Trommel, Rassel, Spieluhr, Xylophon, Handys, Dampflok – die meisten Spielzeuge halten die Lärmgrenzwerte ein. Aber nicht jedes.
„Dieses süße Hündchen ist nicht nur knuddelig weich, sondern in ihm steckt außerdem eine Menge musikalischer Lernspaß“, preist das Unternehmen Fisher-Price sein Lernspaß-Hündchen. Es spricht „lustige Sätze“ und „singt fröhliche Lieder“ – nah am Ohr des Kindes jedoch viel zu laut. Das freundlich lächelnde Hündchen lärmt dann etwa so laut wie ein vorbeifahrender Lastwagen, alles andere also als kindgerecht. In etwas weiterer Entfernung haben die Geräusche, die Musik und die Sprache, die durch Druck auf verschiedene Stellen des Spielzeugs erzeugt werden, zwar eine angemessene Lautstärke. Da das niedliche Plüschtier jedoch zum Kuscheln animiert, ist zu erwarten, dass Kinder es zu nah ans Ohr halten.
In 2,5 und 25 Zentimeter Abstand
In einem reflexionsarmen Prüfraum haben wir die Lärmpegel von 25 Baby- und Kleinkinderspielzeugen gemessen – und zwar in Abständen von 2,5 Zentimetern, 25 und 50 Zentimetern. Um die Lautstärke bewerten zu können, ist zu unterscheiden, ob das Spielzeug ein Impuls- oder ein Dauergeräusch erzeugt. Ein kurzzeitiges Impulsgeräusch darf lauter sein als Dauerlärm. Auch gelten unterschiedliche Lärmgrenzwerte. Bei „ohrnahem“ Spielzeug darf die Dauerbelastung 80 Dezibel nicht überschreiten. Es wird in einem Abstand von 2,5 Zentimetern vom Ohr gemessen und beurteilt. Andere Spielzeuge wurden im Abstand von 25 Zentimetern beurteilt. Dabei gelten je nach Art der Geräusche andere, höhere Grenzwerte.
Krach aus dem Walkie-Talkie
Ob es sich um ohrnahes Spielzeug handelt oder nicht, ist – wie beim Lernspaß-Hündchen – indes nicht immer klar. Grenzwertig auch die Einordnung der Walkie-Talkies, ebenfalls von Fisher-Price. Beim Sprechen weiter entfernt, werden sie zum Hören ans Ohr gedrückt und gelten damit – wie die Spielhandys – ganz klar als ohrnahes Spielzeug. Dabei überschreiten sie den zulässigen Lärmgrenzwert deutlich. Bei den Spielzeughandys dagegen ist keine Gehörschädigung zu befürchten. Beide bleiben weit unter dem zulässigen Lärmpegel.
Auch Musikspielzeuge wie zum Beispiel Rassel, Trommel und Xylophon sowie Blasspielzeuge wie Flöte, Saxophon und Blasharmonika waren im Test vertreten. Unsere Laientester, zehn Mädchen und Jungen im Alter zwischen drei und sechs Jahren, bliesen mit großem Eifer. Nur die Trillerpfeife überschritt bei maximaler Blaskraft den zulässigen Lärmpegel.
Der idena-Kinder-CD-Player sorgte dagegen ganz allein für viel Krach. Sind die Mikros eingeschaltet, entsteht bei maximaler Lautstärkeneinstellung ein sehr unangenehmes Rückkopplungspfeifen, das den Grenzwert überschreitet. Bleibt positiv anzumerken: Die meisten Spielzeuge halten die Lärmhöchstwerte ein. 2005 war das noch anders. Da fanden wir mehr Beispiele für zu lautes Spielzeug: zum Beispiel ein Kindermikrofon, das so laut ist wie ein Presslufthammer (siehe Test Lautes Spielzeug 1/2005).
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@MaiSonne: Vielen Dank für die interessante Testanregung, die wir gerne an das zuständige Untersuchungsteam weitergeleitet haben. (spl)
Bitte testen Sie leicht bedienbare CD-Player, die sich für Kinder und (demente) SeniorInnen eignen. Diese beiden Zielgruppen können nichts mit USB, mp3 und anderem Schnickschnack anfangen. CDs, die sie in die Hand nehmen und in das Gerät einlegen können, sind sehr sinnvoll für sie.