Surfen und telefonieren Die besten Hand­ytarife aus dem Supermarkt

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Surfen und telefonieren - Die besten Hand­ytarife aus dem Supermarkt

© Getty Images

Hand­ytarife von Discountern sind attraktiver denn je. Kunden können viel sparen und auch schnelle LTE-Verbindungen nutzen.

Seit unserer Unter­suchung von Discounter-Mobil­funk­tarifen Ende 2017 hat sich auf dem Markt eine Menge getan: Die Tarife bieten mehr für gleiches Geld, außerdem haben einige Anbieter jetzt schnelle LTE-Daten­verbindungen im Programm. Damit sind sie mitt­lerweile auch für Menschen interes­sant, die viel telefonieren und durch­schnitt­lich viel surfen.

Das über­zeugendste Argument für die meisten Nutzer ist nach wie vor sicherlich der Preis: Telefonie-Flatrates gibt es ab 7,99 Euro für vier Wochen. Abge­rechnet wird bei fast allen Discountern im 28-Tage-Rhythmus – diese Praxis ist bei Prepaid­tarifen mitt­lerweile üblich. Die Tarife werden vorab bezahlt, indem Guthaben aufgeladen wird.

Unser Rat

Kosten.
Mobil­funk wird immer güns­tiger. Als Nutzer können Sie davon profitieren, wenn Sie keinen Lauf­zeit­vertrag abschließen, sondern immer wieder in neue, güns­tige Prepaid­tarife wechseln.
Flatrates.
Güns­tige Flatrates für Telefonie und SMS mit 1,5 GB LTE-Daten­volumen finden Sie bei Aldi Talk für 7,99 Euro im Telefónica-Netz. Bei ja! Mobil und Penny Mobil kostet eine Telefonflatrate auch 7,99 Euro, aber ohne SMS und LTE. Vorteil: Sie können das bessere Telekom-Netz nutzen.
Wenignutzer.
Wenn Sie nur selten telefonieren oder surfen ist der Tarif 5 Cent Prepaid von Galeria Mobil empfehlens­wert. Gesprächs­minuten, SMS und 1 MB Daten­nutzung kosten jeweils 5 Cent.

Mehr Unabhängig­keit mit Prepaid

Wir haben 36 Prepaid­tarife von insgesamt 13 Anbietern unter die Lupe genommen – von Aldi Talk bis Tchibo . Die Kunden erhalten gegen Zahlung von Beträgen wie 5 oder 30 Euro einen Bon, genannt Voucher, mit einer Code­nummer. Nachdem sie die Nummer ins Handy getippt haben, ist das Guthaben verfügbar.

Eltern sehen in dem Aufladever­fahren oft eine Möglich­keit, den Handy­konsum ihrer Kinder in Schach zu halten. Bei fast allen Anbietern ist es mitt­lerweile auch möglich, das Guthaben online oder per SMS aufzusto­cken, wenn den Anbietern eine Bank­verbindung vorliegt.

Die Kunden bleiben mit Prepaid unabhängig: Sie können zum Ende eines Abrechnungs­zeitraums wechseln. Die Mitnahme der Hand­ynummer ist einfach.

Drei Schritte: Rufnummermitnahme

1. Kündigen.
Sie haben das Recht, Ihre alte Telefon­nummer zu behalten, wenn Sie zu einem neuen Anbieter wechseln. Ihren Vertrag müssen Sie zunächst frist­gerecht kündigen. Informationen zu Lauf­zeit und Kündigungs­frist finden Sie im Vertrag oder in Ihrem Online-­Account.
2. Antrag.
Die Mitnahme Ihrer Hand­ynummer müssen Sie beim ­alten Anbieter beantragen. Dafür gibt es Formulare, die Sie anfordern oder im Internet herunter­laden können. Den Antrag sollten Sie mindestens 14 Tage vor Vertrags­ende stellen, möglichst aber noch eher.
3. Kosten­über­nahme.
Anbieter verlangen für die Mitnahme der alten Rufnummer meist 25 bis 30 Euro. Wenn Sie bereits Prepaid nutzen, müssen Sie dafür sorgen, dass genug Guthaben auf Ihrer Karte ist. Erkundigen Sie sich bei Ihrem neuen Anbieter, ob er dafür eine Gutschrift anbietet.

