Testergebnisse für 19 Stichsägen 03/2016
Im Test: 19 Stichsägen, davon 16 mit Netzkabel und 3 mit Akku. Bei den kabelgebundenen Geräten wurden sowohl hochpreisige Modelle in Stabform (über 180 Euro) ausgewählt als auch solche mit Bügelgriff (28 bis 110 Euro).
Alle Modelle kauften wir im September 2015. Die Preise ermittelten wir durch Befragen der Anbieter im Januar 2016.
Sägen: 50 %
Die Geschwindigkeit in Holz mit Pendelhub ermittelten wir in Spanplatte (19 mm) sowie in mitteldichten Faserplatten (MDF, 19 mm). Die Geschwindigkeit in Holz ohne Pendelhub bestimmten wir in 19-mm-Spanplatten, in 38-mm-Spanplatten sowie in 19-mm-MDF- und 45-mm-Buchenholzplatten. Nach den Sägeprüfungen ohne Pendelhub beurteilte ein Experte die Schnittqualität auf Holzunter- und -oberseite. Die Geschwindigkeit in Stahl ermittelten wir an 4 und 8 mm starken Platten. Ein Experte beurteilte die Schnittqualität bei Stahl.
Die Bewertung der Winkelgenauigkeit und Präzision (Abweichung der Schnittwinkel vom Soll-Wert, Schnitt des Sägeblatts parallel zur Grundplatte) basiert auf Sägeversuchen in Arbeitsplatten (38 mm) und Spanplatten (19 mm).
Bei allen Prüfungen schoben wir die Sägen mit definierter Kraft. Wir verwendeten gleichartige hochwertige Sägeblätter. Sofern Holzsägeblätter beigefügt waren, erprobten wir auch diese.
Akku-Prüfungen: Wir ermittelten mit vollem und teilgeladenem (15-minütige Ladezeit) Akku die maximalen Schnittlängen und die Laufzeiten beim Sägen in Spanplatte.
Handhabung 30%
Ein Experte beurteilte, wie informativ und strukturiert die Bedienungs- und Sicherheitshinweise in der Gebrauchsanleitung sind. Fünf erfahrene Heimwerker beurteilten Layout und Verständlichkeit. Die fünf Heimwerker, darunter eine Person mit kleinen Händen sowie ein Linkshänder, erprobten die Sägen im Praxistest. Dabei achteten sie u. a. auf Handlichkeit, ausreichende Kabellänge, Einstellmöglichkeiten, Sägeblattwechsel und ob das integierte Gebläse die Schnittlinie von Spänen freihalten kann. Ggf. überprüften sie auch das Wechseln und Laden der Akkus.
Haltbarkeit 10 %
An 19 mm dicker Spanplatte erprobten wir die erzielbare Schnittlänge (maximal 600 Meter) und kontrollierten danach den technischen Zustand. Wir bewerteten auch Mängel, die bei den Sägeprüfungen auftraten (zum Beispiel ungewolltes Ausschalten). Außerdem kontrollierten wir die Stabilität des Gehäuses und einzelner Bauteile (zum Beispiel Schalter) mit Schlagprüfung und Fall auf Beton aus 1 Meter Höhe.
Umwelt und Gesundheit 10 %
Schadstoffe im Griff: Wir analysierten den Gehalt an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK; in Anlehnung an AfPS GS 2014:01 PAK vom 4.8.2014) sowie Phthalat-Weichmacher. Beim Praxistest (siehe oben) beurteilten die 5 Heimwerker Vibrationen und Geräusch und den Schutz vor Staub (u.a. im Hinblick auf die Absaugung). Sie kontrollierten auch, ob die Geräte dem Nutzer Sägestaub ins Gesicht pusten.
Sicherheit
Wir untersuchten die elektrische und mechanische Sicherheit in Anlehnung an die Normen. Insbesondere kontrollierten wir mit Fall- und Schlagprüfungen, ob – nach Beschädigung – spannungsführende Teile berührbar sind.
Geprüft wurde in Anlehnung an EN 60745 und EN 60335.
Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen haben wir eingesetzt:
Bei ausreichendem Sägen, mangelhafter Sicherheit oder mangelhafter Haltbarkeit konnte das test-Qualitätsurteil nicht besser sein; bei ausreichender Handhabung konnte es nur eine halbe Note besser sein. Lautete die Note für Schadstoffe im Griff befriedigend, konnte Umwelt und Gesundheit nicht besser sein. Waren die Sägegeschwindigkeit in Holz (ohne Pendelhub) oder Winkelgenauigkeit und Präzision ausreichend oder schlechter, konnte das Urteil für Sägen nur eine halbe Note besser sein – bei Note ausreichend für die Akkuprüfung konnte es nur eine Note besser sein.
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@Allestest: Eine Antwort finden Sie in unserem Test (Ausgabe 05/17) unter "Bohrer und Stichsägeblätter: Teure Markenware nicht immer gut" über die Sucheingabe oder (www.test.de/Bohrer-und-Stichsaegeblaetter-Teure-Markenware-nicht-immer-gut-5171582-0/ ). (MK)
Sie schreiben zwar, dass man sich vor schlechten Sägeblättern hüten soll, aber wo bitte ist ein Test bzw. zumindest eine Erfahrungsaussage über gute und schlechte Blätter?
Bei einer Stichsäge von Aldi Süd "Workzone" der Sertronics GmbH kam bereits beim Einschalten und Ansetzen Rauch aus dem Gehäuse, dann eine Stichflamme .
Das Gerät ist gefährlich und trägt zu Unrecht das TÜV- und GS-Zeichen.
Ich werde kein Gerät mehr von diesem Unternehmen kaufen.
Vielen Dank für den Test. Besonders sagt mir zu, dass im Vergleich zu früheren Werkzeugtests dieses mal auch Profigeräte getestet wurden!
@Holzwurm_1957: Die Verbrennungsschwellen bei Berührung heißer Oberflächen verschiedener Materialien sind in DIN EN ISO 13732-1 geregelt und hängen vom Material und von der Kontaktdauer ab. Für Kunststoff sind z. B. durchaus 60° C bei kurzen Kontakten zulässig, für 10 min sind immer noch 48, +/-2°C Messtoleranz, zulässig.
In unserem Test wurde bei langem Kontakt bei keinem Gerät unzulässig heiße Oberflächen festgestellt. (Se)