
Mit ein paar Klicks. Wer seine Steuererklärung mit Elster papierlos einreicht, bekommt seinen Steuerbescheid oft schneller. © Adobe Stock / Africa Studio
Steuererklärung abgeben, Freibeträge beantragen, Steuerklassen ändern: Mit dem Online-Finanzamt Elster können Sie das rund um die Uhr erledigen. Wir sagen wie.
Keine Lust auf Zettelwirrwarr? Viele Anliegen rund um die Steuererklärung können Sie auf elster.de, dem Steuerportal der Finanzverwaltung, inzwischen komplett digital erledigen: Belege online ablegen, Steuerklasse wechseln oder Steuerbescheid elektronisch abrufen – kein Problem.
Auf Erstnutzer kann das Portal aber durchaus einschüchternd wirken. Wir erklären, wie sich diese bei „Mein Elster“ registrieren können, welche Funktionen das Portal bietet und wie man die Steuererklärung online auf den Weg bringt.
Steuererklärung mit Elster kurz erklärt
Das Wichtigste in Kürze
Was ist Elster? Die Abkürzung „Elster“ steht für Elektronische Steuererklärung und ermöglicht eine völlig papierlose Abgabe der Steuererklärung. Das funktioniert direkt über Elster.de – das Online-Finanzamt oder über ein kommerzielles Steuerprogramm.
Der Vorteil? Über „Mein Elster“ können Sie zudem rund um die Uhr mit dem Finanzamt kommunizieren und den Wechsel der Steuerklasse oder Freibeträge beantragen, Fristen verlängern, Vorauszahlungen anpassen, Belege einreichen, Einspruch einlegen und vieles mehr.
Die Kosten? Die Steuererklärung mit Elster ist kostenlos, genauso wie alle anderen Funktionen des Online-Finanzamts.
Elster-Erfahrungen? Kommt Ihre Steuererklärung online zum Finanzamt, kann diese schneller bearbeitet werden. Daten, die dem Finanzamt bereits vorliegen, wie Bescheinigungen von Arbeitgebern und Versicherern, können Sie für Ihre Steuererklärung bei Elster abrufen und einspielen. Es gibt allgemeine Hilfen zum Ausfüllen der Formulare, aber keine Tipps zum Steuern sparen. Alle Details zur Steuererklärung finden Sie im Steuerratgeber der Stiftung Warentest.
Was bieten Steuerprogramme? Steuerprogramme aus dem Handel bieten meist umfangreiche Hilfen, Musterbriefe und Spartipps. Nutzen Sie diese Software, benötigen Sie für den papierlosen authentifizierten Versand von Steuererklärungen in einigen Fällen dennoch ein Elster-Konto.
Wie für Elster anmelden? Sie müssen sich unter Elster.de einmalig registrieren. Bewährt ist das Zertifikat – ein elektronischer Ausweis für den Datenversand, den Elster bei Registrierung generiert. Anleitungen finden Sie unten.
Wie lange dauert es? Bis Sie den Elster-Aktivierungscode per Post erhalten, kann es zwei Wochen dauern. Schneller geht es mit einem Personalausweis mit aktivierter Onlinefunktion. Weitere Anleitungen finden Sie unten.
Achtung! Schließen Sie die Registrierung innerhalb von 100 Tagen ab. Sonst werden Ihre Registrierungsdaten und Ihr Konto ohne Vorwarnung gelöscht.
Belege einreichen? Seit der Steuererklärung 2017 müssen Sie keine Belege mehr einreichen, jedoch für Rückfragen des Finanzamts aufheben. Mit der neuen App „Mein Elster+“ lassen sich Belege jetzt auch fotografieren und online im Elster-Konto speichern.
Wofür kann ich das Elster-Portal nutzen?
Über Elster.de können Sie nicht nur die Steuererklärung online erledigen, sondern auch Freibeträge beantragen, Steuerklassen ändern und rund um die Uhr mit ihrem Finanzamt kommunizieren.

