
© Fotolia / Yvonne Bogdanski
Der Mix aus Rosinen und Nüssen ist ein Knabberklassiker. Eine Handvoll Studentenfutter eignet sich gut als Zwischenmahlzeit – wenn die Qualität stimmt. 8 der 20 Mischungen im Test schneiden gut ab, ein Studentenfutter sogar sehr gut. Schlechte Noten bekommen nur preiswerte Produkte. Eine Discounter-Mischung ist mangelhaft.
Testergebnisse für 20 Studentenfutter 09/2014
Liste der 20 getesteten Produkte
Den Einheitsmix gibt es nicht
Wie sich Studentenfutter zusammensetzen sollte, ist – untypisch für Deutschland – nicht verbindlich geregelt. Die Produkte im Test bestehen alle aus Rosinen gemischt mit Mandeln, Haselnüssen, Walnüsse, Cashew- und/oder Paranüssen. 6 Produkte enthalten Erdnüsse. Das Verhältnis Nüsse zu Rosinen liegt im Schnitt bei etwa 60 zu 40. Die Mischungen ohne Erdnüsse bestehen – je nach Anbieter – aus vier bis fünf verschiedenen Nusssorten mit unterschiedlichen Anteilen. Bei den Produkten mit Erdnüssen sind meist nur zwei weitere Sorten enthalten. Was ist tatsächlich alles drin? Im Prüflabor haben die Tester alle Mischungen in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt, auseinandersortiert – und alles in aufschlussreichen Bildern dokumentiert:
- Bildergalerie: Studentenfutter ohne Erdnüsse
- Bildergalerie: Studentenfutter mit Erdnüssen
Pittjes erweckt falschen Eindruck
Ärgerlich: Beim Studentenfutter von Pittjes erweckt das Bild auf der Verpackung den Eindruck einer ausgewogenen Mischung. Tatsächlich aber sind 61 Prozent Erdnüsse und 27 Prozent Rosinen enthalten, die wenigen Cashew- und Haselnüsse gehen völlig unter. Auch in der Zutatenliste finden sich keine Mengenangaben. Über die Note ausreichend in der Deklaration kommt Pittjes nicht hinaus. Ob die erdnusslastige Mischung aber geschmacklich punkten konnte, zeigt die Testtabelle nach Freischaltung des Testberichts.
Eine Discounter-Mischung fällt geschmacklich durch
Die Bestnote sehr gut für Aussehen, Geruch und Geschmack erreichen zwei Markenprodukte – eine Mischung ohne und eine mit Erdnüssen. Ganz anders lauten die Urteile für einige preiswerte Handelsmarken. Der Grund: Nüsse, die „alt“ schmecken oder „dumpf“ und einen hohen Bruchanteil haben. Das Studentenfutter eines Discounters ist sogar leicht ranzig. Das bedeutet mangelhaft.
Kaum Schimmelpilzgifte nachweisbar
Erfreulich: Schadstoffe trüben den gesunden Knabberspaß nicht. So fanden die Tester Rückstände von Pestiziden allenfalls in unbedenklichen Mengen. Geprüft wurde außerdem auf Ochratoxin A und Aflatoxine. Diese Schimmelpilzgifte (Mykotoxine) können Leber und Niere schädigen, Aflatoxine werden zudem als krebserregend eingestuft. Sie waren aber nur in wenigen Produkten und auch nur in unkritischen Mengen nachweisbar. Trotz dieser Ergebnisse: Mykotoxine sind nie ganz auszuschließen. Schimmelpilze bilden Nester, Schimmelpilzgifte können also in Lagern und Chargen ungleichmäßig verteilt sein.
Tipp: Nüsse, die sehr bitter oder ungewöhnlich schmecken, am besten ausspucken. Vorsicht auch bei muffigem Geruch. Essen Sie keine überlagerten Nuss-Frucht-Mischungen.
-
- Nüsse sind gesund. Das gilt auch für Mandeln und Erdnüsse, die botanisch keine Nüsse sind. Jede Art hat Vorteile: Haselnüsse und Mandeln sind reich an Vitamin E,...
-
- Diese Snacks können süchtig machen. Die selbstgemachten Knabbereien enthalten weniger Fett als fertig gekaufte. Das perfekte Fingerfood für Fernsehabende. Fehlt nur noch...
-
- Mehrere Bio-Anbieter haben Mandeln zurückgerufen. Der Grund: Einige Packungen enthielten Bittermandeln. Bei ihrer Verdauung wird giftige Blausäure freigesetzt.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@Tixo. Die Zusammenstellung des Studentenfutter von Seeberger mit 44% Rosinen und 56% Nüssen und Mandeln halten wir für ausgewogen. Um die Mengenverhältnisse zu veranschaulichen, haben wir die Mischung sogar bildlich dargestellt. Geschmacklich war es am besten und zudem frei von Schadstoffen. Das verdient ein "sehr gut"! (bp)
Ich muss sagen, dass mir langsam aber doch Zweifel an den Qualitätskriterien kommen.
Ich habe bislang immer auch darauf geschaut, was die Stiftung Warentest als Wertung hatte. Inzwischen schaue ich lieber auf negative Rezensionen bei Amazon und Co.
Grund: Wenn das Seeberger-Studentenfutter mit fast 50% Rosinen und nur 7% Walnüssen Testsieger wird, dann braucht man sich nicht wundern. Jedes Kind weiß, dass sowohl in Müslis als auch in Studentenfutter beispielsweise die Rosinen missbraucht werden, um entweder den Fruchtanteil anzuheben, oder das Gewicht zu beschönigen - wie im Fall von Studentenfutter.
Und nachdem ich auch auf den Miele Staubsauger des letzten Tests reingefallen bin (eine Zumutung, dieser Sauger!), werde ich nun keine Tests mehr in meine Auswahl einbeziehen. Und es geht auch meinen Freunden und Bekannten so - die Tests sind jedenfalls fragwürdig. Für mich nicht nachvollziehbar.
Hallo Urbie,
die Preiserhöhung hat sicherlich nichts mit Test zu tun. Nüsse sind mittlerweile Luxusgüter. Witterung, Dollarkurs und eine steigende Nachfrage durch den Trend zur gesunden Ernährung sowie einen Nachfrageanstieg aus Asien treiben die Preise. Ein Ende ist nicht in Sicht.
Grüße
Kathrin
Manches, durch die Stiftung Warentest ausgezeichnete, Unternehmen wird wohl angesichts solcher Würdigung übermütig, und glaubt ihre zugegebener Maßen guten Produkte mit Wahnsinnspreisen versehen zu müssen.
Die Firma Seeberger aus Ulm liefert seit 15.07.2015 ihre neuen 150g-Beutel Studentenfutter um wenigstens 70 Euro-Cent teurer gegenüber dem 200g-Beutel auf dem deutschen Markt an. Das bedeutet im Klartext von 1,64 Euro für 150g auf 2,89 Euro - von jetzt auf gleich! Dies ohne erkennbaren Grund!
Es gab weder Missernten en masse in den Bezugsländern von Nüssen und Weinbeeren noch sind die Energiepreise so rasant in die Höhe gestiegen und auch das viel zitierte Euro-Dollar-Verhältniss ist nicht so massiv in Schieflage geraten - daß man fast das doppelte vom Kunden zu bezahlen verlangt. Sicher kann jedes Unternehmen seine Preise so gestalten, wie es das für richtig hält. Aber für diesen Wucher sollte die Stiftung Warentest das im September 2014 verliehene Prädikat wieder aberkennen!
Kommentar vom Autor gelöscht.