Die einen schlucken ordentlich Strom übers Kabel und verlangen alle paar Wochen einen neuen Beutel, die anderen müssen häufig geladen werden und benötigen nach einigen Jahren einen neuen Lithium-Ionen-Akku. Die Gehäuse sind aus Plastik, ihr Innenleben ist ein Geheimnis aus Metallen und Kunststoffen: Ökologische Unschuldsengel sind beide nicht. Doch wer ist Öko-Teufelchen: Akku- oder Kabelstaubsauger?
Wir haben ihre Lebenswege nachgezeichnet – von der Fabrik über Frachtcontainer, Warenlager und Geschäft bis nach Hause und schließlich ins Recycling und den Elektroschrott. Unterwegs verursachen sie Treibhausgase, verbrauchen Rohstoffe, Wasser und Strom.
Verlierer nach Punkten
All diese Auswirkungen haben wir zusammengezählt, gewichtet und in Umweltschadenspunkte umgerechnet. Je mehr Punkte für ein Gerät, desto schlechter seine Ökobilanz. Ergebnis: Akkusauger haben eine eindeutig bessere Ökobilanz als Geräte mit Kabel. Ein Akkusauger erreicht 23 Umweltschadenspunkte, ein Kabelsauger fast 33.
Knackpunkt ist der Stromverbrauch
Allein mit ihrem Stromverbrauch häufen Kabelstaubsauger fast so viele Schadenspunkte an wie Akkusauger im gesamten Lebenszyklus. Für die Bilanz haben wir angenommen, dass sie zehn Jahre je eine Stunde pro Woche benutzt werden. Dabei verbrauchen Kabelmodelle etwa doppelt so viel Strom wie Akkusauger.
An den Reglern drehen
Wer einen Staubsauger nutzt, kann den Stromverbrauch selbst stark senken − den alten Kabelsauger durch ein sparsames Gerät ersetzen oder den Putzhelfer auf niedriger Saugstufe betreiben. Volle Pulle heißt: höherer Stromverbrauch, schlechtere Ökobilanz. Bei Akkusaugern verschleißt dabei die Batterie schneller. Die notwendigen Ersatzteile belasten die Ökobilanz zusätzlich. Noch schlechter sieht sie aus, wenn sich der Akku nicht wechseln lässt, sodass bei ausgelaugter Batterie gleich ein neuer Sauger fällig ist.
Der Akku macht den Kohl nicht fett
Im aktuellen Staubsaugertest wiegen fast alle Kabelgeräte zwei- bis dreimal so viel wie Akkusauger. Doch in Akkusaugern ist mehr Elektronik verbaut, die eine aufwendigere Produktion erfordert. Deshalb wirkt sich die Produktion bei beiden ökologisch etwa gleich stark aus.
Der Akku selbst schlägt vergleichsweise schwach auf die Ökobilanz durch. Selbst problematische Rohstoffe wie Lithium oder Kobalt fallen kaum ins Gewicht, dafür sind die verwendeten Mengen zu gering. Die Batterie verursacht gerade mal einen Schadenspunkt – obwohl die Gewinnung von Lithium das Grundwasser gefährdet. Kinder riskieren im Kongo für den Abbau von Kobalt ihr Leben. In unsere Ökobilanz konnten soziale Folgen oder Menschenrechtsverletzungen nicht einfließen. Möglicherweise würde das Ergebnis sonst anders aussehen.
Tipp: Die Ökobilanzen von Staubtüchern haben wir in unserem Staubwedel- und Mikrofasertücher-Test untersucht.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Böse Überraschung beim neuen Miele Complete S3 Select Power. Nach relativer kurzer Einsatzzeit bemerke ich einen unangenehmen Geruch beim Saugen: der (Original-)Beutel ist aus der Aufnahme ca. 1,5 cm nach oben gerutscht, eine große Menge Staub und Flusen sind am Beutel vorbei in den Innenraum des Saugers gelangt. Der Motorfilter komplett zugesetzt, auch der Motorabluftfilter dunkelschwarz von der Abluft gefärbt, eine Menge Staub muss in den Motor eingesaugt worden sein!
Auch nach Einsatz eines neuen kompletten Filtersatzes (und zwischenzeitlich mehrfacher Kontrolle des korrekten Sitzes des Staubbeutels) wieder dasselbe Phänomen: der Beutel ist aus der Aufnahme hochgerutscht und erneut der Motorfilter zugesetzt. Das Geschäft vor Ort, bei dem ich den Sauger gekauft habe, meint, ich würde die Beutel falsch einsetzen.
Der Miele-Service hat keine Idee, warum das passiert, einziger Rat, ich solle beim Einsetzen eines neuen Beutels die Aufnahme vorm Schließen nach unten drücken.
Hallo,
ich bevorzuge ja vor allem Produkte aus Ihren Tests, weil jene eine Dauerprüfung absolviert haben. Das gibt im Normalfall eine gewisse Sicherheit, dass jene Produkte auch in der normalen Haushalts-Nutzung lange genug durchhalten.
Jetzt ist mir aber die Ausnahme passiert: Wir haben einen Staubsauger AEG VX7 CRAK gekauft, welches gegenüber dem getesteten Modell wohl über zusätzliches Zubehör verfügt. Das war der Preis-Leistungs-Sieger im Februar 2020, mit Haltbarkeit laut Ihnen 'sehr gut' (1,4). Nun ist uns allerdings kurz hintereinander der Saugaufsatz gleich ZWEIMAL kaputt gegangen. Das führt zur Vermutung, es könnte einen Konstruktionsfehler geben.
Bei uns ist es zum zweiten mal so, dass der Saugaufsatz sich auf dem Endrohr in Uhrzeiger-Richtung dreht, d.h. nicht komplett fixiert wird. fixiert wird er nur GEGEN die Uhrzeiger-Richtung. Damit wackelt der Saugaufsatz, und ist nicht mehr vernünftig benutzbar.
Bisher hab ich noch kein Akku betriebenes Gerät gesehen, dessen Akku bei täglicher Verwendung nach 5 Jahren noch eine brauchbare Figur macht. Schauen Sie sich doch nur mal die Leistung des Akkus Ihrer Mobiltelefone an wenn die mehrere Jahre genutzt wurden.
Zumindest einen Akkutausch muss man für diese Zeit vorsehen, wenn man ehrlich ist. Ich denke dann sieht es von der Ökobilanz anders aus.
Ich bin selbst ein Großer Fan unseres Akku-Staubsaugers, der jetzt leider nach 4 Jahren den zweiten Akku braucht. Es ist ein Markengerät und man bekommt tatsächlich auch einen passenden Akku ohne viel basteln zu müssen.
@fuhrmann77: Informationen zu den Maßen der Staubsauger finden Sie in unserer Tabelle bei "Ausstattung/Technische Merkmale".
Hallo, um unter unserem Bett saugen zu können, benötige ich einen möglichst flachen Sauger. Sonst muss er nicht viel können, da die Fläche sehr klein ist. Finden sich Informationen dazu auch im aktuellen Test? Vielen Dank und viele Grüße