Elster. Neben der Steuererklärung ist online auch der Antrag auf Wechsel der Steuerklassen möglich. © Stiftung Warentest / René Reichelt

So geht die Steuererklärung mit Elster
Um eine neue Online-Steuererklärung zu erstellen, wählen Elster-Nutzer unter „Mein Elster“ den Punkt „Neues Formular: Einkommensteuererklärung“ aus, um ein neues Dokument zu erstellen. Hier können sie wie bei der Erklärung auf Papier alle nötigen Anlagen hinzufügen und ausfüllen.
Das Portal bietet Nutzerinnen und Nutzern dabei allgemeine Hinweise zum Ausfüllen der Formulare, detaillierte Tipps zum Steuern sparen gibt es für Nutzerinnen und Nutzer bei Elster allerdings nicht. Fachliche Ratschläge und Steuerspartipps für die Steuererklärung 2022 bieten wir in unseren Steuerratgebern der Stiftung Warentest.
Ist die Online-Steuererklärung fertig, errechnet das Portal, wie viel das Finanzamt voraussichtlich erstattet oder nachfordert. Achtung: Riester-Sparer etwa müssen zuvor ihre Riester-Beiträge unter „Zusatzangaben für die Steuerberechnung“ eintragen, um ihre Steuererstattung zu berechnen.
Die letzte übersandte Erklärung gilt
Bis der Steuerbescheid im Postkasten landet, können Steuerzahlende ihre Steuererklärung jederzeit korrigieren und eine berichtigte Version über Elster nachreichen. Die Finanzbeamten nehmen sich in der Regel die zuletzt übermittelte Online-Erklärung vor. Das ist von Vorteil, wenn nach dem Versand der Online-Erklärung noch Fehler auffallen oder Änderungen nötig werden.
Online-Steuererklärung für Angehörige übernehmen
Über ihr Elster-Konto können Nutzerinnen auch Erklärungen anderer abgeben. Ganz unproblematisch ist das bei Eheleuten: Bei gemeinsamer Erklärung geht der Sachbearbeiter grundsätzlich davon aus, dass der Inhalt dieser beiden Eheleuten bekannt ist und somit eine für beide rechtswirksame Steuererklärung vorliegt.
Doch auch wenn sie anderen Familienangehörigen – etwa Geschwistern, Kindern und Eltern – kostenlos bei der Erklärung helfen, dürfen sie dafür ihr eigenes Zertifikat verwenden. Dieses weist nämlich erst einmal nur den Datenübermittler aus. Sie müssen den Personen, für die sie übermitteln, allerdings die eingereichten Daten zur Verfügung stellen, damit diese alle Angaben überprüfen können.
Anträge zur Lohnsteuer möglich
Neben der Online-Steuererklärung bietet „Mein Elster“ weitere Funktionen rund um die Lohnsteuer, die Steuerzahlerinnen sonst auf dem Postweg erledigen müssten. Folgende Anträge zur Lohnsteuer können derzeit per Elster gestellt werden:
- Antrag auf Steuerklassenwechsel,
- Antrag auf Lohnsteuer-Ermäßigung,
- Erklärung zum dauernden Getrenntleben,
- Erklärung zur Wiederaufnahme der ehelichen oder lebenspartnerschaftlichen Gemeinschaft.
Tipp: Ihre Steuerklassen können Sie als Ehe- oder eingetragene Lebenspartner ändern, so oft Sie wollen. Wie die Änderung Ihr Gehalt und Kurzarbeitgeld beeinflusst, ermitteln Sie mithilfe unserer Rechner (Gehaltsrechner und Kurzarbeitergeld).
Steuerbescheid im Online-Briefkasten
Wer mit Elster seine Erklärung einreicht, kann den Steuerbescheid online erhalten. Das ist praktisch. So lässt sich leicht vergleichen, ob das Finanzamt alles anerkannt hat. Stimmt etwas nicht, sollten sich Steuerzahler sputen: Nach Bekanntgabe des Bescheids bleibt für Korrekturen grundsätzlich nur ein Monat Zeit – so lange läuft die Einspruchsfrist.
