
Mit Liste und Maß. Wer seinen Einkauf gut plant, kann an der Kasse Geld sparen. © Getty Images / Tom Werner
Viele Lebensmittel sind 2022 deutlich teurer geworden – Entspannung nicht in Sicht. Zehn clevere Tipps, wie Sie hohe Preise abpuffern oder Zutaten ersetzen können.
1. Fette und Öle: Auf Olivenöl und Margarine ausweichen
Sonnenblumenöl und Rapsöl sind vielseitig einsetzbar, können in den Geschäften aber immer mal wieder knapp werden. Für den Notfall gibt es Speiseöl-Alternativen: In der kalten Küche und zum schonenden Anbraten von herzhaften Speisen lassen sie sich gut durch Olivenöl ersetzen. Zum scharfen Anbraten eignet sich Pflanzenöl aus verschiedenen raffinierten Ölen, Butterschmalz oder Vollfettmargarine. Bei asiatischen Speisen kommen Sesamöl oder Kokosöl infrage.
2. Mehl und Hefe: Neue Rezepturen erproben
Mehl und Hefe sind in Krisenzeiten auch mal vergriffen. Wer Lust hat, kann beim Kochen und Backen „Super-Körner“ wie Quinoa, Amaranth und Chia-Samen, Hirse, Kamut und Dinkel ausprobieren – die kosten zugegebenermaßen aber etwas mehr als etwa klassisches Weizenmehl. Wer selbst Brot, Brötchen oder Pizza zubereiten möchte, kann notfalls auch ohne Hefe backen: Als Treibmittel können Backpulver oder Natron dienen. Pizza und Brötchen schmecken auch aus Quark-Öl-Teig.
3. Milchprodukte: Pflanzliche Alternativen verwenden
Die Preise für Milch, Butter und Käse haben kräftig angezogen. Zum Backen eignet sich oft auch pflanzliche Margarine, im Kuchenteig schwören viele statt auf Milch auf sprudelndes Mineralwasser. Im Kaffee schmecken auch Haferdrinks – mit manchen lässt sich sogar ein passabler Schaum für den Latte Macchiato zubereiten. Statt Käse können Veggie-Brotaufstriche für Abwechslung sorgen.
4. Sparangebote: Saisonal einkaufen und stöbern
Wer im Supermarkt auf Sonderangebote achtet und frisches Obst und Gemüse nach Saison kauft, spart Geld. Oft lohnt es sich zudem, zur richtigen Zeit auf dem Markt zu stöbern: Vor allem gegen Ende des Markttages ist leicht verderbliche Ware wie Erdbeeren oder Salat oft günstiger zu haben.
5. Eigenmarken: Oft so gut wie klassische Marken
Es müssen nicht immer klassische Markenprodukte sein: Wer auf preisgünstigere Eigenmarken des Handels setzt – etwa von Aldi, Lidl, Edeka oder Rewe – spart oft Geld und muss dabei nicht auf Qualität verzichten. Das zeigen unsere vergleichenden Auswertungen von Lebenmitteltests. Ob bei Kaffeebohnen, Schokolade, Aufbackbrötchen oder Babybrei aus dem Gläschen: Das Sparpotenzial ist mitunter erheblich.
Strom, Gas, Kochen: Sparpotenziale finden
- Auch die Preise für Strom und Gas steigen. Wer seinen Anbieter wechseln möchte und nach der besten Option sucht: Unser Test von acht Vergleichsportalen zeigt, dass diese für einen Preisvergleich erste Wahl sind.
- Mit diesen Tricks für den Alltag kann es Familien gelingen, Strom- und Heizkosten um mehr als 1 000 Euro im Jahr zu senken.
- Induktionskochfelder heizen flott und sparsam auf. Wir haben 14 Geräte aus zwei Produktgruppen geprüft: klassische Induktionskochfelder und Kochfelder mit integriertem Dunstabzug.
- Stromverbrauch ermitteln, Sparpotenzial erkennen und so die Kosten senken: Dabei können Strommessgeräte helfen. Wir haben 15 geprüft. Gute müssen nicht viel kosten.
6. Preisfallen: Nicht auf Händler-Tricks hereinfallen
Großpackungen und Aktionsware, die sofort ins Auge fällt, sind verführerisch – und suggerieren Sparpotenzial. Doch lieber genau hinsehen! Es lohnt sich, die (meist kleingedruckten) Grundpreise von verschiedenen Packungsgrößen zu vergleichen oder abseits von Werbeaufstellern nach preisgünstigeren Alternativen zu suchen. So lassen sich Preisfallen im Supermarkt umgehen. Mit unserem Preisvergleichs-Apps im Test lässt sich in manchen Fällen zusätzlich sparen. Diese Spar-Apps finden und vergleichen Angebote in den umliegenden Supermärkten.
7. Vorräte: Auf Konserven und Trockenprodukte setzen
Laut Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) kann es für jeden Haushalt hilfreich sein, einen gewissen Vorrat anzulegen – etwa für Stromausfälle, Unwetter, Quarantäne oder Krankheit. Bestens geeignet sind Konserven mit Fisch, Obst oder Gemüse. Apfelmus, Rotkohl oder Veggie-Brotaufstriche halten sich auch im Glas lange. Trockenprodukte wie Reis, Mehl, Zucker, Salz, Kekse, Knäckebrot, Linsen, Bohnen, Instantbrühe oder Pasta sind ebenfalls gut zu bevorraten. Allergien, Unverträglichkeiten, persönliche Vorlieben und Bedürfnisse beachten.
8. Lagerung: Richtig kühlen und sortieren
Richtig gelagert halten Lebensmittel länger. Vor allem im Kühlschrank gibt es dabei einiges zu beachten. Lesen sie nach, wie Ihre Lebensmittel länger frisch bleiben, was wohin gehört – und welche Lebensmittel keine Kühlung vertragen. Länger haltbare Vorräte möglichst kühl, trocken und dunkel lagern. Produkte mit langer Haltbarkeit stehen am besten hinten im Regal. Was bald verbraucht werden muss, rückt nach vorn.
9. Günstig kochen: Passende Rezepte finden
Preiswert, gesund und wohlschmeckend – es gibt Gerichte, die all das vereinen. Wir empfehlen zum Beispiel Focaccia mit Rosmarin, Selbst hergestellter Joghurt, Riesenravioli mit Kapern oder Apfeltarte mit süßem Glanz. Auch saisonale Zutaten können Schnäppchen sein, passende Rezept finden Sie in unserem Kochbuch Kochen durchs Jahr.
10. Essensreste: Mehr verbrauchen, weniger entsorgen
Mehr denn je lohnt es sich jetzt, Lebensmittel möglichst vollständig zu verbrauchen. Ein alter Trend macht unter neuem Namen wieder Karriere: Nahrungsmittel abfallfrei verarbeiten heißt jetzt „Zero Waste“. Denn aus Spargelresten, welken Salatblättern oder altem Brot lassen sich noch leckere Speisen zubereiten – das schont den Geldbeutel und vermeidet Abfall.
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- Der Klimawandel macht auch vor Olivenhainen nicht halt. Die letzte Ernte in der EU verlief schlecht, die Aussichten sind düster. Folge: Weniger Öl, steigende Preise.
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Mein Spar Tipp ist einfach nichts mehr zu essen