
Die Gruppe hilft. Gegen Alkoholsucht kann sie effektiver sein als eine Verhaltenstherapie. © plainpicture / Tom Merton
Der Kampf gegen Alkoholsucht ist lang und schwer. Jeder sechste Bundesbürger trinkt zu viel Alkohol, doch nur jeder zehnte Betroffene begibt sich in eine Therapie. Aber welches Konzept hilft am besten? Forscher der Harvard Medical School Boston, der Stanford School of Medicine und der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen haben 27 Studien mit 10 565 Teilnehmern ausgewertet und als Cochrane-Metastudie veröffentlicht. Das Ergebnis: Das Konzept der Anonymen Alkoholiker (AA) erwies sich als am effektivsten. 42 Prozent der AA waren noch ein Jahr nach Therapiebeginn trocken. Bei anderen Behandlungsformen wie Verhaltens- und Motivationstherapie waren es etwa 35 Prozent.
Tipp: In Deutschland gibt es ungefähr 2 000 Selbsthilfegruppen der Anonymen Alkoholiker. Grundidee ist, sich anonym mit anderen Betroffenen im Gespräch auszutauschen. Geschlossene Gruppen sind exklusiv für Betroffene, offene Gruppen können auch Angehörige besuchen. Während der aktuellen Ausgangsbeschränkungen bieten die AA Onlinemeetings, Mail- und Telefonkontakt an.
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Auch die Angehörigen leiden unter dem Problem Alkoholismus.
Es ist schön, dass es für sie auch Hilfe gibt, wie z. B. Al-Anon, die sich nach dem gleichen Prinzip treffen und mit den AA verwandt sind.
Kommentar vom Autor gelöscht.
Hallo zusammen, Gruppen im allgemeinen sind hilfreich, aber es kommt auf jeden Betroffenen selber an, ob es hilfreich ist. Egal welche Krankheit ich habe, richte ich mich nicht danach ( Behandlung usw.) muß ich dann auch die Folgen tragen. Ich bin selbst Betroffener, und lebe mit meiner Krankheit schon ( ohne Rückfall - kein angeben) 42 Jahre. Warum so lange, weil ich aus der Gosse komme, und mir geschworen habe, das ich da nicht mehr hin will. Alles Gute und bleibt gesund. noch etwas - man kann auch ohne Alkohol fröhlich sein und feiern.