Sprechendes Spielzeug im Test Diese Puppen und Tiere können Sie verschenken

4
Sprechendes Spielzeug im Test - Diese Puppen und Tiere können Sie verschenken

© Stiftung Warentest / Ralph Kaiser

Sie brabbeln, krabbeln, singen oder weinen. Doch sind sie sicher für Kinder? Fast jedes dritte Spielzeug im Test schneidet schlecht ab.

Sprechendes Spielzeug im Test Alle Testergebnisse für Sicherheit von Akustik-Spielzeug 12/2019

Er ist der Liebling der Redak­tion: der pink­farbene Laber-Flamingo aus Plüsch. Für ein paar Sekunden nimmt er Wörter, Gesang und andere Geräusche auf − und gibt sie gleich wieder zum Besten. Wie ein Echo mit witzig verzerrter Stimme und rotierendem Hals.

Unser Rat

Die Test­ergeb­nisse helfen, sichere Puppen, Roboter, Tier- und andere Figuren aus Plüsch, Kunststoff und anderen Materialien zu finden. In der Tabelle finden Sie auch das Akustikspielzeug, das all unsere tech­nischen Prüfungen bestanden hat und keine kritischen Mengen gesund­heits­gefähr­dender Stoffe enthält. Deren Testnoten für Sicherheit und Schad­stoffe reichen von Sehr gut bis Befriedigend.

Als Spiel­verderber entpuppt

Der Laber-Flamingo gehört zu den 23 Puppen, Tieren, Robotern und anderen Akustik-Figuren, die wir für den Test ausgewählt haben. Nach mehr als 600 tech­nischen Prüfungen und rund 1 450 Material­proben für die Schad­stoff­analyse steht fest: Als Spiel­verderber entpuppen sich chemische Substanzen, die gesund­heits­gefähr­dend sein können. Sieben Produkte bewerten wir deshalb mit Ausreichend oder Mangelhaft.

Die anderen sind sicher und empfehlens­wert. Bei ihnen konnten wir keine Schad­stoffe nach­weisen oder nur so geringe Konzentrationen, dass sie gut oder befriedigend abschneiden.

Prima Technik, kritische Substanzen

Die Prüfer kontrollierten auch, ob sich von den Figuren zum Beispiel verschluck­bare Kleinteile lösen. Sie untersuchten, ob das Spielzeug zu laut tönt, die Batterien heiß laufen oder die LEDs zu grell strahlen. Erst­mals in unseren Spiel­zeugtests bewältigen alle Produkte sämtliche tech­nischen Sicher­heits­prüfungen.

Anders die Test­ergeb­nisse im Chemielabor. Dort haben wir das Spielzeug auf bis zu 240 Substanzen geprüft. Am häufigsten wiesen wir Naph­thalin nach, einen poly­zyklischen aromatischen Kohlen­wasser­stoff (PAK). Er steht unter Verdacht, Krebs zu erzeugen. Material­proben von vier Figuren enthielten kritische Mengen: der Drache Ohnezahn von Spin Master, der Roboter Marvin von Revell, die Eiskönigin Elsa von Hasbro sowie der Esel Emmi von Stern­taler. Ebenso wie weitere PAK, die wir fanden, gelangen sie oft über verunreinigte Weichmacheröle oder Farb­stoffe ins Spielzeug. Die Konzentrationen sind nicht akut giftig. Einige PAK wirken aber lang­fristig im Organismus, schaden womöglich der Gesundheit. Kinder können sie beim Spielen über den Mund oder die Haut aufnehmen.

Die recht­lichen Vorgaben hält das Spielzeug ein, worauf uns auch einige Anbieter hinweisen. Aus Gründen der Vorsorge haben wir die PAK aber nach den strengen Kriterien des GS-Zeichens für Geprüfte Sicherheit bewertet. Sie einzuhalten, ist möglich, wie die vielen unpro­blematischen Produkte beweisen.

