Spül­mittel-Test

So haben wir getestet

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Spül­mittel-Test Testergebnisse für 25 Hand­geschirr­spül­mittel

Spül­mittel-Test - Konzentrate hängen klassische Spül­mittel ab

Ergiebig­keits­test. Die Testerin bürstet Teller ab, bis der Schaum zusammenbricht und dauer­haft aufreißt. Der pink­farbene Farb­stoff macht den Prüf­schmutz sicht­bar. © Stiftung Warentest

Im Test: 25 Hand­geschirr­spül­mittel: 10 Konzentrate, 9 Klassik-Produkte sowie 6 Mittel, die ausdrück­lich als ökologisch oder sensitiv beworben wurden. Laut Anbieter sind zwei Konzentrate sowie ein Klassik-Produkt jeweils mit einem anderen Mittel rezepturgleich. Dies prüften wir auf Plausibilität. Wir kauf­ten die Produkte von September bis Oktober 2021 ein. Preise: Anbieterbefragung im März 2022.

Reinigen: 50 %

Wir trugen Fett-, Stärke- und Eiweiß­schmutz auf Edelstahl­bleche auf und trock­neten diese bei höheren Temperaturen. Nach dem Einweichen im Wasser reinigten wir die Platten im Mehr­spurwischgerät mit Schwämmen. Nach einer fest­gelegten Anzahl von Wischbewegungen bewerteten zwei Fachleute visuell und mit den Fingern, wie sauber die Platten waren. Um die Reinigungs­leistung durch Einweichen zu prüfen, haben wir die Teller mit neun haus­halts­typischen Speiseresten beschmutzt und getrocknet: Bei den Speiseresten handelte es sich um Milch, Hack, Eigelb, Carbonara, Stärke, Paella, Haferflocken, Crème brûlée und Käsesoße. Das Spül­mittel haben wir in 45 Grad warmem Wasser nach Etikett dosiert, die Teller darin einge­weicht und danach nur mit Wasser abge­spült. Bei fehlender Herstel­ler­empfehlung zum Einweichen haben wir 5 ml pro 1 Liter Wasser dosiert. Die Sauber­keit der Teller ermittelten zwei Experten durch Wiegen oder visuell.

Spül­mittel-Test - Konzentrate hängen klassische Spül­mittel ab

Wischtest. Fairy Ultra (links) entfernt blau gefärbtes Fett besser als das Pril Kraft Gel (rechts), Eiweiß­haltiges in Pink hingegen schlechter. © Stiftung Warentest

Ergiebig­keit: 20 %

Wir trugen jeweils fett- oder stärkelastigen Schmutz auf Porzellan­teller auf und reinigten sie in fünf Liter Spül­wasser (nach Anbieter­angaben dosiert). Riss die Schaum­decke dauer­haft auf, galt das Spül­wasser als erschöpft. Anschließend ermittelten wir die Anzahl der gesäuberten Porzellan­teller.

Die Prüfung führten wir in Anlehnung an die IKW-Methode „Empfehlung zur Qualitäts­bewertung der Reinigungs­leistung von Hand­geschirr­spül­mitteln“ (SÖFW, 128 (5/2002) 3 ff.) durch.

Hand­habung: 10 %

20 Prüf­personen benutzten jedes Hand­geschirr­spül­mittel zu Hause. Sie bewerteten anhand eines Fragebogens unter anderem die Anwendungs­hinweise auf dem Etikett, etwa auf Lesbarkeit, sowie Öffnen, Schließen und Hand­lich­keit der Verpackung. Die Voll­ständig­keit der Gebrauchs­anleitung sowie die Deklaration des Produkts prüfte eine Expertin. Zudem versuchten die Prüf­personen jeweils mit voller und halb voller Flasche, die vom Anbieter empfohlene Menge an Spül­mittel zu dosieren. Wir ermittelten und bewerteten die tatsäch­liche Abweichung von der Empfehlung.

Gesundheit: 15 %

Für 24 Stunden klebten wir mit verdünntem Spül­mittel befeuchtete Test­pflaster auf den Rücken von 30 Prüf­personen. Ein Dermatologe beur­teilte 24 sowie 48 Stunden nach Entfernen der Test­pflaster die Haut­verträglich­keit der Mittel. Zusätzlich bestimmten und bewerteten wir, ob die Produkte kritische Konservierungs­stoffe enthielten − beispiels­weise Methyl- und Benzis­othiazolinon.

Spül­mittel-Test Testergebnisse für 25 Hand­geschirr­spül­mittel

Gewässerbelastung: 5 %

Mit Hilfe des Expositions-Wirkungs-Modells ermittelte ein Experte, wie viel Wasser erforderlich ist, um problematische Stoffe in den Reinigern so stark zu verdünnen, dass sie nicht mehr toxisch wirken. Je mehr Wasser nötig ist, desto größer die Gewässerbelastung. Zudem ermittelten wir, in welchem Maße einzelne Inhalts­stoffe in Flüssen und Seen Wasser­organismen gefährden können. Ergänzend erfolgte eine vergleichende Bewertung der Spül­mittel­rezepturen gemäß des EU-Beschlusses zur Fest­legung der Umwelt­kriterien für die Vergabe des EU-Umwelt­zeichens für Hand­geschirr­spül­mittel (2017/1214) und auf Basis der vom Haupt­ausschuss Detergenzien über­arbeiteten DID-Liste (veröffent­licht im Internet­auftritt der Gesell­schaft Deutscher Chemiker).

