
Die EEG-Umlage fördert Strom aus erneuerbaren Energien. Sie steigt 2020. Bei 2 500 Kilowattstunden Verbrauch kostet Strom 9 Euro mehr pro Jahr. © Getty Images / George Clerk
Stromkunden müssen sich im kommenden Jahr auf Mehrkosten einstellen, obwohl die Preise an der Leipziger Strombörse leicht gesunken sind. Denn die Netzentgelte und die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG-Umlage) steigen – zwei große Preisbestandteile. Kunden haben ein Sonderkündigungsrecht.
EEG-Umlage fließt in den Ausbau erneuerbarer Energien
Um 0,35 Cent pro Kilowattstunde erhöht sich die EEG-Umlage im kommenden Jahr. Sie fließt in den Ausbau der erneuerbaren Energien. Pro Kilowattstunde zahlen Kunden künftig 6,756 Cent. Für einen Haushalt mit 2 500 Kilowattstunden Verbrauch pro Jahr bedeutet dies Mehrkosten von 9 Euro jährlich. Am höchsten war die Umlage im Jahr 2017 mit 6,88 Cent.
Netzentgelte sollen im Schnitt um 9 Prozent steigen
Bislang haben rund 70 Prozent der Netzbetreiber ihre Preise für das Durchleiten des Stroms durch ihr Netz für das Jahr 2020 veröffentlicht. Im Schnitt sollen sie um 9 Prozent steigen und sind damit der größere Preistreiber. Die Netzentgelte machen rund ein Viertel des Strompreises aus. Die Höhe der Netzentgelte ist von der Region abhängig, in der ein Haushalt liegt.
So können Kunden bei Preiserhöhung wechseln
Kunden haben ein Sonderkündigungsrecht, wenn sich der Preis erhöht. Das gilt auch, wenn der Grund höhere Abgaben oder Umlagen sind. Manche Firmen schließen das Sonderkündigungsrecht hierfür in ihren AGB zwar aus. Dies sei aber unzulässig, hat der Bundesgerichtshof geurteilt (Az. VIII ZR 163/16). Die Kündigung muss spätestens einen Tag vor dem Inkrafttreten der Preiserhöhung beim Versorger eingetroffen sein.
Tipp: Prüfen Sie erst, ob Sie Ihren Anspruch auf einen Bonus verlieren, wenn Sie unterjährig kündigen. Mehr zum Versorgerwechsel erhalten Sie in unserem Gewusst wie: Versorger wechseln.
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"Kunden haben ein Sonderkündigungsrecht, wenn sich der Preis erhöht. Das gilt auch, wenn der Grund höhere Abgaben oder Umlagen sind." Das halte ich für sehr fragwürdig, da die Anbieter keinen Einfluss auf diese Punkte haben. Wenn das geltendes Recht ist, freut sich der Kunde, außer er verliert durch die Kündigung seinen Bonus, so dass er doch lieber beim Anbieter bleibt.
Den Gedanken hinter den erneuerbaren Energien finde ich echt gut. Wie toll wäre es, auf unbedenklichen Strom zurück greifen zu können. Doch gelegentlich Zweifel ich daran, dass nachhaltige Energien das halten können, was sie versprechen. Zum Beispiel arbeitet Bill Gates an einem sichereren und umweltschonenden Atomkraftwerk. Also wenn z.B. Bill Gates die Atomkraft weiterentwickelt, statt an nachhaltigen Energien zu forschen, so scheinen einige Unternehmer keine Perspektiven in den nachhaltigen Energien zu sehen. Zumindest ist das mein Eindruck.