Donnerstag, 08.12.) seinen ersten Tablet-Rechner. Das Medion Lifetab für 399 Euro, mit 32-GB-Speicher und mobilem Internet via UMTS. Der Schnelltest klärt, was der iPad-Ersatz von Aldi taugt.
Android-Tablet mit 32 GB
Aldi spielt mit. Jetzt auch beim Tablet-Rechner. Das Tablet von Aldi zeigt Fotos und Videos, macht das Internet mobil und reagiert auf Fingerzeig: wie andere Tablets auch. Das Medion Lifetab erinnert an das Motorola Xoom, das erste Tablet mit dem Google-Betriebssytem Android 3. Beide Tablets sind etwa gleich groß, wiegen gut 700 Gramm und sind ähnlich ausgestattet, mit 32-GB-Speicher, Android-Betriebssystem und UMTS. Das Motorola Xoom mit Alu-Gehäuse wirkt etwas schicker (Preis: um 480 Euro), das Tablet von Aldi mit Kunststoffgehäuse punktet mit zusätzlicher Software (Preis: 399 Euro).
Viel Austattung fürs Geld
Aldi liefert viel Ausstattung fürs Geld: Ein HDMI-Adapter-Kabel liegt bei. Das Tablet lässt sich damit sofort an den Fernseher anschließen, etwa um Videos vorzuführen. Der Discounter spendiert außerdem eine SIM-Karte mit zehn Euro Startguthaben und ein paar Anwendungen (Apps), die sonst extra kosten: Documents To Go zum Erstellen und Bearbeiten von Office-Dateien sowie PrinterShare zum Drucken von Fotos und Dokumenten über WLAN-Drucker. Beide Anwendungen funktionieren gut. Die SIM-Karte von Aldi ist keine Pflicht: Das Tablet funktioniert auch mit jeder anderen SIM-Karte. Sehr nützlich ist der Steckplatz für eine Speicherkarte: Das Tablet lässt sich damit einfach erweitern. Der micro-USB-Anschluss ermöglicht den direkten Datenaustausch mit dem PC.
Bildschirm ordentlich
Drei Techniker nahmen das Medion Lifetab für 24 Stunden in die Mangel. Ergebnis: Aldi spielt zwar nicht in einer Liga mit Samsung und Apple, hält aber erstaunlich gut mit. Display, Akku und Leistung des Aldi-Tablets sind ohne großen Tadel. Das Medion Lifetab ist ein gutes Tablet mit einem ordentlichen Bildschirm. Auch von der Seite ist das Bild noch gut zu erkennen. Der Bildschirm spiegelt allerdings, wie bei vielen Tablets üblich. Er ist nicht perfekt ausgeleuchtet (Lichtflecken am unteren Rand), aber annehmbar: besser als bei manch teurem Tablet aus dem großen Tablet-Test der Stiftung Warentest.
Gute Lautsprecher, schlechtes Mikro
Punkte macht das Medion Lifetab mit seinem Akku. Ladezeit drei Stunden, Laufzeit mit Video: sechs Stunden und zwanzig Minuten. Das ist gut. Grafik und Rechenleistung des Aldi-Tablets sind ebenfalls ohne Tadel. Ein 3D-Spiel läuft im Schnelltest flott. Die eingebauten Lautsprecher klingen erstaunlich gut, besser als bei vielen anderen Tablets im Test. Dafür ist das Mikrofon bescheiden: Die Aufnahmen klingen dumpf. Das Tablet hat keinen Eingang für ein externes Mikrofon. Der Ton lässt sich folglich auch nicht verbessern.
Kamera braucht viel Licht
Zum Schreiben längerer Texte sind Tablets kaum geeignet. Die flachen mobilen Rechner sind Experten für Bilder und Webseiten, nicht aber für Texte. Die Kamera des Medion Lifetab liefert gute Fotos, braucht aber viel Licht. Im Dämmerlicht werden die Bilder grau. Diese Schwäche teilt das Lifetab wieder mit vielen anderen Tablets.