Belege hochladen mit der „Mein Elster+“-App
Mit Hilfe der App „Mein Elster+“ können Steuerzahlerinnen und Steuerzahler ab sofort ihre gedruckten Belege für die Steuererklärung fotografieren, dokumentieren und im Elster-Benutzerkonto speichern. Die App kann im App Store (iPhone) oder im Google Play Store (Android) heruntergeladen werden.
Der Upload von Belegen in digitaler Form ist über den PC schon seit geraumer Zeit möglich. Waren Belege wie Handwerkerrechnungen oder die Bescheinigungen für Spenden allerdings nur in gedruckter Form verfügbar, mussten Nutzer sie zunächst einscannen oder fotografieren und auf den PC übertragen.
Die neue App soll diesen Vorgang erleichtern: Belege können direkt mit dem Smartphone fotografiert und in das persönliche „Mein Elster“-Benutzerkonto hochgeladen werden. Nutzer können die Belege in Kategorien wie „Arbeitsmittel“ und „Außergewöhnliche Belastungen“ einordnen und relevante Daten markieren, die dann später bei der Einkommensteuererklärung direkt aus den Belegen übernommen werden können.
Damit der Belegupload funktioniert, müssen Erstnutzer die App mit dem eigenen Elster-Konto koppeln. Dafür loggen sie sich wie üblich bei „Mein Elster“ ein. Unter „Mein Benutzerkonto“ finden sie die Option „Mein Elster+ koppeln“. Dort wird ein QR-Code generiert, der die App auf dem Smartphone mit dem Konto verknüpft.
Benutzerzertifikat als Sicherheitsanker
Viele fragen sich, warum das Benutzerzertifikat, das jeder erhält, nur begrenzte Zeit gültig ist. Der regelmäßige Austausch der Zertifikate ist ein Sicherheitsanker. Je länger ein Zertifikat gültig ist, desto größer ist die Gefahr, dass Fremde die Daten stehlen oder löschen. Deshalb verwendet Elster immer die neuesten kryptografischen Verfahren, um höchsten Sicherheitsstandard zu erfüllen. Gilt ein Verschlüsselungs- oder Signaturalgorithmus nicht mehr als sicher, ist ein neues Schlüsselpaar und somit ein neues Zertifikat nötig.
Tipp: Bevor Ihr Zertifikat ausläuft, erhalten Sie eine E-Mail vom Elster-Portal, dass Sie unter „Mein Elster“ ein neues abrufen können.
Einfache Elster-Version für Rentnerinnen und Rentner
Für Steuerzahlende im Ruhestand, die nichts weiter versteuern müssen als eine Rente oder Pension, gibt es das vereinfachte Online-Portal „Einfach Elster“. Die Anmeldung ist leicht: Rentnerinnen und Rentner geben Identifikationsnummer und Geburtsdatum ein und erhalten per Post eine Zugangsnummer. Einmal registriert, erledigen sie bei einfach.elster.de ihre Steuererklärung ganz ohne die komplizierten amtlichen Formulartexte. Stattdessen beantworten Rentnerinnen und Rentner nach und nach einfache Fragen, etwa zu Spenden, Arztrechnungen, Behinderung, haushaltsnahen Dienstleistungen und Handwerkerkosten. Ihre Angaben vervollständigen die Rentendaten, die dem Finanzamt bereits vorliegen.
Registrieren bei Elster – Diese 3 Möglichkeiten gibt es
Alle, die noch keine Erfahrungen mit Elster gemacht haben, stehen womöglich schon beim Registrieren vor der ersten Hürde. Nutzername und Passwort reichen hier nicht aus. Zugunsten der Datensicherheit müssen sie sich für eine von fünf Log-in-Optionen entscheiden. Für Privatpersonen sind die folgenden drei Varianten sinnvoll:
Variante 1: Zertifikatsdatei
Elster selbst empfiehlt die Registrierung mit einer Zertifikatsdatei. Für diese einfache Variante wird keinerlei zusätzliche Hard- oder Software benötigt, sie dauert allerdings einige Tage. So funktioniert‘s:
- Wählen Sie unter Elster.de „Benutzerkonto erstellen“. Dort können Sie sich für das Login mit einer Zertifikatsdatei entscheiden, mit der Sie sich auch künftig in Ihr Nutzerkonto einloggen. Dafür benötigen Sie Ihre elfstellige Identifikationsnummer.
