Suppen im Test Suppen aus dem Kühl­regal über­zeugen

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Suppen im Test - Suppen aus dem Kühl­regal über­zeugen

Aufwärmen und genießen. Gut jede zweite Suppe im Test schmeckt wie selbst gemacht. © YOUR PHOTO TODAY / Burger (M)

Modern, frisch, gesund – so präsentieren sich Fertigsuppen heute. Im Test: Tomaten- und Linsen­suppen. Sie über­raschen mit viel Aroma und peppiger Würzig­keit.

Suppen im Test Testergebnisse für 15 Frische Suppen 01/2020 freischalten

Es tut sich was in der Welt der Suppen. Seit Jahren dümpeln sie in Supermarkt­regalen uninspiriert vor sich hin – Dosen-, Instant- und Trocken­suppen landen immer seltener im Korb. Die neue Generation steht im Kühl­regal. Sie schreibt frische, natürliche Zutaten groß. Oft sind es Plastikbecher mit modernem Design und Namen wie „Premium BioTomaten-Suppe mit Orange & Sternanis“. Zirka 15 Millionen Mal griffen Kunden 2019 zu, der Umsatz stieg um rund 11 Prozent.

Das Angebot wechselt je nach Saison. Die 15 Frisch­linge im Test basieren auf Tomaten oder Linsen, beides oft verkaufte Sorten – alle fleisch­los, die meisten vegan. Pro Packung kosten sie zwischen 2,89 Euro und 4 Euro. Dahinter stehen meist kleine, wenig bekannte Firmen wie Convency oder Hofküche. Ausnahme: Hamburg Gourmet. Der Anbieter von Lenas Küche gehört seit 2019 mehr­heitlich zu Continental Foods, dem Hersteller von Erasco. Vier Anbieter sind sowohl mit einer Tomaten- als auch einer Linsen­suppe im Test vertreten. Ob groß oder klein: Sie machen Appetit. Convency etwa preist sein Produkt als „vorzüglich cremige Suppe aus milden, sonnengereiften fruchtigen Tomaten“ an. Zu Recht?

Unser Rat

Viele Suppen schme­cken einwand­frei, doch nicht jede hat auch ein Top-Nähr­wert­profil. Schmack­haft und nicht zu schwer für die Hüften – das schafft Kuhlmann‘s Hof mit seiner Tomaten- und auch seiner Linsen-Suppe (je 84 Cent pro 100 ml). Ebenso doppelt empfehlens­wert: die Tomaten­suppe von Rewe to go (70 Cent) und der Schwäbische Bio-Linsen­eintopf von Rose (98 Cent).

Fast alle stark im Geschmack

Der Test zeigt: Ja, nahezu alle Suppen über­zeugen im Geschmack. Sieben verdienen in der Verkostung sogar die Note Sehr gut: die beiden Suppen von Convency und Kuhlmann‘s Hof, die Tomaten­suppe von Rewe und die Linsen­suppen von Hofküche und Rose. Sechs weitere schme­cken gut. Wir fanden in den erhitzten Suppen weder Weichmacher aus der Verpackung noch andere Schad­stoffe. Auch die Nähr­wert­bilanz fällt über­wiegend positiv aus. Am Ende sind 14 von 15 Suppen gut. (Tabelle 15 Frische Suppen)

Besser als Konserven­dosen

Das erweitert die Auswahl – sei es für Singles, die ungern kochen, für Berufs­tätige, die im Büro snacken, oder Senioren, die ihr Mittag­essen selbst erwärmen. Der klassische Dosen-Eintopf ist zwar oft güns­tiger, kann als Konserve beim Aroma aber kaum mithalten. Auch ökologisch kommen die Dosen schlechter weg als die Verpackungen der frischen Suppen (Die Suppen-Verpackung).

Lediglich die Tomaten­suppe von Küchen Brüder verpasst eine gute Gesamt­note: Sie ist befriedigend, schmeckt leicht dumpf wie übrigens auch die Linsen­suppe desselben Anbieters. Hinter Küchen Brüder stehen tatsäch­lich vier Brüder. Einer von ihnen, ein Bio-Koch, produziert auch die Linsen­suppe von Rose. Für die hat er geschmack­lich den Dreh bereits raus.

Schmeckt wie selbst gemacht

Bestnoten vergeben unsere Verkoster äußerst selten. Die sensorisch sehr guten Fertigsuppen bringen alles dafür mit: Viel Aroma, originelle Rezepturen – sie schme­cken wie selbst gekocht. Neben den Grund­zutaten – Tomaten, Linsen, teils Paprika, Kartoffeln, Möhren – sind einige mit Kokosmilch oder Sahne verfeinert.