Gute Bedienung per Touchscreen
Die Bedienung via Fingerzeig funktioniert gut, auch dank der neuesten Android-Version 3.2. Detailkritik der Tester: Power-Taste und Lautstärketasten gehen schwer, die Rückseite des Gehäuses ist glatt, das Tablet liegt deshalb nicht optimal in der Hand. Pluspunkt: Aldi liefert das Lifetab mit einem gedrucktem Handbuch und drei Jahre Garantie. Das ist in der Branche selten.
Testkommentar: Viel Ausstattung fürs Geld
Tabelle: Medion Tablet-Rechner Lifetab P9514 (MD 99000)
Test: Tablets
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Im Online Apple store gibt es generalüberholte iPads (links unten auf der Seite) mit 64GB für 389,-. Also günstiger als das Mediontablett.
Der Nutzen eines Computers bzw. Tabletts definiert sich nicht nur über die Hardware, sondern auch über die Software. Für Android Tabletts gibt es nach meine Erkenntnissen nur ein paar 100 Wirkliche Tablett-Apps, während es fürs iPad über 100.000 spezielle iPad-Apps gibt.
Wenn man mit dem Gedanken spielt sich ein Tablett anzuschaffen, sollte man mal in eins der bekannten Elektronikgeschäfte gehen und die verschiedenen Tabletts 20 Minuten testen. Beim iPad ist es meiner Meinung nach der Konkurrenz bisher nicht gelungen, Apple im Preis-Leistungsverhältnis zu schlagen. Hier hat auch Apple nur geringe Margen, obwohl es aufgrund der großen Abnahmemenge sehr gute Einkaufskonditionen bei den Zulieferern hat. Und wenn man mal Fragen hat, geht man einfach mit dem iPad in den Apple store und einem wird sofort geholfen. Das iPhone 4 ist meiner Meinung nach aber im Vergleich zur Konkurrenz teuer.
"Zum Schreiben längerer Texte sind Tablets kaum geeignet. Die flachen mobilen Rechner sind Experten für Bilder und Webseiten, nicht aber für Texte" - Einen Zusatz dazu: diese Sätze kommen als Mantras sehr oft und immer wieder etwa anders in der Beurteilung von Tablets zur Anwendung. Tablets sind aus meine Sicht Geräte, hauptsächlich zur Konsumtion vorgefertigter Information, also Kosumentengeräte, und nicht zur Produktion von Information, also keine Produzentengeräte, wie . B. Notebooks. Tablets dienen dem Konsum von Information, der Kommentierung und vor allem als Präsentationplattformen im Rahmen gemeinsamer Kommunikation, wie z. B. zur Visualisierung im Beratungs- oder Verkaufsgespräch oder im Austausch von Informationen und Meinungen. Tablets haben eigene Einsatzfelder. Helmer Pardun
So stimmig die Testergebnisse hier sein mögen, eine Anmerkung sei ergänzt - die Mikrofonqualität lässt sich durchaus an der Audiobuchse mit einem geeigneten externen Mike wesentlich verbessern. Wir sind ein Pressebüro, das auch mit PODCASTS arbeitet. Deshalb testen wir die uns unterkommenden Android Geräte immer mit folgender Batterie von Apps und Mikes: Apps 1) Virtual Recorder (kostenlos); 2) Tapemachine Pro (kostenpflichtig); 3) Four Tracks (Pro) kostenpflichtig). Die Mikes sind alles Adapter Mikes von Headsets, wobei in das Mikrofon beliebige Kopfhörer eingestöpselt werden können: 1) Adapter HTC Desire HD, 2) Samsung; 3) iRigMic (eigentlich für und mit iPhone Programmen, auch für Profiaufnahmen mit Android Phones und Tabs interessant). Ergebnis: Das Samsung Headset ausgenommen, funktionieren die anderen Mikrofone mit den genannten und einigen weiteren Voice apps, zwar in unterschiedlicher Aufnahmequalität, aber ausgezeichnet. Helmer Pardun