Stellensuche im Internet Jobs auf einen Klick

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Wer heute auf Stellensuche ist, kann im Internet bei einer der rund 200 Jobbörsen schnell fündig werden.

"Ich bin zur Zeit auf Jobsuche und pirsche mich gerade an den Online-Stellenmarkt ran", schreibt Finanztest-Leser Stefan Heinen. Und er fragt, was er dabei beachten muss. "Wer ist von den Anbietern der beste? Gibt es auch Ausschreibungen für Jobs im Ausland oder Anbieter für spezielle Branchen?"

Stefan Heinen liegt im Trend. Auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle nutzen immer mehr Deutsche den Computer. Im Juli 2000 waren es über 760.000 Menschen. Das sind im Vergleich zum Januar doppelt so viele, stellte das Nürnberger Internet-Marktforschungsinstitut MMXI Europe fest.

Unübersichtlicher Markt

Derzeit gibt es etwa 200 Internet-Stellenbörsen verschiedenster Ausrichtung und Größe. Insgesamt befinden sich ständig rund 600.000 Jobangebote im Netz. Zu diesem Ergebnis kam eine Umfrage der Zeitschrift Personalwirtschaft, welche die Entwicklung auf dem Online-Stellenmarkt bereits seit mehreren Jahren verfolgt.

Größter Anbieter offener Arbeitsstellen ist die Bundesanstalt für Arbeit. Sie ist seit drei Jahren im Netz und veröffentlicht unter www.arbeitsamt.de innerhalb des Stellen-Informations-Service (SIS) rund 450.000 Stellenangebote quer durch alle Branchen. Es gibt auch Börsen für Ausbildungsstellen (ASIS), schulische Ausbildungsangebote (KURS), Künstler, IT-Spezialisten und eine Managementvermittlung.

Die Menge von Stellenangeboten bei den kommerziellen Jobbörsen reicht von 120 bis zu knapp 20.000 offenen Stellen für Deutschland je Anbieter. Außerdem präsentieren Zeitungen und Zeitschriften ihre Stellenmärkte im Netz und auch die Unternehmen.

Eine Einteilung in Rubriken ist schwer. Nur wenige Jobbörsen haben sich spezialisiert, zum Beispiel auf Branchen und Regionen.

Umfangreicher Service

Viele Jobbörsen enthalten nicht nur offene Stellen, sondern bieten Dienstleistungen rund um das Thema Arbeit. So gibt es die Möglichkeit, eine passende Stelle nach verschiedenen Kriterien zu suchen, zum Beispiel Branche, Arbeitsort, Qualifikation oder Art der Anstellung. Der Nutzer kann sich als Arbeitssuchender registrieren lassen. Diesen Weg hält Prof. Hermann Scherl vom Lehrstuhl Sozialpolitik der Universität Erlangen künftig für erfolgversprechend. Mittlerweile würden auch viele Unternehmen neue Mitarbeiter per Internet suchen.

Stefan Heinen machte mit der Registrierung unterschiedliche Erfahrungen. Die Registrierung bei "Jobpilot" brachte wenig Resonanz, von "Topjob" bekam er regelmäßig viele Angebote.

Häufig gibt es im Netz auch Ratgeber zur richtigen Bewerbung oder zum Arbeitsrecht. Manche Anbieter veröffentlichen Adressenlisten von berufsrelevanten Einrichtungen, versorgen den Nutzer mit aktuellen Nachrichten zum Arbeitsmarkt oder bieten Eignungstests. Die Qualität der Angebote und die Bedienerfreundlichkeit ist sehr unterschiedlich.

Licht und Schatten

Die Güte der Stellenbörsen im Internet ist nicht einheitlich. Licht und Schatten liegen nah beieinander.

So hat die Bundesanstalt für Arbeit zwar das umfangreichste Stellenangebot, im Diskussionsforum beschweren sich aber einige Nutzer, dass bereits besetzte Stellen immer noch als offen angeboten werden. Udo Karlsberg von der Bundesanstalt für Arbeit gibt zu, dass "75 Prozent der veröffentlichten Stellenangebote aus den letzten drei Monaten stammen; insgesamt 92 Prozent der Angebote aus dem letzten Halbjahr." Andere Anbieter versprechen ihren Nutzern eine schnellere Aktualisierung ihrer Datenbänke.

Als Hürde erweist sich oft auch, dass für die Kontaktaufnahme mit dem Unternehmen nur eine Postanschrift zur Verfügung steht.

Die Deutsche Post Express GmbH stellt zwar Ausschreibungen ins Internet, "bewerben könnten sich Interessenten erst seit kurzem per E-Mail", sagt Elke Frisch von der Personalabteilung.

Beim Softwarehaus SAP kommen "bereits 30 Prozent der Bewerbungen online ins Unternehmen", sagt Jochen Keller vom Personalmarketing. Bei SAP füllt der Interessent im Internet einen Bewerbungsbogen aus und schickt ihn dann direkt an das Unternehmen.

Stefan Heinen hatte bisher noch kein Glück. Er ist immer noch auf der Suche, nicht nur im Internet.

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