- Wollen Sie die Steuererklärung für sich selbst erstellen, klicken Sie auf „Für mich“. Tragen Sie Ihre Daten ein und legen Sie Benutzername und Sicherheitsfrage fest. Danach erhalten Sie eine E-Mail, um Ihre gültige Mailadresse zu bestätigen.
- In einer weiteren E-Mail erhalten Sie die Aktivierungs-ID für Ihr Konto. Bewahren Sie die Nachricht auf.
- Einen zweiten Aktivierungscode bekommen Sie vom Finanzamt per Post an Ihre Meldeadresse. Das kann zwei Wochen dauern.
- Haben Sie den Brief mit dem Code erhalten, schließen Sie die Registrierung ab: Klicken Sie den Link in der E-Mail mit der Aktivierungs-ID. Geben Sie auf der Elster-Seite die Aktivierungs-ID und den Aktivierungscode aus dem Brief ein.
- Elster erstellt Ihr Zertifikat. Speichern Sie es dort, wo Sie es definitiv wiederfinden. Vergeben Sie zusätzlich ein Passwort. Anschließend loggen Sie sich erstmalig mit Zertifikat und Passwort in Ihr Konto ein.
- Nun können Sie Ihr Profil prüfen, es um fehlende Daten ergänzen und mit Ihrer Online-Erklärung starten.
Variante 2: Personalausweis mit Online-Funktion
Zügiger registrieren sich Besitzer eines Personalausweises mit aktivierter Onlinefunktion. Damit dauert die Erstellung des Elster-Kontos nur wenige Minuten. Um die Personendaten auszulesen, die der Ausweis enthält, benötigen sie ein Smartphone mit NFC-Chip (oder alternativ ein spezielles Lesegerät). So klappt die Registrierung per Ausweis Schritt für Schritt:
- Sie brauchen einen Personalausweis mit aktivierter Onlinefunktion. Haben Sie diese bislang deaktiviert, können Sie sie nachträglich in Ihrer Personalausweisbehörde einschalten lassen.
- Wollen Sie Ihr Smartphone als Lesegerät einsetzen? Installieren Sie die „AusweisApp2“ auf Handy und PC und wählen Sie als Lesegerät Ihr Smartphone aus. Auf dem Smartphone erscheint ein Kopplungscode, den Sie am Computer eingeben. So bestätigen Sie, dass sich die Geräte austauschen dürfen, wenn sie sich im gleichen WLan befinden.
- Am PC wählen Sie auf Elster.de den Zugang mit Personalausweis. Elster startet auf Ihrem Smartphone die Ausweis-App. Aktivieren Sie spätestens jetzt NFC an Ihrem Handy.
- Die App zeigt, welcher Dienstleister welche Daten abfragen möchte. Sind Sie einverstanden, wählen Sie „Jetzt ausweisen“.
- Halten Sie Ihren Ausweis an das Handy. Hat es Zugriff auf die Ausweisdaten, fragt es nach Ihrer Ausweis-Pin und führt die Authentisierung durch.
- Gleichzeitig geben Sie am PC E-Mail-Adresse, Nutzername und Sicherheitsfrage ein. Sie erhalten eine E-Mail, um die Gültigkeit Ihrer E-Mail-Adresse zu bestätigen.
- Wenn Sie sich erfolgreich registriert haben, sind Sie automatisch angemeldet.
- Sie können Ihr Elster-Profil vervollständigen und mit Ihrer ersten Onlineerklärung beginnen.