Puppe Lea mit Nitrosaminen

Das weiße Gummi­band am Ärmel der Puppe Lea der Firma IMC Toys gibt hohe Mengen an Nitrosaminen ab. Einige Nitrosamine sind krebs­erzeugend. Sie können sich lösen, wenn Kinder an belastetem Gummi lutschen. Das Ärmel­gummi­band von Lea lässt sich jedoch nur mit Mühe in den Mund nehmen, deshalb bewerten wir diesen Fund noch mit Ausreichend.

Drei Figuren mit Apps

In der App der Puppe Bouncin Babies Bonny von Simba sind Comic-Gesichter gespeichert. Wird eins davon im Handy berührt, krabbelt Bonny aufs Kind zu oder von ihm weg. Einhorn Theodor von Nici und My First Robot von Tinkerbots haben Apps und sind zusätzlich mit Bluetooth-Schnitt­stellen ausgestattet. Können Fremde darüber Kinder belauschen oder beein­flussen?

Unser Experte entwarnt: Die drei können nicht übers Internet kommunizieren wie etwa Sprach­assistentin Alexa. Weder in den Apps fanden wir Schwach­stellen noch bei der Verbindung zwischen Spielzeug und Handy. Miss­bräuchliche Angriffe der Prüfer wehrten die Bluetooth-Schnitt­stellen erfolg­reich ab. Die Android-App des My First Robot aber benötigt den Stand­ort des Smartphones, um sich mit dem Spielzeug zu verbinden. Puppe Bonny und Einhorn Theodor kommen ohne diese Daten aus.

Und was ergab der Test für den Laber-Flamingo? Wir wiesen in ihm einzelne Problem­stoffe nach, aber nicht in heiklen Konzentrationen. Seine Note lautet Befriedigend. Er darf Liebling der Redak­tion bleiben. 

4

Mehr zum Thema

4 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

pelikanMann am 02.12.2019 um 11:09 Uhr
Gutes Video - Bitte mehr davon

Das Testvideo in diesem Beitrag rundet diesen Artikel echt schön ab. Die EInblicke hinter eure Kulissen finde ich echt sehenswert. Besonders desswegen, da mir dadurch erst bewusst wird, wie viel Mühe ihr euch beim Testen gebt. Ich würde mir öfter solche kleinen Videos wünschen.

Profilbild Stiftung_Warentest am 25.11.2019 um 10:16 Uhr
Spielzeug-Test für die Vorweihnachtszeit

@zif: Vielen Dank für die positive Rückmeldung zu unserem aktuellen Test der Akustik-Spielzeuge.
In dieser Untersuchung haben alle geprüften Spielzeuge sämtliche technischen Sicherheitsprüfung ohne Auffälligkeiten gemeistert.
Die festgestellten Mängel beruhen auf Schadstofffunden. Sieben Produkte bewerteten wir mit Ausreichend und Mangelhaft. Wenn im Spielzeug nur sehr geringe Schadstoffmengen nachweisbar waren, haben wir es mit Gut und Befriedigend bewertet - diese Produkte sind empfehlenswert. (spl)

zif am 24.11.2019 um 09:07 Uhr
toller Test für die Vorweihnachtszeit, aber

Vielen Dank für den Spiezuegtest kurz vor Weihnachten, er hilft sich zu orientieren im Spielzeugdjungel.
Eine Bitte hätte ich dennoch, da die Darstellung des kombinierten Ergebnisses "Sicherheit und Schadstoffe" doch recht eindimensional ist, die gefundenen Details dort noch aufklappbar hinzuzufügen. Ich finde es relevant, ob ein beispielsweise "befriedigend" von verschluckbaren Kleinteilen, die man Vorher einfach entfernen kann, kommt oder von gefundenen Schadstoffen, die sich nicht so leicht umgehen lassen.
Viele Grüße,
A.

KrBauer am 20.11.2019 um 10:59 Uhr
Testvideo echt Informativ

Ich mag eure Testvideos sehr. Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie viel Mühe ihr euch gebt, um die Tests durch zu führen. Ich bin auf eure nächsten Videos gespannt.