
Die Strompreise sind in den vergangenen 10 Jahren um rund zwei Drittel gestiegen, zum Jahreswechsel 2012 auf 2013 oft besonders kräftig. Beim Blick auf die nächste Stromrechnung droht manchem Mieter und Hausbesitzer ein kleiner Schock. test.de hilft: Mit pfiffigen Spartipps lassen sich die Stromkosten in vielen Haushaltsbereichen um 50 Prozent und mehr verringern. Dazu beantworten die Experten der Stiftung Warentest Ihre Fragen im Chat.
Viele hundert Euro sparen
Zum Jahreswechsel haben zahlreiche Stromanbieter ihre Tarife kräftig erhöht. Deutliche Kostensteigerungen drohen vor allem in Haushalten, die ihr Warmwasser mit Strom erwärmen, Elektroheizgeräte betreiben oder häufig viele Glühbirnen brennen lassen. Mit einem Anbieter- oder Tarifwechsel lässt sich der Kostenanstieg oft abfangen. Noch größer aber ist das Sparpotenzial durch moderne Geräte, effizienten Betrieb und kleine Änderungen im Alltagsverhalten, etwa beim Duschen und Heizen. Dadurch lassen sich Stromkosten in manchen Bereichen um bis zu 90 Prozent senken, wie Untersuchungen der Stiftung Warentest zeigen. Unterm Strich liegt das Einsparpotenzial in vielen Haushalten bei mehreren hundert Euro pro Jahr.
Elektro-Warmwasserbereiter und Heizlüfter Kostentreiber
Beispiel: Für eine Familie, die Warmwasser mit Strom erhitzt, kann allein das Duschwasser pro Jahr 635 Euro kosten. Wer die alte Brause gegen eine Sparbrause tauscht und beim Einseifen das Wasser abstellt, spart etwa zwei Drittel – rund 425 Euro. Wer im Winter in einem Zimmer per Heizlüfter zuheizt, weil der normale Heizkörper nicht ausreicht, zahlt rund 270 Euro extra. Die optimierte Gaszentralheizung verursacht hingegen nur Heizkosten von 70 Euro – 200 Euro weniger. Ersparnis: 74 Prozent.
Alte Pumpen versteckte Stromfresser
Alte Heizungspumpen sind oft die größten versteckten Stromfresser im Haus. Sie sind häufig so eingestellt, dass sie rund um die Uhr mit voller Kraft laufen und auch dann Wasser zu den Heizkörpern befördern wollen, wenn die gar kein Heizwasser brauchen. Das kann im Einfamilienhaus pro Jahr mit 160 Euro zu Buche schlagen. Eine moderne Hocheffizienzpumpe, die ihre Leistung dem Bedarf anpasst, begnügt sich mit einem Zehntel Energie. Ein Austausch spart also etwa 145 Euro an Stromkosten pro Jahr – 90 Prozent.
Tipp: Wir haben Pumpen getestet zum Test Heizungspumpen.
Multimedia mit viel Sparpotenzial
Großes Sparpotenzial birgt auch der Multimediapark. Wer seinen Röhrenfernseher durch ein Flach-TV-Gerät ersetzt, senkt die jährlichen Stromkosten von 58 auf 26 Euro – Ersparnis: 55 Prozent. Bei Anschluss an alte AV-Receiver kann sich der Stromverbrauch allerdings wieder verdoppeln. Bei alten Geräten ist es sinnvoll, diese über Steckdosenleisten abzuschalten. Ihr Standbyverbrauch liegt teilweise bei mehr als 10 Watt. Bei Geräten aus aktuellen Tests liegt er oft nur noch unter 1 Watt. Allerdings kann sich der Standbyverbrauch im Schnellstartmodus moderner Fernseher und Hifi-Anlagen drastisch erhöhen – auf mehr als 20 Watt.
Coole Spartipps für die Küche
Alte Kühl-Gefrier-Kombis können im Haushalt jährliche Stromkosten von 130 Euro verursachen. Moderne Spargeräte begnügen sich mit 65 Euro. Wer den Gefrierschrank von der warmen Küche in den kühlen Keller stellt, spart ebenfalls deutlich. Je kühler die Umgebung, desto weniger muss der Kompressor anspringen. Eine um 10 Grad niedrigere Umgebungstemperatur senkt den Verbrauch um ein Viertel. Weitere Tricks: Mit Kühltasche einkaufen spart unnötiges Herunterkühlen von Lebensmitteln. Getränke im Keller oder auf dem Balkon vorkühlen. Speisereste erst in den Kühlschrank stellen, nachdem sie abgekühlt sind. Und vor allem Milch, Saft, Butter und Wurst möglichst schnell nach Gebrauch wieder zurückstellen. Je älter ein Gerät ist, desto mehr lässt sich so sparen.
