Der ökologische Fußabdruck durch Streaming ist riesig. Nutzer können ihn aber reduzieren.
Seit rund zwei Jahren geistert der Hashtag #Flugscham durchs Netz. Er weist auf den Umweltschaden hin, den der Flugverkehr verursacht. Forschungsergebnisse legen nahe: Ein Pendant mit dem Namen #Streamingscham wäre durchaus angemessen.
Fast halb so viel CO2 wie der zivile Flugverkehr weltweit
Laut Studien der grünen französischen Denkfabrik „The Shift Project“ erzeugt Videostreaming enorme CO2-Emissionen. Sie sollen knapp der Hälfte jener Emissionen entsprechen, die durch den gesamten zivilen Flugverkehr entstehen. Das Streamen eines zehnminütigen HD-Videos auf einem Handy verbraucht laut den Forschern genauso viel Energie wie ein 2 000-Watt-Backofen bei voller Leistung in fünf Minuten. Stromfresser sind vor allem die riesigen Serverfarmen der Anbieter, von denen aus die Videos gestreamt werden und die zudem ständig gekühlt werden müssen. Videos sollen heutzutage etwa 80 Prozent des gesamten Datenverkehrs im Internet ausmachen. Hauptverursacher sind kostenpflichtige Videostreaming-Dienste wie die von uns geprüften. Es folgen Pornoportale, gratis nutzbare Video-Plattformen wie Youtube und soziale Netzwerke.
Tricks zum Senken der Emissionen
Autoplay aus. Verhindern Sie, dass Videos automatisch starten. Das funktioniert oft über die App-Einstellungen.
Auflösung runter. Gerade auf dem Handy reichen auch 720p statt 4K.
Musik ohne Videos. Hören Sie Musik nicht über Youtube, sondern lieber über Musikstreaming-Dienste.
Nicht nebenbei. Streamen Sie nur, wenn Sie auch wirklich zuschauen. Sonst vergeuden Sie Energie.
TV statt Netz. Sehen Sie TV-Sendungen lieber über Antenne, Satellit oder Kabel, statt sie zu streamen.
Herunterladen. Wenn Sie Filme mehrfach sehen wollen, laden Sie sie herunter, statt sie wiederholt zu streamen.
-
- Viele Menschen verbringen gerade viel Zeit zu Hause. Videostreaming-Dienste sind daher gefragter als je zuvor. Dort laufen inzwischen sogar aktuelle Kinofilme wie „Die...
-
- Die neueste Staffel von Stranger Things, die letzte Staffel von Game of Thrones – bei solchen Ankündigungen geraten Fans von Fernsehserien in Verzückung. Viele beliebte...
-
- „Aufgrund technischer Einschränkungen wird Netflix ab dem 1. Dezember 2019 auf diesem Gerät nicht mehr verfügbar sein.“ Wer diese Meldung auf seinem Smart-TV sieht, muss...
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@TOP-HRDE: Der Test wurde am 9.1. online veröffentlicht, Disney+ erschien erst am 24.3.
Unser Antrag auf eine Zeitreise wurde von der Personalabteilung leider abgelehnt, daher konnte Disney+ nicht in den Test einfließen. Sie können aber davon ausgehen, dass sich die Stiftung Warentest auch mit Disney+ beschäftigt - unter anderem hier: https://www.test.de/Video-Streaming-Angebote-und-Technik-5596436-0/ (Bu)
Warum fehlt bei der Betrachtung Disney+?
Serien Streamen ist auf jeden Fall eine richtig tolle Sache, die das Fernsehen auf ein neues Level gehoben hat. Und trotzdem fidne ich es erschreckend, wie viele Menschen ihre Lebenszeit dem Fernseher opfern. Ich finde es besser, wenn ein Mensch ein Hobby hat, sich in den Künsten übt, die ihm sein Herz sagen und sich dadurch weiterentwickelt. Der Fernseher scheint eher träge zu machen. Und das in den Handlungen und im Geiste.
Ihr Hinweis auf die schlecht Ökobilanz der Streamingdienste ist prima und auch nicht neu. Ein Vergleich zur klassischen Variante (Ausleihe oder Kauf von DVDs oder Bluray-Scheiben) wäre interessant.
@dolby: Wir prüften den Ton anhand der deutschen Tonspur und dem hochwertigsten horizontalen Surround-Sound (5.1) von der als Referenz dienenden (UHD-)Blu-ray. Falls ein Dienst keinen Surround-Sound bot, nahmen wir einen Downmix der Referenz auf Stereo vor. Falls ein Dienst 3D-Sound (Dolby Atmos) bot, prüften wir ergänzend auch diesen. (Bu)