Eigenen Angaben nach setzen die Hersteller frische, tief­gefrorene oder verarbeitete, also etwa getrock­nete Zutaten ein. Fast alle geben groß­zügig Gewürze wie Kurkuma oder Koriander zu, auch Scharfmacher wie Ingwer, Chili und Pfeffer. Auf Zusatz­stoffe verzichten die meisten. Anders als Dosen­suppen werden die Frischen nicht sterilisiert, sondern pasteurisiert, also nur bei 60 bis 80 Grad erhitzt. Davon profitiert der Geschmack. Nachteil: Sie halten gekühlt nur wenige Wochen.

Linsen­suppen sättigen stärker

Suppen im Test - Suppen aus dem Kühl­regal über­zeugen

Gesunde Linsen. Vor allem die Braunen punkten mit viel Eiweiß und Ballast­stoffen. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser

Mit im Schnitt 54 Kalorien pro 100 Milliliter gehen einige der Tomaten­suppen noch als leichte Zwischenmahl­zeit durch. Die Linsen­suppen liefern dagegen genug Energie für eine Haupt­mahl­zeit, etwas Brot mit einge­rechnet. Sie kommen auf durch­schnitt­lich 93 Kalorien – bringen dafür wert­volles Eiweiß und Ballast­stoffe mit.

Am stärksten zu Buche schlagen Suppen mit Kokosmilch. Sie liefern Erwachsenen pro Haupt­mahl­zeit zu viele Kalorien, vor allem die Convency-Tomaten­suppe. Kokosmilch verfeinert auf aparte Weise den Geschmack, enthält aber viele gesättigte Fett­säuren. Ab und zu ist die Exotik der Kokosnuss in Ordnung. Wer schlank bleiben will, sollte sie nicht täglich genießen.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 27.01.2020 um 09:23 Uhr
    Zur Verpackung

    @Lorenz.derMeister: Wir hatten keinen Grund, die Suppen wegen schlechter Umwelteigenschaften abzuwerten. Unsere Verpackungsrecherche hat ergeben, dass die verwendeten Verpackungsmaterialien im Vergleich zu anderen Materialien recht gut dastehen. Allerdings könnte ihre Recyclingquote noch höher ausfallen. Basis ist eine Studie zu Verpackungen haltbarer Lebensmittel des Instituts für Energie- und Umweltforschung. Ansonsten steht es natürlich jedem Verbraucher frei, seine Suppe selbst zu kochen, anstelle sie in Einzelpackungen zu kaufen. (nm/cr)

  • Lorenz.derMeister am 26.01.2020 um 21:19 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 24.01.2020 um 09:43 Uhr
    Zur Verpackung

    @KrBauer: Suppen in Konserven waren nicht Gegenstand unserer Untersuchungen und deswegen können wir im Hinblick auf eine mögliche Kontamination aus Dosen nichts sagen. Wir untersuchten Suppen in Plastikbechern, Plastikstandbeuteln und im Kartonbecher. Wenn Ihre Frage auf die Ökobilanz von Suppenverpackungen abzielt, dann haben alle Suppenverpackungen aus unserem Test eine bessere CO2 Bilanz als Dosen. (cr/nm)

  • KrBauer am 23.01.2020 um 11:01 Uhr
    Zur Verpackung

    Gu t zu lesen, dass keien Weichmacher von der Verpackung die Supper konterminieren. Was ist eigentlich eher zu empfehlen - eine Suppe aus solch eine Plastikverpackung ioder eine Supee aus einer Konservenbückse.

  • mandrik1 am 18.01.2020 um 17:27 Uhr
    Groß­zügig Gewürze wie Kurkuma oder Koriander.usw.

    Ich esse seit ca. 70 Jahren fast täglich Suppe unterschiedlichster Art und frage mich nun, was Gewürze wie Kurkuma, Koriander, Zitronengras usw. in einer Suppe verloren haben. Dies ist m.E. nur der Einfallslosigkeit der Suppendesigner geschuldet, die nicht mehr wissen, wie eine gute Suppe schmecken soll/muß. Gehen Sie doch mal auf's Land und verlangen Sie eine Suppe mit Koriander usw. In sog. alteingesessenen Lokalen werden Sie auf Fehlanzeige stoßen. Ich finde, alles zu seiner Zeit und an seinem Platz. Aber in einer Linsen,Tomaten- oder sonstigen Suppe haben diese Exoten nichts verloren und können auch m. M. geschmacklich nichts positives verändern.