Tarife für jede Lebens­lage

Unsere Tabelle zeigt drei unterschiedliche Varianten von Prepaid­tarifen:

Basis­tarife. Hier zahlen die Kunden keine monatlichen Gebühren. Jede Gesprächs­minute, jede SMS und auch die Daten­nutzung werden einzeln abge­rechnet. Die Tarife sind vor allem für Wenignutzer attraktiv. Am güns­tigsten ist 5 Cent Prepaid von Galeria Mobil: SMS, Telefonminuten und 1 Megabyte (MB) Daten kosten jeweils 5 Cent. Die Einheiten bei allen anderen Anbietern kosten mindestens 9 Cent.

Volumen­tarife. Bei diesen wird gegen eine Vorabzahlung ein fest­gelegtes Kontingent an Telefonie- und SMS-Einheiten für einen bestimmten Zeitraum zur Verfügung gestellt. Der zweite Teil unserer Tabelle zeigt solche Tarife, die für vier Wochen gebucht werden und ein Volumen von mindestens 300 Gesprächs­minuten und mehr als 500 MB Daten bieten. Wenn sie aufgebraucht sind, müssen die darüber hinaus­gehenden Einheiten extra bezahlt werden.

Vor wenigen Jahren noch waren Volumen­tarife sehr beliebt. Heute sind Flatrates zu vergleich­baren Preisen auf dem Markt. Wer nicht mehr als fünf oder sechs Stunden im Monat telefoniert, ist aber beispiels­weise mit Clever L von Galeria Mobil im Telefónica-Netz für 7,95 Euro oder mit Otelo Smart XL für 7,99 Euro von Ross­mann Mobil by Otelo im Vodafone-Netz gut bedient. Beide bieten mehr als 1 Gigabyte (GB) Daten­volumen.

Flatrates. Die dritte Kategorie der Mobil­funk­tarife sind die Flatrates. Bei Aldi Talk gibts mit dem Paket S viel Leistung für schmales Geld. Kunden zahlen 7,99 Euro für vier Wochen und erhalten eine Telefonie- sowie eine SMS-Flatrate und 1,5 GB Daten­volumen mit LTE. Empfehlen­wert sind auch die identischen Tarife von ja! Mobil und Penny Mobil. Kunden zahlen ebenfalls 7,99 Euro für vier Wochen Telefonie-Flatrate und 1,5 GB, allerdings ohne LTE. Pro SMS werden bei den Tarifen außerdem 9 Cent fällig.

Ihr Vorteil gegen­über dem Aldi-Tarif: Kunden telefonieren im Telekom-Netz. In Mobil­funk-Unter­suchungen unserer Schwesterzeit­schrift test schneidet das Telekom-Netz bei Internet- und Telefonie­verbindungen seit Jahren am besten ab. Das Telefónica-Netz, das Aldi Talk und andere nutzen, liegt stets hinten, das Vodafone-Netz in der Mitte.

Wenig Komfort für Kunden

Abstriche müssen Kunden von Discounter-Tarifen beim Service machen. Eine Beratung fällt flach, die meisten Supermarkt-Angestellten haben kaum Zeit dazu. Wer ein neues Handy über einen Vertrag finanzieren will, muss auf andere Tarife ausweichen.

Seit Juli 2017 müssen sich Kunden beim Abschluss eines Handy­vertrags ausweisen. Nur bei Aldi Süd und in den Tchibo-Läden ist die Identifikation im Laden möglich. Die Kunden der anderen müssen sich per Post- oder Videoident ausweisen (Identifikationsverfahren).

Für alle, die immer das neueste Smartphone am Start haben und es auch kräftig nutzen, sind Discounter-Tarife nach wie vor wenig attraktiv. Die LTE-Verbindungen sind nicht die aller­schnellsten auf dem Markt. Lediglich Edeka Smart Mobil verspricht bei dem Tarif Kombi XL mit einer Download-Geschwindig­keit von maximal 300 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) und einer Upload-Geschwindig­keit von 50 Mbit/s schnelles und geschmeidiges Surfen. Allerdings kostet die Flatrate für Telefonie und SMS sowie 3 GB Daten­volumen 24,95 Euro für vier Wochen – und ist damit alles andere als ein Schnäpp­chen.

