
Mobiler Verwandlungskünstler: Das Surface Book 2 von Microsoft. © Stiftung Warentest
Notebook und Tablet in einem: Microsofts eigenwilliger mobiler Computer Surface Book 2 lässt sich auseinandernehmen und deshalb vielseitig nutzen. Unser Test zeigt: Wer unterwegs einen leistungsstarken Rechner mit langer Akkulaufzeit braucht, liegt mit dem Surface Book 2 goldrichtig. Das rund 1 500 Euro teure Gerät überzeugt fast durchweg und offenbart nur kleine Macken.
Mit nur einem Knopfdruck zerlegt
Kein schnödes Notebook, sondern ein wandelbares Convertible: Per Knopfdruck lässt sich das Display des Surface Book 2 von der Tastatur abklemmen und anschließend als Tablet nutzen. Das klappt reibungslos, der Rechner lässt sich einfach umbauen und ist als Einheit dennoch stabil. Beim Wechsel von Convertible zu Tablet schalten sich Tastatur und Touchpad automatisch aus. Zum Entkoppeln ist allerdings Energie vom Akku nötig, der Knopf funktioniert nicht mechanisch, sondern elektrisch. Wir haben das 13,5-Zoll-Modell mit dem i5-7300U-Prozessor, 8 Gigabyte Arbeitsspeicher und einem internen Speicher von 256 Gigabyte geprüft.
Tipp: Testergebnisse für viele weitere mobile Rechner finden Sie in unseren Testdatenbanken Tablets und Laptops, Convertibles und Tablets mit Tastatur.
Doppelpack liefert lange Akkulaufzeit
Das abgekoppelte Display ist nicht übermäßig handlich und bringt mit 720 Gramm fast doppelt so viel auf die Waage wie manch gewöhnliches Tablet. Die Tastatur wiegt 812 Gramm, insgesamt hat das Surface Book 2 ein Gewicht von 1,5 Kilo. Dazu tragen auch die Akkus bei. Das Gerät hat gleich zwei – einen in der Tastatureinheit und einen im Display. Das lohnt sich. Richtig stark sind beide Akkus im Doppelpack, dann beträgt die Laufzeit beim Abspielen von Videos knapp 13 Stunden. Damit hält das Surface Book 2 deutlich länger durch als viele andere Notebooks oder Convertibles. Der Akku im Display ist dagegen mau. Er macht unter denselben Bedingungen schon nach knapp 4 Stunden schlapp, beim Surfen im Internet bei maximaler Helligkeit sogar schon nach zwei Stunden. Die Tablet-Nutzung ist also ziemlich begrenzt. Die Akkus lassen sich nicht wechseln, das Laden dauert sowohl beim Tablet als auch in der Kombi knappe drei Stunden.
Ideal für Büroarbeiter, überzeugt auch Zocker
Neben der erfreulichen Akkulaufzeit ist die hohe Rechenleistung des Prozessors das große Plus des Hybridrechners. Er ist flink und sogar für rechenintensivere Aufgaben wie Foto- und Videobearbeitung gut geeignet. Sehr gut schlägt sich der Microsoft-Rechner bei Büroanwendungen. Selbst zum Zocken von einfachen 3D-Spielen ist das Surface Book 2 gut geeignet. Front- und Rückkamera sind gut, sie nehmen Videos in HD-Qualität auf. UHD-Videos sind nicht möglich. Die Rückkamera besitzt einen Bildstabilisator, der dafür sorgt, dass Videos weniger verwackeln.
Lässt sich einfach bedienen – auch per Eingabestift
Der Touchscreen reagiert ebenfalls flott auf Berührungen, er hat eine sehr hohe Auflösung und liefert natürliche Farben. Wer auch kleinste Bildschirminhalte präzise antippen will, greift zum Surface-Pen. Der Eingabestift ist nicht inklusive, er kostet rund 60 Euro extra. Das Tablet lässt sich gut per Stift bedienen, dieser verwandelt sogar handschriftliche Eingaben überzeugend in digitalen Text. Insgesamt ist das Surface Book 2 erfreulich unkompliziert in der Handhabung. Einziges Manko: Es liegt kein deutschsprachiges Handbuch bei, nur eine Schnellstarthilfe. Auch auf der Website des Anbieters gibt es keine ausführliche deutsche Gebrauchsanleitung.
Betriebssystem für Profis
Das Surface Book 2 läuft mit dem Betriebssystem Windows 10 Pro. Die Profi-Version bietet im Vergleich zur gängigen Windows-10-Version einige Zusatzfunktionen. So verhindert eine Laufwerkverschlüsselung, dass Fremde auf lokal gespeicherte Daten zugreifen können. Sie muss jedoch zunächst aktiviert werden. Dafür kann der Gerätebesitzer per Fernzugriff Inhalte von seinen heimischen Rechner abrufen („Remotedesktop“).
HDMI und GPS fehlen
Das neue Surface Book verfügt über einen 256 Gigabyte großen internen SSD-Speicher. Der Arbeitsspeicher beträgt 8 Gigabyte. Bei der Ausstattung verzichtet der Anbieter auf ein paar Details: Es fehlt zwar ein HDMI-Anschluss, der Computer lässt sich aber per USB-C-Anschluss und Adapter an den Fernseher oder andere Monitore anschließen. Ein GPS-Empfänger zur genauen Positionsbestimmung und Navigation existiert ebenfalls nicht. Eine technische Neuerung bietet das Convertible: Es lässt sich per Gesichtserkennung entsperren. Das funktionierte im Test reibungslos. Mit einem Foto des Nutzers ließ sich das Surface Book 2 nicht austricksen. Diese Art der Geräteentsperrung kann also eine Alternative zum Passwort sein.
Fazit: Tolles Allround-Gerät zum stolzen Preis
Das Surface Book 2 ist eine gute Wahl für alle, die Notebook und Tablet in einem suchen. Das Convertible lässt sich flexibel nutzen, bietet eine tolle Rechenleistung und eine super Akkulaufzeit, wenn Display und Tastatur miteinander verbunden sind. Mit den guten Convertibles aus unserem letzten Test hält das Microsoft-Gerät mit. Einzige Minuspunkte: Das Gerät ist schwer und teuer.
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