Variante 3: Elster-Secure-App
Seit 2022 bietet Elster als dritte Variante das Log-in per Elster-Secure-App über das Smartphone an. Der Elster-Secure-Zugang kann auch zusätzlich zu einer anderen Log-in-Methode eingerichtet werden. Ähnlich wie bei der Zertifikatsdatei dauert die Registrierung einige Tage. So funktioniert‘s:
- Zuerst installieren Sie die App „Elster Secure“ auf Ihrem Smartphone. Sie finden sie im Google Play Store (Android) oder im App Store (iPhone)
- Wählen Sie unter Elster.de „Benutzerkonto erstellen“. Dort können Sie sich für das Login mit einer Zertifikatsdatei entscheiden, mit der Sie sich auch künftig in Ihr Nutzerkonto einloggen. Dafür benötigen Sie Ihre elfstellige Identifikationsnummer.
- Wollen Sie die Steuererklärung für sich selbst erstellen, klicken Sie auf „Für mich“. Tragen Sie Ihre Daten ein und legen Sie Benutzername und Sicherheitsfrage fest. Danach erhalten Sie eine E-Mail, um Ihre gültige Mailadresse zu bestätigen.
- In einer weiteren E-Mail erhalten Sie die Aktivierungs-ID für Ihr Konto. Bewahren Sie die Nachricht auf.
- Einen zweiten Aktivierungscode bekommen Sie vom Finanzamt per Post an Ihre Meldeadresse. Das kann zwei Wochen dauern.
- Haben Sie beide Codes erhalten, klicken Sie auf den Link in der E-Mail mit der Aktivierungs-ID. Geben Sie auf der Elster-Seite die Aktivierungs-ID ein. Danach schließen Sie die Registrierung in der App ab. Dafür scannen Sie unter anderem einen QR-Code mit der Kamera des Smartphones und geben den Aktivierungscode aus dem Brief in der App ein.
Bei Elster rechtzeitig registrieren
Drängt die Abgabe der Steuererklärung, kann die Registrierung zum Problem werden. Steuerzahlende sollten sich rechtzeitig um ihren Elster-Zugang kümmern, damit sie nicht ins Schwitzen geraten. Bis Nutzer das Zertifikat freischalten können, kann es bis zu zwei Wochen lang dauern, weil sie dafür zwei Aktivierungscodes benötigten, die sie per Mail und als Brief per Post erhalten.
Welchen Zeitvorteil habe ich durch Elster?
Sich frühzeitig zu registrieren, bietet einen großen Vorteil: Wird die Zeit für die Steuererklärung knapp, können Elster-Nutzer mit einem Klick alle Angaben übermitteln. Dann gilt die Steuererklärung als abgegeben – ausgedruckt und per Post verschickt werden muss sie nicht mehr.
Wo finde ich meine steuerliche Identifikationsnummer (IdNr)?
Um sich bei Elster mit dem Zertifikat zu registrieren, benötigen Sie Ihre lebenslang gültige persönliche steuerliche Identifikationsnummer. Die elfstellige Zahl steht etwa auf der Lohnsteuerbescheinigung oder auf Steuerbescheiden vergangener Jahre. Eine Steuernummer wird für die Registrierung bei Elster nicht zwingend benötigt. Wer noch keine besitzt, kann mit der ersten per Elster übermittelten Steuererklärung eine Steuernummer beantragen.
Tipp: Falls Sie Ihre persönliche Identifikationsnummer verlegt haben, können Sie diese beim Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) anfordern. Wurde Ihnen bislang keine steuerliche Identifikationsnummer zugeteilt, etwa weil Sie sich als Ausländer ohne Meldeadresse in Deutschland erstmals ans Finanzamt wenden, können Sie sich auch nur mit Ihrer E-Mail-Adresse anmelden. Dann können Sie einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung übermitteln und sollten kurze Zeit später Ihre steuerliche Identifikationsnummer vom Bundeszentralamt für Steuern erhalten. Anschließend lassen sich alle Funktionen eines vollwertigen Benutzerkontos freischalten.
Welche Daten der Meldebehörden nutzt die Finanzverwaltung?