Tipp: In unserer Test-Datenbank Smartphones finden Sie die besten neuen Smartphones in verschiedenen Preis­gruppen. Im Test Mobilfunknetze, test 6/2017, erfahren Sie, welche Netze am besten sind.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • RoDiDo am 23.05.2021 um 15:55 Uhr
    Tchibo O2 mit /JAmobil ohne VoLTE zu ISDN Festnetz

    Liebe Tester,
    sind inzwischen alle Prepaid Netze ISDN - VoLTE fähig? 3G wird ja bald abgeschaltet. Laut Chip Forum Mitte 2020 hat O2 Prepaid seit 2015 VoLTE geschaltet. (D1 ?)
    Mein Problem:
    Tchibo O2 mit /JAmobil D1 ohne VoLTE zu ISDN Heim-Festnetz!
    Habe Ja Mobil (D1=Congstar)13€ Start-flatrate, seit 1er Woche im Dual-Sim Handy Motorola One.( Brauche nur 6Gb für 180 Tage Flatrate=30€)
    Diese D1 Sim1 kann KEINE VoLTE Verbindung, zum (ISDN DoCom) Heimnetz, aufbauen!
    Nur über 3G (bzw bald 2G) Verbindung möglich (VoLTE Off). Bei eingeschaltetem VoLTE Modus klingelt unser ISDN-Festnetz-Anschluss und bricht, nach 10 sek Gesprächs-Totenstille beiderseits, ab. Vom ISDN Festnetz zum Handy VoLTE OK.
    Mit Tchibo O2 Sim (Sim D1Deaktiv) kann / konnte ich mit VoLTE Netz ins ISDN telefonieren.(LTE Logo Aktiv)
    Als Zweitkarte (Dual-Sim) ist diese leider nur im 2G 3G Modus aktiv, aber teils schlechter Innenemfang.
    Haben Sie Rat bzw Erfahrung ?
    Mit freundlichen Grüßen RoDiDo

  • RoDiDo am 23.05.2021 um 15:22 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • Tugg am 17.05.2021 um 15:13 Uhr
    Differenziertere Bewertung wünschenswert

    Einige Handy-Tarife der Discounter scheinen in ihrer Ausgestaltung quasi identisch zu sein, dennoch gibt es neben den im Test aufgeführten Merkmalen weitere Kriterien, die ein feineres Ranking erlauben:
    1) Tarifwechsel-Prozess. Bei manchen Anbietern wie Lidl Connect kann der Tarifwechsel jederzeit angestoßen werden, die Umstellung erfolgt dann mit Beginn des neuen Abrechnungszeitraums. Bei anderen Anbietern (z.B. ja!mobil) erfolgt die Umstellung in den Tagen nach Beauftragung. Das bisher laufende Paket verfällt - Nachteil für den Kunde.
    2) Datenroaming Schweiz. Ja!mobil und PennyMobil beinhalten im Gegensatz zu fast allen anderen Anbietern das Datenroaming in der Schweiz. Bei gelegentlichem oder ständigem Aufenthalt in der Schweiz oder im Grenzgebiet ein nicht zu unterschätzender Vorteil, zumal das Roaming in der Schweiz als Nicht-EU-Land i.d.R. sehr teuer ist.
    Im Falle eines erneuten Tests von Prepaid-Tarifen wäre es wünschenswert, diese Kriterien zu berücksichtigen/zu erwähnen.

  • Wolfmoni am 14.12.2020 um 15:01 Uhr
    Jahrespaket Aldi Talk

    Zuerst einen AldiTalk Prepaid Tarif monatlich 7,99 Euro. 3 GB Datenvolumen genutzt. Da Wenignutzer orderte ich das Jahrespaket für rund 60 Euro bei Aldi Talk mit 12 GB Datenverbrauch. Was mich aber erstaunte, wenn in einem Monat 400 MB genutzt wurde, war der Stand zu Beginn des Monats wieder auf Null. Somit 600 MB verloren. In den AGBs steht darüber auch nicht zu lesen, das die 12 GB durch12 Monate geteilt werden müssen. Somit nur 1 GB zu Verfügung steht. Mal 2 GB verbrauchen und dann einen Monat keinen Verbrauch zu haben geht nicht. Jede nicht genutzte MB unter 1 GB sind verloren.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 07.11.2019 um 14:03 Uhr
    Ständige Abbuchung bei ALDI TALK!

    @Cappuccino1208: Eventuell helfen Ihnen die Informationen und Kommentare auf unserer Seite „Handy-Abofallen: Falsche Rechnungen für 41 000 Kunden“ (www.test.de/Handy-Abofallen-Falsche-Rechnungen-fuer-41000-Kunden-5505132-0/ ) weiter. (AC)