Stichsägen

Tipps: So macht Sägen Spaß

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Stichsägen Testergebnisse für 19 Stichsägen 03/2016 freischalten

Vorbereitung

  • Anreißen. Je genauer Sie vorher messen, rechnen und die Schnitt­linie aufs Werk­stück zeichnen, desto präziser gelingt der Schnitt. Markieren Sie den Anriss am besten mit einem spitzen, weichen Blei­stift, damit er gut erkenn­bar ist – und sich wegradieren lässt.
  • Sägeblätter wählen. Informieren Sie sich im Fach­handel über das vielfältige Angebot. Sägeblätter gibt es in verschiedenen Längen und für unterschiedliche Materialien. Nutzen Sie Ihre alten Sägeblätter nicht zu lange: Sobald sie schwergängig sägen, ist es Zeit für einen Wechsel. Im Zweifel einfach mal ausprobieren, wie lange Sie für einen vergleich­baren Schnitt mit den alten Blättern benötigen – und wie lange mit den neuen. Erkenn­bar ist die Abnut­zung oft an relativ kurzen Zähnen im mitt­leren Blatt­bereich.
  • Staub absaugen. Nutzen Sie den Staubsauger­anschluss Ihrer Stichsäge. Das lohnt sich in mehr­facher Hinsicht: Der Arbeits­bereich bleibt von vorn­herein etwas sauberer, der Blick auf die angerissene Schnitt­linie ist weniger getrübt und Ihre Lunge wird geringer belastet. Unter anderem Buchen- und Eichen­holz­stäube gelten als krebs­er­regende Arbeits­stoffe.
  • Sauger­wahl. Zum Absaugen können Sie notfalls Ihren Haus­halts­staubsauger nutzen. Besser ist aber ein spezielles Werk­statt­modell. Dort lässt sich die Stichsäge oft direkt an einer speziellen Steck­dose anschließen. Der Sauger springt dann auto­matisch an, sobald Sie die Stichsäge starten.
  • Arbeits­schutz. Funk­tioniert die Staub­absaugung nicht optimal, kann eine Atem­schutz­maske hilf­reich sein. Eine Schutz­brille verhindert, dass Späne oder Staub ins Auge gehen. Hoch­wertige Hand­schuhe schützen die Finger und ermöglichen zugleich gefühlvolles Manövrieren.

Saubere Schnitte...

  • ...ohne Pendelhub. Vor allem bei faserigen und beschichteten Werk­stoffen drohen unsaubere Schnitte mit häss­lichen Einrissen. Verringern können Sie dieses Risiko, indem Sie den Pendelhub reduzieren oder – noch besser – ganz ausschalten. Wählen Sie außerdem ein feinzahniges Sägeblatt.
  • ...mit Spanreiß­schutz. Verwenden Sie den Spanreiß­schutz, der vielen Sägen als Zubehör beiliegt. Das ist ein Kunst­stoff­teil, das sich im Fuß der Sägen montieren lässt. Es drückt dicht neben dem Sägeblatt auf die Holz­oberfläche, um möglichst zu vermeiden, dass Holz­splitter heraus­gerissen werden.
  • ...mit Umdreh­effekt. Schonen Sie die Holz­seite, die später sicht­bar sein wird, und drehen Sie diese beim Sägen einfach nach unten. Zeichnen Sie die Schnitt­linie also quasi auf der Rück­seite an. So bleibt die „schöne Seite“ unver­sehrt.
  • ...mit Spezialsä­geblatt. Ist das Werk­stück nicht dreh­bar, sondern zum Beispiel fest einge­baut, hilft der Kauf eines Spezialsä­geblatts, das quasi verkehrt herum gezahnt ist. Dann ist das Schnitt­bild auf der Oberseite relativ sauber.

