Testergebnisse für 15 Frische Suppen 01/2020
Im Test: 15 Suppen aus dem Kühlregal mit einem Inhalt von 400 bis 500 ml. Acht sind Tomaten- , sieben Linsensuppen, unter ihnen 6 Bio-Produkte. Eingekauft haben wir die Produkte im Juni und Juli 2019. Alle Ergebnisse und Bewertungen beziehen sich auf Proben mit dem angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatum. Die Preise ermittelten wir durch Befragung der Anbieter im November 2019.
Sensorische Beurteilung: 45 %
Wir bereiteten alle Suppen nach Packungshinweisen am Mindesthaltbarkeitsdatum oder einen Tag zuvor zu. Wurde die Zubereitung direkt in der Verpackung empfohlen, wurde das auch so durchgeführt. 14 Suppen erwärmten wir im Becher, eine im Topf. Alle wurden warm, unter gleichen Bedingungen und anonymisiert von fünf geschulten Prüfpersonen beurteilt in Anlehnung an Methode L 00.90–11/1–2 der Amtlichen Sammlung von Untersuchungsverfahren (ASU) nach Paragraf 64 Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB). Die Prüfer beurteilten Aussehen, Geruch, Geschmack, Textur, Mundgefühl und Konsistenz der Suppen. Das Aussehen wurde auch in kaltem Zustand beurteilt. Aus den Einzelergebnissen wurde ein Konsens erarbeitet. Er war Basis für die Bewertung.
Schadstoffe: 15 %
Die Analyse der Schadstoffe erfolgte aus den zubereiteten Suppen. Wir prüften auf Weichmacher, Pflanzenschutzmittel, Kadmium, Blei, Arsen sowie auf Mineralölbestandteile (Mosh und Moah). In den Linsensuppen wurde zusätzlich der Aluminiumgehalt bestimmt. Moah, kritische Weichmacher und Arsen fanden wir nicht. Folgende Methoden haben wir eingesetzt:
- Weichmacher: LC-MS/MS
- Pflanzenschutzmittel: DIN EN 15662: 2018
- Kadmium, Arsen, Blei: nach Aufschluss mittels DIN EN 13805: 2014 Messung nach DIN EN 15763: 2010
- Mineralölbestandteile: in Anlehnung an DIN EN 16995: 2017
Mikrobiologische Qualität: 10 %
Wir prüften gemäß ASU auf die Gesamtkeimzahl sowie auf krankmachende und Verderbniskeime – aus einer Packung bei Probeneingang und je drei Packungen am Mindesthaltbarkeitsdatum oder maximal zwei Tage zuvor. Krankmachende Keime fanden wir nicht, Verderbniserreger nur in unkritischen Mengen. Folgende Methoden haben wir eingesetzt:
- Aerobe mesophile Koloniezahl (Gesamtkeimzahl): DIN EN ISO 4833–2: 2014
- Escherichia coli: ASU L 00.00–132/1: 2010
- Salmonellen: ASU L 00.00–20: 2018
- Listeria monocytogenes: ASU L 00.00–22: 2018
- Bacillus cereus: ASU L 00.00–33: 2006
- Enterobakterien: ASU L 00.00–133/2: 2018
- Koagulase-positive Staphylokokken: ASU L 00.00–55: 2004
- Hefen und Schimmelpilze: ISO 21527–1: 2008
- Clostridium perfringens: ASU L 00.00–57: 2006
Ernährungsphysiologische Qualität: 10 %
Wir begutachteten pro Produkt eine Packung (entspricht einer Portion) als Hauptmahlzeit für Jugendliche (15 bis unter 19 Jahre), Erwachsene (25 bis unter 51 Jahre) und Senioren (65 Jahre und älter). Wir bewerteten den im Labor ermittelten Energie-, Kochsalz- und Proteingehalt, den Gehalt an gesättigten Fettsäuren sowie bei Linsensuppen den Ballaststoffgehalt. Bewertungsgrundlage waren für die jeweilige Altersgruppe die D-A-CH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Vorausgesetzt wurden eine durchschnittliche Energiezufuhr und eine geringe körperliche Aktivität.
Nutzerfreundlichkeit der Verpackung: 5 %
Drei Experten prüften, wie sich die Suppenpackungen öffnen, entnehmen und wiederverschließen lassen. Ergänzend bewerteten wir die Materialkennzeichnung, Entsorgungs- und Recyclinghinweise.
Deklaration: 15 %
Wir beurteilten, ob die Angaben auf der Verpackung – wie im Lebensmittelrecht vorgeschrieben – vollständig und korrekt sind. Wir prüften zudem Zubereitungs- und Lagerungshinweise und Portionsangaben. Drei Experten bewerteten die Lesbarkeit und Übersichtlichkeit der Angaben.
