
Wer seinen Energieversorger wechselt, spart locker einige hundert Euro im Jahr – bei Gas oft noch mehr als bei Strom. Doch nicht jedes günstige Angebot ist zu empfehlen. Bei Tarifen mit Vorkasse etwa sollten Verbraucher vorsichtig sein. Der Check zeigt günstige Strom- und Gastarife ohne Vorkasse – dazu eine Bewertung der Anbieter, die Vorkasse verlangen.
Preisanstieg zum Jahreswechsel
Alle Jahre wieder – meist im Dezember – erhöhen viele Versorger die Preise für Strom und Gas. Auch diesmal traf es Millionen von Energiekunden. Die durchschnittliche Erhöhung lag etwa bei 7 Prozent. Besonders stark an der Preisschraube drehten etwa die Gemeindewerke Schönkirchen. Sie erhöhten die Strompreise im Grundtarif gleich um 16,1 Prozent. Eine Familie mit 4 000 Kilowattstunden (kWh) Jahresverbrauch zahlt nun 154 Euro mehr. Von den Gasversorgern haben 77 Anbieter ihre Preise fürs neue Jahr erhöht. Immerhin 35 senken aber auch ihre Preise.
Angaben von verivox
Alle diese Zahlen stammen vom Onlinevergleichsportal verivox. Nach Angaben des Portals ist der Ärger über Preiserhöhungen der wichtigste Anlass, sich einen neuen Anbieter zu suchen. Wer sich zu diesem Schritt entschließt, schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Er kann durch einen Wechsel richtig viel Geld sparen. Außerdem hilft er, den Wettbewerb auf dem Strom- und Gasmarkt anzukurbeln.
Bis zu 1 000 Euro sparen
Wie hoch die Ersparnis ist, hängt davon ab, welchen Tarif der Kunde zurzeit hat. Die meisten Verbraucher beziehen Energie nach wie vor über den Grundtarif ihres örtlichen Versorgers. Ein Vierpersonenhaushalt kann beim gleichzeitigen Wechsel des Strom- und Gasanbieters bis zu 1 000 Euro pro Jahr sparen. Der Wechsel des Strom- und Gasanbieters ist denkbar unkompliziert. Es genügt, beim neuen Lieferanten einen Vertrag zu unterschreiben. Er regelt dann die Kündigung des alten Vertrags und kümmert sich um alles rund um den Wechsel.
Tipps zum Wechsel des Stromanbieters
Tipps zum Wechsel des Gasanbieters
Vorkassetarife meist vorn
Vergleichsportale wie toptarif, check24, oder verivox erleichtern die Suche nach einem neuen Anbieter für Gas und Strom. Der Verbraucher muss hier seinen Jahresverbrauch und seine Postleitzahl eingeben. Dann zeigt der Rechner ihnen die günstigsten Angebote. Bei allen Portalen erscheinen normalerweise zuerst die Tarife mit Vorkasse. Sie sind besonders günstig. Der Kunde bezahlt seine geschätzte Energiemenge ein Jahr im Voraus und gewährt dem Unternehmen damit einen Kredit.
Anbieter mit Vorkassetarifen im Check
Finanztest hat deshalb Anbieter von Tarifen mit Vorkasse genauer unter die Lupe genommen: Wie schätzt die Creditreform Wirtschaftsauskunft ihre Zahlungsfähigkeit ein? Denn wenn eine Firma pleiteginge, könnte das Geld des Kunden weg sein. Das Ergebnis: Die Bonität der Anbieter überzeugte oft nicht Tabelle. Manche Angebote waren bei genauem Hinsehen nicht so günstig wie auf den ersten Blick und teilweise machen uns Leserbeschwerden misstrauisch.
Tipp: Vorsichtige Kunden sollten in den Vergleichsportalen die Optionen Vorkasse und Kaution wegklicken.
Neukundenboni senken Preise nur im ersten Jahr
Der Jahrespreis, den die Vergleichsportale nennen, enthält häufig Neukundenvergünstigungen. Sie senken den Preis vor allem im ersten Vertragsjahr. Wer anschließend weiter günstig Strom oder Gas beziehen will, muss vielleicht wieder wechseln. Kunden sollten deswegen kurz vor dem Verstreichen der Kündigungsfrist des neuen Vertrags die dann geltenden Preise prüfen: Ist der neue Versorger auch ohne die Neukundenvergünstigung noch attraktiv? Hinweise darauf, wie andere Verbraucher einen Anbieter bewerten oder was sie für Erfahrungen gemacht haben, finden Wechselwillige ebenfalls in den Tarifrechnern.
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- Jährlich ohne Aufwand in einen günstigen Strom- oder Gastarif wechseln? Das übernimmt ein Wechselservice. Wie gut das klappt, zeigt ein Vergleich der Stiftung Warentest.
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- Nur Vergleichsportale listen aktuelle Preise für Strom- und Gastarife. Die Stiftung Warentest hat acht untersucht und zeigt, wie Sie mit ihnen günstige Tarife finden.
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- Ist ein Strom- oder Gasversorger insolvent, sollten Kundinnen und Kunden schnell handeln. Die Stiftung Warentest sagt, was in diesem Fall zu tun ist.
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@DaciaLogan: Einen aktuellen Test zu den Gastarifrechnern finden Sie in Finanztest 11/14 und zu den Strompreisen in test 02/15 (www.test.de/thema/stromtarife). Unser Test der Stromvergleichsportale aus 2013 hat gezeigt, dass die genannten Preise und Vertragsbedingungen fast immer richtig waren. Doch Verbraucher müssen auf die Voreinstellungen achten. Deswegen finden Sie bei uns Tipps zum richtigen Umgang mit diesen Rechnern. Verivox hat auf die Kritik von Finanztest im Dezember 2013 reagiert und die Finanztest-Kriterien übernommen. Die Funktion ist nicht leicht zu finden ((Anleitung Suche Verivox + Finanztest-Kriterien). (maa)
Würde mir eine fortlaufend aktualisierte Übersicht wünschen, wie diese auch bspw. beim Baugeld monatlich publiziert wird.
Diese hier ist tatsächlich knapp 4 Jahre alt.
1. Sind Verivox "Empfehlungen" als gut & sicher zu bezeichnen.
2.Ist es sinnvoll bei Gas & Strom einen Anbieter zu wählen. oder sollte man immer den preiswertesten "empfohlenen" Anbieter wählen.
MfG. gc1935.
Vor einem Jahr wechselte ich auf Empfehlung von Verivox zu Flexstrom. Nun erhielt ich die zweite Jahresrechnung. Dabei wäre ich fast vom Stuhl gefallen, denn die Erhöhung betrug 90%: Die Grundgebühr erhöhte sich von 3,99 Euro/Monat auf 9,50 Euro/Monat, der Arbeitspreis von 16,37 Cent auf 27,47 Cent. Welchem Portal kann ich vertrauen, wenn ich nun erneut wechsle?
Kommentar vom Autor gelöscht.