
„Kraftvolle Reinigung, hygienischere und einfachere Entleerung“: AEG wirbt mit starken Worten für seinen beutellosen Staubsauger Ultracaptic Origin. Er kostet rund 200 Euro. Bisher eint Staubboxmodelle ein Problem: Es fällt schwer, ihre Behälter staubfrei zu entleeren. Die „Compact & Go Funktion“ des AEG-Geräts soll Abhilfe schaffen. Ob das gelingt, und wie gut der Ultracaptic saugt, zeigt der Schnelltest.
Kraftvoll auf glatten Böden
Flott sieht der Ultracaptic Origin aus. Silberblaumetallic ragen je fünf turbodüsen-artige Rundungen an beiden Seiten des durchsichtigen Staubbehälters hervor. Der kompakte Gerätegriff, der wie ein Spoiler nach vorne herausragt, verstärkt den Eindruck eines Kraftpaktes, das mit 1 400 Watt auf seinen Einsatz wartet. Auf Hartboden räumt der Ultracaptic ordentlich ab. Auch Ritzen lässt er leer geputzt zurück. Weiter gehts im Testprogramm.
Anstrengend auf Teppich
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Vom Teppichboden nimmt der Ultracaptic einen Großteil des Staubes auf. Für ein Gut reicht es nicht. Er landet hier im Mittelfeld, wie die meisten geprüften Staubsauger. Schwerer wiegt, dass sich die Düse des Ultracaptic auf Teppichboden festsaugen kann. Manövrieren ist dann nicht einfach. Das Gerät hat keine elektronische Saugkraftregulierung. Wer leichter voranschreiten möchte, kann nur einen Schieberegler öffnen. Nebenluft strömt ins Saugrohr und mildert den Ansaugeffekt ab – mit mäßigem Erfolg. Für große Teppichflächen ist der Ultracaptic daher weniger geeignet. Fasern und Fuseln verputzt der Sauger problemlos – von Teppichböden ebenso wie von Polstern.
Verdichtet mit „Compact & Go Funktion“
Bleibt die Frage: Wie einfach und sauber lässt sich der Staubbehälter leeren? Die Lösung von AEG heißt Compact & Go. Dahinter steckt ein Verdichterhebel. Wird er per Hand angehoben, schiebt sich eine Platte innerhalb des Behälters nach unten und presst den aufgesaugten Staub zusammen. Danach kommt der Hebel zurück in seine Ausgangsposition. Der Vorgang wird so oft wiederholt, bis der Behälter voll ist. Positiv: Der so verdichtete Staub lässt sich einfach, ohne Rütteln ausschütten. Flott fällt er heraus. Der Behälter sieht optisch sauberer aus. Negativ: Bereits beim Zusammenpressen und später beim Leeren wirbelt Staub auf. Zudem müssen – in größeren Abständen – Motorschutz- und Abluftfilter entnommen und ausgewaschen, ein Kegelfilter per Hand gesäubert werden. Das ist nicht nur umständlich, sondern auch unhygienisch.
Auf Teppich recht laut
Immerhin überzeugt der Ultracaptic von AEG mit sehr gutem Staubrückhaltevermögen. Dass er in puncto Umweltverträglichkeit dennoch nur mittelmäßig abschneidet, liegt an einer anderen Schwäche des Gerätes. Es ist recht laut. Auf Teppich erreicht der Ultracaptic im Test einen Schallleistungspegel von 78,3 dB(A). Sehr leise Geräte schaffen hier rund 68 dB(A).
Testkommentar
Der beutellose Ultracaptic von AEG reinigt insgesamt gut, auf Teppichboden befriedigend. Die meisten geprüften Modelle mit Staubbox schneiden beim Saugen schlechter ab. Auf Teppich lässt sich das Gerät aber nur mit einigem Kraftaufwand manövrieren. Die Compact & Go Funktion macht das Leeren des Behälter einfacher, aber nicht staubfrei. Reinigen und Waschen der Filter bleibt umständlich und unhygienisch. Zudem ist er mit rund 200 Euro kein Schnäppchen. Wer weniger ausgeben möchte, findet im Produktfinder Staubsauger gute Modelle ab rund 100 Euro.
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Ich bin schon sehr gespannt wo das weiter hingeht. Wobei wirklich erst einmal etwas an der Lautstärke gemacht werden sollte.
So einen Dröhnapparat im Alltag aushalten zu sollen, ist eine freche Zumutung. Leider wehren sich zu wenig Menschen gegen unter dem Deckmäntelchen der Staubkomprimierung feilgebotenen Ohren-Vergewaltiger. Danke, daß Stiftung Warentest diesen eklatanten Mangel krass brandmarkt, denn Lärm tut Nutzern und Nachbarn weh und ist Umweltverschmutzung.