Abwertungen

Abwertungen bewirken, dass sich Mängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Folgende Abwertungen haben wir einge­setzt: Bewerteten wir Reinigen oder Ergiebig­keit mit Ausreichend, konnte das test-Qualitäts­urteil nicht besser sein. Bewerteten wir kritische Konservierungs­stoffe mit Ausreichend, konnte die Note für Gesundheit nicht besser sein. War die Gewässerbelastung mangelhaft, konnte das test-Qualitäts­urteil nicht besser sein.

Spül­mittel-Test Testergebnisse für 25 Hand­geschirr­spül­mittel

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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Profilbild Stiftung_Warentest am 17.06.2022 um 12:50 Uhr
Nachspülen mit klarem Wasser notwendig?

@Paul-PeterZuhetski: Laut Fachexperten ist es unter gesundheitlichen und hygienischen Gesichtspunkten nicht notwendig, das Geschirr in klarem Wasser nachzuspülen. Falls Nachspülen dennoch gewünscht ist, sollte dies auch der Umwelt zuliebe besser in einem mit kaltem Wasser gefüllten Becken oder in einer Schüssel und nicht unter fließendem Wasser erfolgen, bzw. das Geschirr an der Luft trocknen. Studien zeigen, dass nach dem Reinigen von Geschirr sowohl mittels Geschirrspüler als auch von Hand nur äußerst geringe Rückstände des verwendeten Spülmittels nachweisbar sind.

Profilbild Stiftung_Warentest am 17.06.2022 um 12:49 Uhr
Mikroplastik

@Ltdeta: Zur Produktgruppe Handgeschirrspülmittel liegen uns aktuell keine konkreten Hinweise zur Relevanz von Mikroplastik vor, weshalb wir in diesem Test von einer Prüfung auf und Bewertung von Mikroplastik abgesehen haben.

Mikroplastik kann zwecks verschiedener Funktionen in Wasch- und Reinigungsmitteln enthalten sein.

In Flüssigwaschmitteln wird Mikroplastik etwa als Trübungsmittel zugesetzt. In einem vergangen Test zur Produktgruppe Glaskeramik-Kochfeldreiniger (test 07/2018) haben wir den Gehalt an Mikroplastik in die Umweltbewertung mit einbezogen, weil hier der mögliche Einsatz mit der Funktion als Abrieb- und Schleifmittel generell bekannt ist.

Die Bewertung im Test Glaskeramik-Kochfeldreiniger erfolgte gleichzeitig auf Basis von Anbieterangaben, weil es unseres Wissens nach zufolge auch zum aktuellen Zeitpunkt noch kein standardisierten Prüfverfahren gibt, um Mikroplastik in Wasch- und Reinigungsmitteln zu quantifizieren.

War laut Anbieter Mikroplastik enthalten, so werteten wir für solche Reiniger die Umwelteigenschaften auf die Note befriedigend ab. Für eine strengere Bewertung fehlten Langzeitstudien, um die Wirkung von Mikroplastik in der Umwelt abschätzen zu können.

Andererseits konnten wir aufzeigen, dass der Einsatz von Mikroplastik im Bereich Kochfeldreiniger eigentlich unnötig ist und Produkte ohne Mikroplastik genauso gut funktionieren.

Test_Leser64 am 05.06.2022 um 14:23 Uhr
Produkte ohne tierliche Inhaltsstoffe?

Für vegan lebende Menschen wäre es sehr hilfreich, wenn entsprechende Informationen bei Tests dieser Art mit aufgenommen würden.
Nachfragen als Privatperson werden von den Herstellern oft ignoriert oder mit Standardschreiben ohne Informationsgehalt beantwortet.

Paul.Dohmen am 20.05.2022 um 13:21 Uhr
Nachspülen mit klarem Wasser notwendig?

Sehr geehrte Damen und Herren ,
als langjähriger Abonnent habe ich mich gefragt, ob Nachspülen mit klarem klarem Wasser (bspw. in einer Wanne) wirklich notwendig ist, wie Sie es empfehlen? Andere (seriöse) Quellen halten dies für nicht notwendig.
Mit freundlichen Grüßen aus dem schönen Bad Salzuflen
Paul-Peter Zuhetski

Ltdeta am 19.05.2022 um 20:57 Uhr
Kein Kriterium Microplastik?

Sehr geehrte Damen und Herren,
sollte man das Thema Mikroplastik(Umwelt) nicht mit in die Bewertung einfließen lassen, oder zumindest Aufzeigen welche Mittel ohne Mikroplastik auskommen?