Alle Stromerzeuger, vom Windrad bis zum Atomkraftwerk, speisen bildlich gesprochen ihren Strom in einen See, der alle Haushalte beliefert. Der Anteil von Ökostrom in diesem See beträgt zurzeit etwa 15 Prozent – Tendenz steigend, der See wird also sauberer. Hauptmotor ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das Ökostromerzeugern die Abnahme ihres Stroms zu gewinnbringenden Preisen garantiert. Mehrkosten dafür werden auf alle Stromkunden umgelegt, zurzeit etwa 1 Cent pro Kilowattstunde.
Ein zusätzlicher Umweltnutzen entsteht nur, wenn Stromanbieter den Bau von Ökostromanlagen über das EEG hinaus fördern. Dann wird durch die Wahl des Ökostromtarifs zusätzlich konventioneller Strom vom Markt verdrängt. Ökostromlabel wie das ok-power-Label und Grüner Strom Label bescheinigen diesen Zubau und garantieren zugleich, dass der Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen stammt. Mitunter bescheinigen dies auch Tüv Süd und Tüv Nord.
Reine Ökostromanbieter wie EWS Schönau, Greenpeace Energy, Lichtblick und Naturstrom liefern ausschließlich umweltschonend erzeugten Strom und fördern den Bau neuer Ökostromkraftwerke (siehe Tabelle: Stromanbieter mit Ökostromtarifen). Zwar fördern auch andere Anbieter neue Ökostromanlagen, vertreiben aber zugleich auch Strom aus fossilen Energiequellen und Atomkraft. Ökostromtarife, die ausschließlich auf RECS-Zertifikaten basieren (im Test Flexstrom, TelDaFax), haben zurzeit keinen zusätzlichen Umweltnutzen.
RECS-Zertifikate sind keine Qualitätszertifikate, sondern nur Herkunftsnachweise für Ökostrom. Tarife, die ausschließlich auf RECS-Zertifikaten basieren, nutzen der Umwelt zurzeit nichts, da lediglich vorhandener Ökostrom umverteilt wird. Fragwürdig sind auch Tarife, die zwar nicht als Ökostrom angeboten, aber so wahrgenommen werden können: E wie einfach liefert im MeinKlimaTarif konventionellen Strom, ebenso Eon Westfalen Weser mit dem Tarif strom pronatur. Als Ausgleich fördert E wie einfach Projekte zur Kohlendioxideinsparung, Eon verspricht, mit dem Aufpreis Ökostromanlagen zu fördern. Und RWE verkauft den vor allem aus Kernkraft bestehenden Tarif ProKlima Strom, weil dieser „nahezu CO2-frei“ sei.
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