Studien­abbrecher

Wer Studien­abbrecher berät

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Die Entscheidung, das Studium aufzugeben, sollte nicht voreilig und besser nicht allein getroffen werden. Beratungs­stellen helfen, um die oft zähe Phase der Unsicherheit und des Zweifelns zu über­winden und einen Entschluss zu fassen. Wenn der Abbruch bereits beschlossen ist, können professionelle Berater bei der Neuorientierung helfen.

Vor dem Abbruch

Wer an seinem Studium verzweifelt und einen Ausstieg erwägt, sollte zunächst heraus­finden, warum er unzufrieden ist. Sind die Anforderungen zu hoch? Fehlt die Motivation? Sind Prüfungs­ängste die Ursache oder finanzielle Sorgen? Die Gründe lassen sich am besten mithilfe professioneller Unterstüt­zung erforschen. Diese Möglich­keiten gibt es:

Eigene Hoch­schule. In der Regel gibt es eine Studien­beratung, die über Alternativen informiert. Oft existiert zudem eine Psycho­logische Studien­beratung, die unter anderem weiterhilft, wenn Lern- und Motivations­schwierig­keiten, Prüfungs­ängste oder Schreib­blockaden ausschlag­gebend für die Unzufriedenheit mit dem Studium sind.

Studenten­werke. Hilfe finden potenzielle Studien­aussteiger auch bei den 58 Studentenwerken in Deutschland. Insbesondere die psycho­logischen Beratungs­stellen dort beraten zum Thema. In der Regel ist auch eine Sozialberatung möglich – zum Beispiel, wenn die finanzielle Situation der Grund für den Abbruch des Studiums ist.

Vor und nach dem Abbruch

Agenturen für Arbeit. An vielen Hoch­schul­stand­orten hat die Bundes­agentur für Arbeit Hochschulteams einge­richtet. Die Teams beraten nicht nur Hoch­schul­absolventen im Hinblick auf akademische Berufe, sondern unterstützen auch Studien­zweifler dabei, Alternativen zu ihrem bisherigen Studien­gang zu entwickeln und eine informierte Entscheidung zu treffen. Auch für Menschen, die ihr Studium bereits abge­brochen haben, stehen die Teams zur Verfügung. Die Berater helfen dabei, neue Perspektiven zu entwickeln und berufliche Alternativen zu finden. Auf Wunsch vermitteln sie auch direkt einen Ausbildungs­platz.

Bildungs­beratungs­stellen. Werden von den Kommunen oder über öffent­lich geförderte Programme finanziert und bieten unentgeltlich individuelle Beratung an. Die Stiftung Warentest hat eine Über­sicht über die Bildungsberatungsstellen in Deutschland erstellt, die kostenlos herunter­geladen werden kann.

Private Bildungs­berater. Auch private Bildungs­berater können bei der Neuorientierung unterstützen. Diese Hilfe kostet allerdings. Ratsuchende müssen mit 50 bis 100 Euro pro Beratungs­stunde rechnen. Private Bildungs­berater lassen sich über das Register des Deutschen Verbands für Bildungs- und Berufsberatung finden.

Coaches. Coaching bedeutet Hilfe zur Selbst­hilfe. Ein Coach hilft seinem Klienten in fünf bis sechs Gesprächs­sitzungen, Lösungen für sein Problem zu finden. Ratschläge erteilt er nicht. Viele Coaches haben sich auf berufliche Neuorientierung spezialisiert. Aber Achtung: Ganz billig ist so ein Coaching nicht. Was Sie bei der Auswahl eines Coaches beachten sollten, verrät das test.de-Special Den richtigen Coach finden: Nicht nur die Chemie muss stimmen.

Tipp: Nutzen Sie Beratungs­möglich­keiten in und außer­halb Ihrer Universität. Nicht immer muss der Ausstieg aus dem Studium die beste Lösung sein. Manchmal hilft es auch, das Studien­fach zu wechseln, eine andere Fächer­kombination zu wählen oder an einer anderen Universität weiter zu studieren.

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