
US-Staatsanleihen. Ob ein Investment sich lohnt, kommt nicht nur auf die Zinsen an, sondern auch auf die Entwicklung des Dollars. © Getty Images / Tanarch
Amerikanische Staatsanleihen bieten mehr Zinsen als Anleihen aus dem Euroraum. Wir zeigen, warum es trotzdem keine gute Idee sein kann, US-Anleihen zu kaufen.
Anleger freuen sich über das Ende der Mickerzinsen. In nur zwölf Monaten sind die Zinsen für Staatsanleihen im Euroraum auf rund 2,3 Prozent gestiegen. In den USA liegen die Staatsanleihenzinsen sogar schon bei 3,7 Prozent. Lohnt es sich, lieber auf Fonds mit amerikanischen Staatsanleihen zu setzen als auf Fonds mit Euro-Staatsanleihen? Wir zeigen, warum Anleihen-Anleger nicht nur auf den Zins schauen sollten, sondern auch das Wechselkursrisiko im Blick haben müssen.
Zinsen für US-Staatsanleihen höher als im Euroraum
Wie der folgende Chart zeigt, liegen die Zinsen für amerikanische Staatsanleihen höher als für Staatsanleihen aus dem Euroraum. Vor einem Jahr gab es für Euroanleihen noch null Prozent Zinsen, für US-Staatsanleihen dagegen 0,9 Prozent. Absolut gesehen sind die Zinsen in den USA also noch stärker gestiegen als im Euroraum, der Zinsabstand hat sich vergrößert. So mancher Anleger mag sich daher überlegen, ob er statt in Fonds und ETF mit Euroland-Anleihen nicht lieber in Fonds und ETF mit US-Staatsanleihen investieren sollte.
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Wertentwicklung – Wechselkursänderungen dominieren
US-Staatsanleihen (in US-Dollar) sind trotz des größeren Zinsanstiegs weniger stark eingebrochen als ein gemischter Euro-Staatsanleihen-Index. Der US-Staatsanleihen-Index in Euro hat sogar zugelegt, wie der Chart unten zeigt. Um das zu verstehen, müssen Anleger zwei Effekte berücksichtigen: Das Zinsänderungsrisiko und das Wechselkursrisiko.
- Steigen die Zinsen, machen Anleihen und Rentenindizes erst einmal Minus. Je stärker der Zinsanstieg, desto größer ist normalerweise der Verlust. Allerdings ist der Effekt schwächer, wenn die Zinsen von einem höheren Niveau aus steigen. Die US-Zinsen waren vor einem Jahr um 0,9 Prozentpunkte höher als im Euroraum. Daher liegt die Wertentwicklungskurve mit den US-Staatsanleihen gemessen in US-Dollar über der Kurve der Euro-Staatsanleihen.
- Anleger aus dem Euroraum würden nicht die Wertentwicklung in US-Dollar erhalten, wenn sie einen Fonds oder ETF auf US-Staatsanleihen kaufen. Sie bekommen die Wertentwicklung in Euro. Hier spielt die Entwicklung des Wechselkurses zwischen Euro und US-Dollar die entscheidende Rolle. Wertet der Euro ab, machen hiesige Anleger mit einem Investment in US-Dollar-Anleihen Gewinn. Fällt der Dollar, machen sie mit einem Investment in US-Dollar-Anleihen Verlust. Im vergangenen Jahr ist der US-Dollar gegenüber dem Euro gestiegen – daher liegt der Index mit US-Staatsanleihen gemessen in Euro vorne.
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Der nächste Chart zeigt wieder die Wertentwicklung von Euro-Staatsanleihen und US-Staatsanleihen, diesmal auf lange Sicht.
Was Sie am Chart erkennen können:
- Langfristig ist die Wertentwicklung für Indizes mit Euro-Staatsanleihen und US-Staatsanleihen (in Euro und in US-Dollar) ähnlich.
- Anleger aus dem Euroraum, die US-Staatsanleihen halten, müssen mit deutlich mehr Schwankungen rechnen. Mal gewinnen sie wegen der Wechselkursänderungen, mal verlieren sie.
Tipp: Wir empfehlen für den Sicherheitsbaustein im Portfolio Zinsprodukte, die in Euro notieren, also Euro-Tagesgeld, Euro-Festgeld oder – wenn man das Zinsänderungsrisiko verkraftet – ETF mit Euro-Staatsanleihen.
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