Sparen mit Sparlampen: 75 Prozent sind möglich
Weitere Tipps der Tester: Wer seine Waschmaschine ausschließlich voll beladen anstatt halb voll laufen lässt, kann ein Drittel der Stromkosten sparen. Wer in den wichtigsten Leuchten stromfressende Glühlampen gegen LED- und Energiesparlampen austauscht, senkt die Stromkosten um 75 Prozent.
Chat: Antwort auf Ihre Fragen
Noch Fragen zum Thema? Die Experten der Stiftung Warentest stehen Ihnen rund ums Stromsparen Rede und Antwort – am 20. Februar von 13 bis 14 Uhr im Chat auf test.de. Stellen Sie jetzt schon Ihre Fragen: www.test.de/chat-stromsparen. Unter der gleichen Adresse finden Sie später auch alle Antworten.
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"Es ist kein Mumpitz und auch keine Glaubensfrage, sondern bewiesene Tatsache." Da widerspreche ich aber heftigst. Ökobilanzen gehen immerr so aus, wie es der Auftraggeber möchte. Denn die entscheidende Frage ist ja schon, welche Bewertungskriterien ich zur Ökobilanz hinzunehme. Nur den Stromverbrauch? Stromverbrauch plus Herstellungsaufwand? Stromverbrauch plus Herstellungsaufwand plus Lichtqualität plus Entsorgungskosten plus Gesundheitsgefahr durch Quecksilber plus plus plus? All dies verändert das Ergebnis der Ökobilanz drastisch. Und ganz nebenbei: Verbraucherschutz hat sich die StiWa auf die Fahnen geschrieben. Und zum Verbraucherschutz gehört, daß der Verbraucher geschützt wird vor Politikern, die ihm sagen wollen, was besser für ihn sei. Verbraucherschutz heißt eben in erster Linie der Schutz des Selbstbestimmungsrechts des Verbrauchers. Eigenartig nur, daß man diesbezüglich so gar nichts von der StiWa hört. Die StiWa ist nun mal ein Kind der Politik und somit NICHT unabhängig.
@Jürgen_DD: Der Rohstoff- und Energieverbrauch für die Herstellung des Geräts wird umso wichtiger in der Ökobilanz, je weniger Energie das Gerät für den Betrieb benötigt und je mehr Elektronik drinsteckt. Hier können wir Ihnen völlig zustimmen. Die Nutzungsdauer für Laptops, Fernseher etc. sollte unter diesem Gesichtspunkt möglichst lang sein. Die beste Gelegenheit, sich für ein energieeffizientes Gerät zu entscheiden ist, wenn ohnehin eine Neuanschaffung fällig ist.
@atemlos: Energiesparlampen haben eine vergleichsweise geringe Bauteilmasse. Deshalb ergibt sich aus den von uns aufgestellten Ökobilanzen immer wieder, dass der Stromverbrauch im Betrieb etwa 90% der gesamten Umweltbelastung ausmacht, die eine Sparlampe über ihren gesamten Lebensweg verursacht. Bei einer Glühlampe verursacht der (ca. 5-fach höhere) Stromverbrauch sogar ca. 99% der Umweltbelastung: das Material spielt hier praktisch gar keine Rolle. Es ist kein Mumpitz und auch keine Glaubensfrage, sondern bewiesene Tatsache: Produktion, Betrieb und Entsorgung von Energiesparlampen und LED-Lampen ist in puncto Ökobilanz deutlich umweltschonender als der Gebrauch von Glühlampen. Weiter optimieren können Sie selbst, indem Sie sich für Lampen mit langer Nutzlebensdauer entscheiden und diese am Ende richtig entsorgen.
Kommentar vom Autor gelöscht.
Entweder verbraucht Ihr neuer Monitor extrem wenig oder Sie haben diesen sehr häufig in Betrieb:
Für 100 Euro bekomme ich bei 25ct/kWh ca. 400 kWh = 400000 Wh. Nehmen wir mal an, der neue Monitor braucht 100 W weniger (alt: 120W neu: 20W), dann spare ich 100 Euro nach 4000 Betriebsstunden. Für den von Ihnen gekauften Monitor zum Preis von 300 Euro sind das sogar 12000 Betriebsstunden. Damit sich die Neuanschaffung (nur aus Energieersparnisgründen) innerhalb der genannten 4 Jahre lohnt müsste der Monitor ca. 8h täglich (inkl. Wochenenden) in Betrieb sein. Das dürfte wohl auf die wenigsten Geräte zutreffen.
Dass ein 23"-Eizo-Gerät deutlich mehr Spaß beim Arbeiten und Spielen macht kann ich allerdings aus eigener Erfahrung bestätigen und würde somit trotzdem zum Kauf raten ;).
P.S.: wer Rechenfehler findet, darf mich gerne korrigieren ;)