Tablet Amazons Einkauf­maschine zum Montags­preis – ein Schnäpp­chen?

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Tablet - Amazons Einkauf­maschine zum Montags­preis – ein Schnäpp­chen?

© Stiftung Warentest

Am heutigen Cyber Monday lockt Amazon die Kunden mit güns­tigen Preisen für die haus­eigenen Produkte. So kostet beispiels­weise das aktuelle Amazon Fire HD 8 zurzeit 110 Euro. Das ist günstig für ein Tablet. Der Schnell­test klärt, ob das wirk­lich ein Schnäpp­chen­preis ist – und was Amazons Couchcomputer kann.

Kein Spezial-Preis

Anders als viele andere Produkte ist das Amazon Fire HD 8 am Cyber Monday nicht deutlich reduziert. Den güns­tigen Preis von 110 Euro bekommen Kunden ohnehin nur, wenn sie sich auf Amazons Spezial­angebote einlassen. Dabei handelt es sich letzt­lich um Werbung, die der Kunde auf dem Sperr­bild­schirm des Gerätes einge­blendet bekommt. Den regulären Preis von 120 Euro ohne Spezial­angebote konnten wir auch zwei Wochen vor dem Cyber Monday schon ermitteln.

Schwach auf der Brust

Für einen Preis von etwas über 100 Euro bekommen Käufer logischer­weise kein Gerät mit Top-Hard­ware. Das Amazon Kindle Fire HD 8 wartet eher mit tech­nischem Mittel­maß auf. Das Display bietet eine Auflösung von 1 280 mal 800 Bild­punkten, ist leucht­stark und insgesamt solide. Der Vier-Kern-Prozessor arbeitet mit einer recht lang­samen Takt­frequenz von 1,3 Gigahertz. Die Rechen­leistung des Geräts eignet sich dann auch eher weniger für grafisch aufwendige Spiele. Auch der Arbeits­speicher ist mit 1,5 Gigabyte über­sicht­lich.

Tipp: Test­ergeb­nisse, Produkt­bilder und Kommentare zu über 150 Tablets finden Sie im Produktfinder Tablets. [Update 1.12.2016] Seit heute auch die Ergeb­nisse zum Amazon Fire HD 8. [Update Ende]

Sparta­nisch ausgestattet

Die Ausstattungs­liste des Gerätes liest sich über­sicht­lich. Ein Kopf­hörer­ausgang ist zwar vorhanden (heut­zutage ja nicht mehr selbst­verständlich), ebenso ein Micro-USB-Eingang – aber mehr an Anschlüssen auch nicht. Es fehlt sowohl ein USB-Typ-C-Anschluss, wie ihn viele moderne Geräte haben, als auch ein HDMI-Anschluss zur Verbindung mit dem Fernseher. Letzterer ist zwar bei vielen Tablets nicht vorhanden, wäre aber gerade bei einem Gerät, das auf digitalen Konsum ausgelegt ist, nicht verkehrt. Mobil­funk­modem, GPS oder NFC-Chip dürfen Käufer bei diesem Kampf­preis ebenfalls nicht erwarten. Der bei Auslieferung freie interne Speicher von 10 Gigabyte ist zwar nicht üppig, lässt sich per Speicherkarte aber um 128 Gigabyte erweitern.

Ordentlicher Akku

Der Akku des kleinen Tablets kann sich sehen lassen. Beim Internetsurfen hält er gute zehn, beim Video­gucken mehr als 12 Stunden durch – und erweist sich damit ähnlich konditions­stark wie der Akku von Topgeräten. Wie bei Tablets üblich, können Nutzer den Akku nicht selbst wechseln. Aufgeladen wird er über den Micro-USB-Anschluss. Das dauert mit Lade­zeiten von bis zu 6 Stunden aber recht lang.

FireOS: Kein ganz normales Android

Das besondere an Amazon Kindle Fire Tablets ist auch weniger die Technik, sondern das, was sich auf der Bedien­oberfläche abspielt. Das Betriebs­system FireOS basiert zwar auf Android, Nutzer können Apps aber nicht von Googles Play Store herunter­laden. Sie müssen den Weg über Amazons eigenen Store gehen. Der hat weniger Auswahl und zum Teil auch nicht die aktuellste Version der gesuchten App im Angebot. Ein weiterer Kritik­punkt: Nutzer können Firmwareupdates nicht deaktivieren, sondern werden mit Zwangs­updates versorgt.

Zum Einkaufen optimiert

Die Oberfläche von FireOS ist stark darauf ausgerichtet, Produkte oder Inhalte wie Filme und Serien, Musik oder E-Books von Amazon zu kaufen und zu konsumieren. Gerade wer nicht nur bei Amazon kauft und Inhalte aus anderen Quellen konsumiert, könnte davon schnell genervt sein.

Bilder werden reduziert dargestellt

Ein Ärgernis leistet sich FireOS noch. Die Galerie-App lädt JPEG-Fotos nicht in kompletter Auflösung. Das hat zur Folge, dass die Lade­zeit eines Bildes zwar sehr kurz ist, die Darstellung des Bildes aber alles andere als zufrieden­stellend ist. So sah unser Test­bild matschig aus und Details waren kaum zu erkennen. Wer sich eine andere App zur Bild­betrachtung herunter­lädt, kann das Problem umgehen.

Fazit: Kein Spitzen­tablet, aber brauch­bar

Das Amazon Fire HD 8 bietet für etwas über 100 Euro solide Technik, die aber nicht auf Spitzen­niveau ist. Das dürfen Käufer bei diesem Preis aber auch nicht erwarten. Dieses Tablet dient zudem dazu, den Kauf von Inhalten und Produkten bei Amazon zu erleichtern. Treuen Kunde dürfte das gefallen, alle anderen Nutzer könnte das nerven. Weiteres Manko: Nutzern anderer Android-Tablets dürfte die große App-Auswahl aus dem Google Play Store fehlen.

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