Sägetipps

  • Nicht in Werk­bank sägen. Selbst Profis passiert dies mitunter. Um häss­liche Einschnitte zu vermeiden, lohnt sich vor dem Start ein Blick nach unten. Kontrollieren Sie, dass das Holz nicht so unglück­lich auf der Unterlage aufliegt, dass Sie aus Versehen auch in diese hinein­sägen.
  • Sanft­füßig. Mit einer Gleitsohle aus Kunststoff können Sie Kratz­spuren vermeiden.
  • Gefühlvoll. Drücken Sie nicht mit zu viel Kraft in Schnitt­richtung. So können Sie sich mehr darauf konzentrieren, dass das Werk­zeug gut auf dem Holz aufliegt und Sie es präzise in dies richtige Richtung führen.
  • Gerade­aus sägen. Als Stan­dard­zubehör legen viele Anbieter einen Parallel­anschlag bei. Der ist allerdings nur einge­schränkt nützlich. Viel präzisere gerade Schnitte lassen sich mit den Schienen­systemen erzielen, die als Sonder­zubehör erhältlich sind: Hier gleitet der Sägefuß „wie auf Schienen“ in einer Führung gerade­aus. Ähnlich funk­tioniert ein Trick: Befestigen Sie mit Schraub­zwingen zum Beispiel eine Alulatte auf dem Werk­stück und führen Sie die Säge an deren Kante entlang.
  • Keine Gips­kartonplatten. Sägen Sie möglichst keine Gips­kartonplatten. Der Staub verdreckt nicht nur das Gerät von außen, sondern könnte auch den Motor schädigen. Falls Sie dennoch sägen wollen, ist die Staub­absaugung mithilfe eines starken Saugers ein Muss.

Reinigung und Akku

  • Reinigen. Säubern Sie Ihre Säge am besten mit dem Staubsauger. Arbeiten Sie dabei mit dessen Bürst­aufsatz. Falls dies nicht reicht, können Sie mit einem Staubtuch nach­wischen.
  • Über Akkus informieren. Falls Sie ein Akkugerät kaufen, dann möglichst eines mit Schnell­ladegerät. Es lädt den Akku inner­halb von 15 Minuten zwar nicht voll auf, aber immerhin soweit , dass man einige Zeit weiter­arbeiten kann. Ein zusätzlicher Akku zum Wechseln beugt ebenfalls uner­wünscht langen Arbeits­pausen vor.

Alternativen zur Stichsäge

  • Hand­säge. Sehr präzise gerade Schnitte lassen sich auch mit einer Feinsäge per Hand erzielen. 90- und 45-Grad-Winkel gelingen gut, wenn Sie dafür eine Gehrungs­lade nutzen.
  • Kreissäge. Insbesondere für gerade Gehrungs­schnitte ist die Hand­kreissäge das optimale Werk­zeug. Mit ihr gelingen exakt gleiche Winkel auch bei längeren Schnitten.
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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 28.12.2017 um 14:12 Uhr
    Gutes Werk­zeug hilft beim Bohren und Sägen

    @Allestest: Eine Antwort finden Sie in unserem Test (Ausgabe 05/17) unter "Bohrer und Stichsägeblätter: Teure Markenware nicht immer gut" über die Sucheingabe oder (www.test.de/Bohrer-und-Stichsaegeblaetter-Teure-Markenware-nicht-immer-gut-5171582-0/ ). (MK)

  • Allestest am 08.12.2017 um 10:59 Uhr
    Sägeblätter

    Sie schreiben zwar, dass man sich vor schlechten Sägeblättern hüten soll, aber wo bitte ist ein Test bzw. zumindest eine Erfahrungsaussage über gute und schlechte Blätter?

  • siriustag21 am 30.01.2017 um 16:35 Uhr
    Workzone war gefährlich

    Bei einer Stichsäge von Aldi Süd "Workzone" der Sertronics GmbH kam bereits beim Einschalten und Ansetzen Rauch aus dem Gehäuse, dann eine Stichflamme .
    Das Gerät ist gefährlich und trägt zu Unrecht das TÜV- und GS-Zeichen.
    Ich werde kein Gerät mehr von diesem Unternehmen kaufen.

  • M.Jendrike am 01.01.2017 um 09:35 Uhr
    Endlich auch Profigeräte

    Vielen Dank für den Test. Besonders sagt mir zu, dass im Vergleich zu früheren Werkzeugtests dieses mal auch Profigeräte getestet wurden!

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 23.03.2016 um 16:44 Uhr
    Heiße Oberflächen

    @Holzwurm_1957: Die Verbrennungsschwellen bei Berührung heißer Oberflächen verschiedener Materialien sind in DIN EN ISO 13732-1 geregelt und hängen vom Material und von der Kontaktdauer ab. Für Kunststoff sind z. B. durchaus 60° C bei kurzen Kontakten zulässig, für 10 min sind immer noch 48, +/-2°C Messtoleranz, zulässig.
    In unserem Test wurde bei langem Kontakt bei keinem Gerät unzulässig heiße Oberflächen festgestellt. (Se)