Nach einer Adresse fragt Elster bei der Registrierung mit Zertifikat nicht, denn die Finanzverwaltung kann auf die Daten der Meldebehörden zugreifen. Nutzer müssen aber an ihrem Wohnort gemeldet sein oder dem zuständigen Meldeamt eine Änderung ihrer Adresse mitgeteilt haben, wenn sie ihre Elster-Konto erstellen, sonst kommt der Brief mit dem Aktivierungscode nicht an. Schneller geht es mit Identifikationsnummer und Personalausweis, denn dann entfällt der Versand der Aktivierungscodes per Post und per E-Mail.
Wie logge ich mich bei Elster ein?
Im Internet ist es üblich, sich mit Benutzernamen und Passwort anzumelden. Nicht so bei Elster: Um eine höheren Datenschutz zu gewährleisten, ersetzt die Zertifikatsdatei, der Personalausweis oder die App „Elster Secure“ den Benutzernamen. Mit diesem „Identitätsnachweis“ und einem selbst gewählten Passwort melden sich Nutzerinnen künftig jedes mal an, wenn sie das Portal nutzen wollen. Damit weisen sie sich gegenüber dem Finanzamt als Datenübermittler aus.
Genügt das kostenlose Elster-Zertifikat?
Das Zertifikat gibt es in verschiedenen Varianten – für eine müssen Nutzer sich schon bei der Registrierung entscheiden. Die kostenlose reicht meist: Dabei wird die Zertifikatsdatei nach erfolgreicher Registrierung generiert und auf dem Computer abgelegt. Nutzer speichern ihr Zertifikat am besten an einem Ort, an dem sie es auf jeden Fall wiederfinden, etwa in einem Ordner für Steuerangelegenheiten oder auf ihrem Desktop. Sie sollten außerdem eine Sicherungskopie anlegen, etwa auf einer externen Festplatte. Es gibt auch die Variante, das Zertifikat auf einem speziellen Sicherheitsstick oder einer Signaturkarte extra verschlüsselt abzuspeichern. Elster-Stick und Kartenlesegerät müssen Nutzer aber kaufen. Das kann zwischen 49 und 150 Euro kosten und lohnt sich eher für Unternehmer und Steuerberater.
Wie finde ich das Zertifikat wieder?
Wer das Zertifikat für die Anmeldung nicht mehr findet, gibt in der Suchfunktion des Computers „.pfx“ ein – mit diesem Kürzel endet die Zertifikatsdatei. Der PC sollte es so auffinden und den entsprechenden Speicherort anzeigen können. Als Speicherort eignet sich auch ein USB-Stick oder eine externe Festplatte. So lässt sich das Elster-Portal von jedem Computer aus aufrufen. Das gilt inzwischen auch für Mac-Nutzer, die den Apple-Browser Safari verwenden. Dieser unterstützt inzwischen die Elster-Website. Bisher mussten Mac-Nutzer auf Google Chrome oder Firefox zurückgreifen.
Wie verlängere ich mein Elster-Zertifikat?
Problem. Sie machen Ihre Steuern seit langem über das Elster-Portal? Dann kann es geschehen, dass Ihr Anmelde-Zertifikat abläuft. In so einem Fall müssen Sie es verlängern.
Lösung. Ihr Zertifikat können Sie erst verlängern, wenn die Verwaltung Sie per E-Mail darauf hinweist. Diese Nachricht erhalten Sie 90, 40 und 2 Tage vor Ablauf. Loggen Sie sich mit dem noch gültigen Zertifikat und Passwort auf Elster.de ein. Es erscheint ein Hinweis, wann Ihr Zertifikat abläuft. Klicken Sie auf „Zertifikat jetzt verlängern“. Wählen Sie Ihr bald ablaufendes Zertifikat aus und vergeben Sie Dateinamen und Passwort für das neue. Klicken Sie auf „Verlängertes Zertifikat speichern“, erstellt Elster eine neue Zertifikatsdatei. Speichern Sie diese so ab, dass Sie sie wiederfinden. Sie können auch eine Sicherheitskopie erstellen, etwa auf einem USB-Stick. Mit dem neu gespeicherten Zertifikat melden Sie sich erneut an, um es zu aktivieren. Damit verfällt das alte, das Sie anschließend löschen sollten, um Verwechslungen zu vermeiden. Künftig melden Sie sich mit der neuen Datei an.