Weitere Untersuchungen
Wir prüften unter anderem auf Glutamat und ob als gluten – und laktosefrei gekennzeichnete Produkte der Kennzeichnung entsprachen, ebenso ob vegan gekennzeichnete Produkte laktosefrei waren. Alle Produkte entsprachen den Auslobungen.
- Gliadin/Gluten: mittels ELISA
- Laktose in laktosefrei oder vegan ausgelobten Produkten: mittels LC-MS/MS
Folgende Parameter haben wir ebenfalls geprüft:
- Trockenmasse/Wassergehalt: in Anlehnung an ASU L 06.00–3: 2014
- Gesamtfett: in Anlehnung an ASU L 06.00–6: 2014
- Fettsäurespektrum: gemäß Methode C-VI 10a / 11d: 2016 / 2019 der Deutschen Gesellschaft für Fettwissenschaft
- Buttersäuremethylester/Milchfett bei Produkten mit Sahne oder anderen Milchprodukten im Zutatenverzeichnis: in Anlehnung an ASU L 17.00–12: 1999
- Rohprotein: in Anlehnung an ASU L 06.00–7: 2014
- Asche: in Anlehnung an ASU L 06.00–4: 2017
- Chlorid/Kochsalz: in Anlehnung an ASU L 07.00–5/1: 2010
- Natrium/Kochsalz: nach Aufschluss mittels DIN EN 13805: 2014 Messung in Anlehnung an ASU L 00.00–144: 2013
- pH-Wert: elektrometrisch
- Zucker: in Anlehnung an ASU L 40.00–7: 2019
- Ballaststoffe bei Linsensuppen: gemäß ASU L 00.00–18: 2017
- Glutaminsäure: in Anlehnung an ASU L 07.00–17: 2017
- Kohlenhydrate: Berechnung; physiologischer Brennwert Berechnung gemäß Lebensmittelinformationsverordnung (EU) Nr. 1169/2011 (LMIV)
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Mängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem *) gekennzeichnet. Folgende Abwertung haben wir eingesetzt: Wenn die Ernährungsphysiologische Qualität ausreichend oder schlechter war, wurde das test-Qualitätsurteil um eine halbe Note abgewertet.
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- Im Test von sechs Lebensmittel-Lieferservices wie Rewe, Flink und Co lief nicht alles reibungslos. Auch um die Arbeitsbedingungen der Fahrer steht es nicht zum Besten.
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@Lorenz.derMeister: Wir hatten keinen Grund, die Suppen wegen schlechter Umwelteigenschaften abzuwerten. Unsere Verpackungsrecherche hat ergeben, dass die verwendeten Verpackungsmaterialien im Vergleich zu anderen Materialien recht gut dastehen. Allerdings könnte ihre Recyclingquote noch höher ausfallen. Basis ist eine Studie zu Verpackungen haltbarer Lebensmittel des Instituts für Energie- und Umweltforschung. Ansonsten steht es natürlich jedem Verbraucher frei, seine Suppe selbst zu kochen, anstelle sie in Einzelpackungen zu kaufen. (nm/cr)
Kommentar vom Autor gelöscht.
@KrBauer: Suppen in Konserven waren nicht Gegenstand unserer Untersuchungen und deswegen können wir im Hinblick auf eine mögliche Kontamination aus Dosen nichts sagen. Wir untersuchten Suppen in Plastikbechern, Plastikstandbeuteln und im Kartonbecher. Wenn Ihre Frage auf die Ökobilanz von Suppenverpackungen abzielt, dann haben alle Suppenverpackungen aus unserem Test eine bessere CO2 Bilanz als Dosen. (cr/nm)
Gu t zu lesen, dass keien Weichmacher von der Verpackung die Supper konterminieren. Was ist eigentlich eher zu empfehlen - eine Suppe aus solch eine Plastikverpackung ioder eine Supee aus einer Konservenbückse.
Ich esse seit ca. 70 Jahren fast täglich Suppe unterschiedlichster Art und frage mich nun, was Gewürze wie Kurkuma, Koriander, Zitronengras usw. in einer Suppe verloren haben. Dies ist m.E. nur der Einfallslosigkeit der Suppendesigner geschuldet, die nicht mehr wissen, wie eine gute Suppe schmecken soll/muß. Gehen Sie doch mal auf's Land und verlangen Sie eine Suppe mit Koriander usw. In sog. alteingesessenen Lokalen werden Sie auf Fehlanzeige stoßen. Ich finde, alles zu seiner Zeit und an seinem Platz. Aber in einer Linsen,Tomaten- oder sonstigen Suppe haben diese Exoten nichts verloren und können auch m. M. geschmacklich nichts positives verändern.