
Bunt. Die oft dunkelgrüne Nori-Alge umhüllt Maki-Sushi. © shutterstock
Sushi gilt als gesund: Die mit Klebereis, Gemüse, Fisch und Algenblättern zubereiteten Happen liefern wertvolle Fettsäuren und sind oft kalorienarm. Doch die verwendeten Meeresalgen neigen dazu, Schwermetalle anzureichern, und enthalten oft viel Jod aus Meerwasser. Fans der Asia-Küche sollten sie in Maßen genießen.
165 Proben untersucht
Weil die Europäer zunehmend Seetang und Meeresalgen essen, hat die EU-Kommission aufgerufen, diese Produkte zu überwachen. Deutsche Behörden haben 2018 165 Proben untersucht. Mehr als die Hälfte davon waren Rotalgen wie Nori, die Sushi-Rollen umhüllen. 35 Proben entfielen auf Braunalgen wie Wakame oder Kombu, die oft als Seetang in den Handel kommen und in Suppen landen.
Jod im Übermaß
Algenblätter können Jod in rauen Mengen enthalten. Zu viel Jod kann zu einer Überfunktion und bei dauerhafter Aufnahme zu einer Unterfunktion der Schilddrüse führen. Auf Algenerzeugnissen mit mehr als 20 Milligramm Jod pro Kilogramm müssen daher der Jodgehalt, die empfohlene Höchstverzehrsmenge und ein Warnhinweis angegeben sein. Gut drei Viertel aller Algenproben lagen über diesem Wert. Von diesen Produkten wurden 8 Prozent ohne Warnhinweis verkauft.
Von Arsen bis Uran
Die Algen wiesen zudem hohe Gehalte an Aluminium, Arsen, Blei, Kadmium und Uran auf. Derzeit gelten für diese Stoffe in getrockneten Algenblättern zum direkten Verzehr keine verbindlichen Höchstgehalte. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit setzt sich in der EU dafür ein, solche Grenzwerte zum Schutz der Gesundheit festzulegen.
Tipp: Essen Sie Speisen mit Meeresalgen nicht zu oft. Kaufen Sie nur Algenprodukte, die Jodgehalt und maximale Verzehrsmenge angeben. Verwenden Sie Trockenalgen sparsam: Wakame etwa quillt um das Zehnfache auf. Weichen Sie Suppenalgen vor dem Kochen drei bis vier Stunden ein. Dann mehrmals spülen, Wasser wegkippen.
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