Wenn das Zertifikat abgelaufen ist
Sie sind zu spät dran und Ihr Zertifikat ist bereits abgelaufen? Wählen Sie dennoch auf der Elster-Startseite zunächst „Login“. Auf der folgenden Seite finden Sie die Frage „Zertifikatsdatei vergessen oder Zertifikat abgelaufen?“ Klicken Sie diese an, öffnet sich die Seite „Login wieder ermöglichen“. Hier geben Sie Ihre E-Mail-Adresse und Ihr Elster-Passwort ein. Im weiteren Verlauf erhalten Sie per Post einen Aktivierungscode und per E-Mail eine Aktivierungs-ID. In der E-Mail finden Sie außerdem den Link zu der Seite, auf der Sie Ihre ID und Ihren Code eingeben müssen. Am Ende erhalten Sie eine neue Zertifikatsdatei, mit der Sie wieder Zugriff auf Ihr bestehendes Nutzerkonto bekommen.
Vorausgefüllte Steuererklärung – so gehts
Die Steuererklärung noch leichter online ausfüllen und abgeben? Elster kann beim Ausfüllen Arbeit abnehmen, denn der Finanzverwaltung liegen bereits zahlreiche Daten von Arbeitgebern, Banken und Krankenkassen vor. Sie kennt etwa die gezahlte Lohnsteuer, Vorsorgeaufwendungen zu Riester- und Rürup-Verträgen, Krankenkassenbeiträge und erteilte Freistellungsaufträge.
Darauf können Elster-Nutzer zurückgreifen und so ihre Erklärung vorausfüllen lassen. Die Sache hat aber einen Haken: Für diesen sogenannten Belegabruf müssen sie erneut auf einen Abrufcode warten, den die Finanzverwaltung per Post verschickt.
Belegdaten liegen ab März vor
Bis alle Belegdaten zur Verfügung stehen, kann es Mitte März sein, denn die Finanzverwaltung wartet bis Ende Februar auf Daten. Nutzer sollten vor Übernahme prüfen, ob diese Daten korrekt sind. Das Finanzamt kann Angaben bereits fehlerhaft oder unvollständig von anderen Behörden, Arbeitgebern, Banken und Krankenkassen erhalten. In einem solchen Fall wenden sich Steuerzahler direkt an den jeweiligen Datenübermittler. Dieser ist dafür verantwortlich, Korrekturen vorzunehmen und Daten erneut ans Finanzamt zu versenden.
Vorausgefüllte Erklärung ergänzen
Bei allen Vorzügen: Die komplette Arbeit erspart Elster Steuerzahlern nicht. Steuermindernde Ausgaben müssen sie unbedingt selbst liefern. Dazu gehören Jobkosten, Spenden, Gesundheitskosten ebenso wie Ausgaben für Weiterbildung, Unterhalt, Kinderbetreuung und Handwerker oder Pflege. Wer auf diese Fleißarbeit verzichtet und sich auf Belegdaten und die vorausgefüllte Erklärung verlässt, verschenkt wahrscheinlich Geld.
Ebenso Aufgabe des Steuerzahlers: Die Erklärung um fehlende Einkünfte zu ergänzen, etwa um Mieteinnahmen und bestimmte Kapitalerträge. Auch Lohnersatzleistungen, Arbeitslosen-, Kinder- oder Elterngeld muss er mitteilen.
Belege abrufen für andere
Elster-Nutzer können über das Portal auch Belege für eine andere Person abfragen. Damit diese über den fremden Zugriff informiert ist, versendet das Amt nach dem Antrag einen Freischaltcode an die Adresse der Person, für die Belege abgerufen werden sollen. Diese Person muss den Brief an den abrufenden Elster-Nutzer weitergeben.
Steuerprogramme – Alternativen zu Elster
Sie brauchen bei der Steuererklärung mehr Hilfe? Dann kann ein kommerzielles Steuerprogramm lohnen. Die Programme kosten im Schnitt zwischen 10 und 40 Euro. Der jüngste Test der digitalen Steuerprogramme der Stiftung Warentest hat gezeigt, eine Steuersoftware hilft, wenn Steuerzahlende mehr Unterstützung und Steuerrat brauchen.
Dennoch sollten sie bei Elster registriert sein. Nur mithilfe von Elster-Zertifikat und -Abrufcode können einige der Programme über eine Schnittstelle Steuererklärungen online übermitteln und auf Belegdaten vom Finanzamt zugreifen.
Die umfangreichen Programmpakete guter Anbieter sind komfortabel und enthalten Musterbriefe für den Einspruch, erklären steuerliche Sachverhalte und geben Steuertipps. Zudem vergleichen sie – anders als Elster – für Ehepaare, die eine gemeinsame Steuererklärung einreichen, ob eine getrennte Erklärung für sie günstiger ist.
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Steuerprogramme im Test Fünf digitale Helfer rechnen sehr gut
- Fünf Steuerprogramme im Test unterstützen sehr gut bei der Steuererklärung – alle für den PC. Bei vielen Anwendungen für Smartphone oder Browser ist noch Luft nach oben.
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Steuererklärung Die Uhr tickt – jetzt noch pünktlich abgeben
- Wer zur Steuererklärung verpflichtet ist, muss sie fristgerecht einreichen. Sonst drohen satte Zuschläge. Die Stiftung Warentest zeigt fünf Wege zur „Last-Minute“-Abgabe.
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Steuern und Sozialabgaben Diese Abgaben zahlen Sie auf Ihre Rente
- Auch Rentner müssen mit Abzügen für Steuern und Sozialabgaben rechnen. Wir zeigen, welche Abgaben bei welchen Rentenarten fällig werden.
12 Kommentare Diskutieren Sie mit
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@TestLesende: Vielen Dank für den Hinweis. Die Passage haben wir geändert, die Links führen nur noch zum Portal einfach.elster.
Der Link unter »Alternativ können sie Steuerlotse-rente.de nutzen.« http://steuerlotse-rente.de/ führt zur Mitteilung »Der Steuerlotse wurde eingestellt.«
Es wird auf »einfachElster« verwiesen https://einfach.elster.de/erklaerung/ui/
Nachdem die Steuersoftware tax 2022 auch für 2021 eine satte Erstattung, statt der zu erwartenden geringen Nachzahlung (wie 2020) errechnete, versuchte ich es mit elster, zumindest der Prognose nach, dürfte wenigstens das Rechnen klappen.
Es gibt viele Punkte die mich teilweise zum verzweifeln brachten (die Suche wo was hin gehört, ist häufig verschwendete Zeit, Beträge müssen Mal mit Komma Mal gerundet eingetragen werden, IBAN ohne Leerstellen, Kontakt mit dem FA nimmt man über ein Formular auf und nicht einfach über das Postfach) usw. Hoffentlich wird es umfassend nachgebessert.
@Bankbuster: Das hängt natürlich sehr davon ab, welches Finanzamt für Ihren Wohnort zuständig ist. Bei mir ging es auch schon unter einem Monat.
Ich nutze Elster seit vielen Jahren, wundere mich aber immer wieder über skurrile Fehler. So soll ich z.B. in ein bestimmtes Feld eine Adresse eintragen. Ich trage die Adresse ein und bekomme die Fehlermeldung, ich solle in das besagte Feld die Adresse eintragen. Oder es sind für einen bestimmte Posten keine Kosten angefallen. Gibt man 0 ein kommt die Fehlermeldung, 0 sei kein zulässiger Wert. Das macht die Nutzung etwas unerfreulich.